Ißny, 22. Okl. Gestern Vormittag zwischen >1 und 12 Uhr fand man Len vormaligen Gcmeindepflegcr Benk von Bolsternang, Gemeinde Holzleurhe, in seiner eigenen Beh usung erhängt. Veranlassung hiezu sollen händliche Dsssidien und seine zerrütteten Vermögens»», haitnisse gegeben haben. - «reit drei Tagen hat uns die strenge Kalte verlassen, und ist dafür wahre Früh- lingswittcrung eingetrelen.

Tages dterrigkeitie«-

Der Hund Mentor in München, welcher unlängst einen Menschen auS der Isar von dem Tode dev Er­trinkens gerettet, den der berühmt« Thiermaler Adam abgebildet, und dessen Porträt durch die Lithographie vervielfältigt wurde, ist der strengen Aufrechkhaltung der Huudeordnung verfallen und tvdl geschlagen worden. Sein Herr, Schauspieler Quin, dot vergebens 100 fl.; er wurde vielmehr noch in die Strafe von 5 fl. verur- theilt, weil Mentor ohne Leine betroffen worben war.

In Nürnberg ging in einer der lezren Nächie ein Ehevaurleger» Unteroffizier einem Adjutanten mit einer Pistole zu Leibe, fehlte ihn aber und wollte hierauf stch selbst erschießen. Auch dieses mißlang, uno er liegt jezt mit arg zerfeztcm Antlitz im Spital.

In Hofheim wollte lezter Tage ein Dienstmäd­chen ihrem Leben durch Erhängen ein Ende machen. Ihr Dienstherr kam aber noch zeitig genug dazu, gab ihr zuerst ein paar derbe Ohrfeigen, schnitt daS Seil entzwei, und das Mädchen lief, so schnell sie die Beine trugen, auf und davon.

Frankfurt, 24. Okt. Heute Vormittag, wie man stch erzählt, wurde im hiesigen israelitischen Tempel durch den Oderrabiner Stern erne Katholikin auS Mannheim in das Judenthum emzefuhrt, und unmittelbar darauf einem reichen Israeliten von hier, mit dem sie schon seit mehr als 10 Jahren in Verbindung gestanden haben

soll, angetrant.

Ohl au, 18. Okt. Eine Frau aus den gebildeten Ständen hat sich hcure, wahrscheinlich ui einem Anfall

von Geisteörerrüttung, mit ihren Kruder», die sic vorher

mittelst eines Shawls an »ch gebunden hatte, i» die Oder gestürzt.

Nrcht allein englische Damen haben das Recht sich von Kutschern entführen zu lassen, auch sächsische tonnen dteß. In einer kleinen sächsischen Stadt in die Tochter des Bürgermeisters mit dem Hausknecht bavongelausen. Wahrscheinlich nach Amerika.

Endlich doch einmal etwas Erfreur-ches aus Däne­mark, wenn auch nur Gerechtigkeit. Die entlassenen invaliden Offiziere Schleswig. Holsteins sollen die vorbchalkenen kärglichen Pensionen erhalle». Der König hat strenge Anweisung dazu enheilr, nachdem er daran erinnert worden war, daß die frühere Zusicherung ferne königliche Unterschrift getragen habe.

Die glücklichen Lerne am Behler-See bei Eutin haben schon am 3. Oktober gewußt, daß Napoleon rer Dritte Kaiser wird. Als sie am 3. Oktober nach dem fürchterlichen Sturme in der Nacht kaum aufgewachr waren, sahen sie von ihrem See nur ein Stück; denn in dem See war eine Insel aufgstauckt und machre »H 70 Fuß breit und noch 30 Fuß länger. DaS bedeutet den französischen Kaiser rrefen die Alten und erzähllen

den Jungen, wie gerade im Jahr 1804, wo sich auch ttn Napoleon die Kaiserkrone aufsezte, die Insel auch plötzlich neugierig auS dem See aufgetauchl und »ach einem Jahre wieder unlergciaucht scy. Es fehlten nur noch dre Engländer und Franzosen, die damals sich daS Wunder angesehen hatten.

Der 15fährige Brandstifter, der aus Rache, weil er Hausarrest erhalten, daS Solothurn er Waisenhaus angezündel hatte, ist gefangen. In seinem Tagduch fand man die schon mehrere Tage vorher geschriebene Notiz, er wolle das Haus anzüncen und sich dann entleibe». Vor Gericht zeigte er nicht die geringste Reue, sondern sagte, es sey ihm recht, wenn man ihn hange. Er er­zählte mit kaltem Trotz, erst bei dem vierzehnten Zünd­hölzchen sey daS Heu in Brand gerochen; dann habe er sich davon geschlichen, die Thüre aber offen gelassen, damit es besser ziehe.

Deutschland liegt nicht mehr in Bremerhaven, sondern steuert Mit vollen Segeln nach China und zu­nächst nach Hongkong. Die weiland deutsche KriegSfre- gatie lst Bremer Kauffahrteischiff und der frühere Lien- lenanl-Eommanvcur Lang Caprtan geworden. Schlim­mer ists 24 Kanonenbooien der deutschen Flotte ergan­gen, sie sind noch NichlS geworden und der Flottenkom- iniffär Fischer laßi sie am 23. Oktober öffentlich ver­steigern.

Wohl der älteste Handwerksbursche ist in Klagen- furt zum Vorschein gekommen. Dort ließ am 26. Sep­tember ein Kücschnergcsclle sein Wanberbuch visire», der gerade 100 Jahre all ist. Er arbeitete noch voriges Jahr in seiner Profession, ein leichter Schlagfluß lähmte jcvoch seine rechte Hand, so daß er arbeitsunfähig ge, worden ist und vcn Wanderstab ergreifen mußie, um von den Neiseunierstützungen seines Gewerbs zu lesen.

In dem Dvrse Tempel Hof bei Berlin ist vor ei­niger Zeit eine Bauernhochzeit gefeiert worden, die we­gen ihrer großen reichtn Tafel kern geringes Beispiel von dem oft auf dem Lande herrschenden großen Luras giedt. Es sind zu demselben nämlich 160 Gänse uns 20 Schweine geschlachtet, 5 Scheffel Waizenmehl zu Ku­chen verbacken und 140 Quart Punscher.rakl gezapkl norden. Die Hochzeit Hai vre,Tage gedauert und 160 Gäste gezählt. Die Herren Bauern der Gegenwart scheinen nach dieser Angabe die mliielalierttchen Raub­ritter an Tafelhelvenmuih noch zu ubcrrreffen, obgleich dieselben den Beschreibungen ihrer Tascifeste zufolge darin eine Virtuosität erreicht haben, die Manchem un- iec uns eni Nathzel lst.

Zar Warnung wird Folgendes mitgetbeilt: Zwei Wirrvelöchtcr in Berlin nahmen, an heftigen Zahn­schmerzen leidend, >drc Zuflucht zu einem v.clfach anz - wenoeien sympaihelrscheii Mittel; cs steckte nämlich jede -in Stückchen sogen.Elrphanienlaus" (g»ße, fast mc- ren örmlge Steiniruchrz in bas Ohr. Kurze Zeit daraus ichwoilen nicht allein die Köpfe, sondern auch die übri­gen Körperkheilr der beiden Mädchen in unförmlicher Weise an und mn einer mehrwöchcntlichen sehr schmerz- dasien Krankveii mnßien sie Liejen unberufenen Heilve» such büßen. Die Frucht war noch frisch und . der in der Schaalc enihattene Susi swars ätzend.

In PodloSz lcbre eine Frau, welche wahrend der Cholerazeit starb. Ihre ganze Nachl-ssenschasl bestand in einige» allen Meudeln und altmodischen KieidrttigK-

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