dindungSkrite gelöst. Maschinist und Heizer blieben tobt auf dem Platze.

In dem Dorfe Ertel bei Koblenz tiuz sich fol­gender Fall zu. Die Protestanten dieses katholischen Dorfes sind in die protestantische Pfarrei L>nz gepfarn. Es starb ein Protestant in Enel und der Pfarrer vo- Linz kam, um die Beerdigung vorzunehmen. Bei seine, Ankunft wurde er von den kakvolischen Einwohnern mo Stein- und Kotvwürfen empfangen. Er ließ sich dadurch nicht abhalten, die Beerdigung oyrzunehmen, aber auch während dieses gottesdienstlichen Aktes dauerten diese Insulten fort und die das Grab umgebenden Katholiken brüllten unaufhörlich, daß man kein Wort vernehmen konnte. Nachdem die Beerdigung vollendet war und der Geistliche sich entfernt hakte. riß die Menge den Sarg aus dem Grade, öffnete ihn, legte dem Leichnam emen Strick nm den Ha s und schleifte ihn nicht blos durch das Dorf Ertel, sondern auch durch die benach­barten Ortschaften. Man mußte »n diese Dörfer einige Compagnien Soldaten von Koblenz legen, um sie zur Ruhe zu dringen. Uno dieses schauverhafte Ereigniß steht nicht einmal vereinzelt. Auch andere Fälle wurden berichtet, wo in katholischen Ortschaften am Rhein pro- stantische Todte ausgegraben und aufoeoängl wurden; nach dem aufgehängten Leichnam schoß man mit Flinten.

In Stolpen (Sachsen) soll in nächster Zeit die Hinrichtung emcs Brandstifters statlfinten; es ist der frühere Windmühlendesitzer Pietzsch aus Cossern, der bereits in seinem 14. Lebensjahre ein Mädchen erdros­selte und in einen Teich stürzte, vor mehreren Jahren rln Feuer anlegte, wobei vier Kinder Mil verbrannten, und zuiezt se ne eigene Mühle in Brand steckte, wodurch er in Unter,uchung gelangte. Pietzsch, etwa 30 Jahre alt, gestand im Verlaufe seiner Untersuchungshaft seine Verbrechen, nacktem eineS NachtS ei» heftiges Gewitter, über Siolpen ziehend, sein Gewissen ersä-uuerke. P.etzsch gab an, daß ihm während der h fugen Blitze die Leichen der Gemordeten erschienen seyen.

In Hamburg wurde dieser Tage ein interessanter DiebSstreich entdeckt. Eure sogenannte Sacknaher,n, 66 Jahre alt, welche bei dortigen Bäckern schadhafte Mehl- und Kornsacke auSdesserte, harre unter ihrem Umcrrock 14 verschiedene Laschen angebracht, m denen sie wohl- assvrttrt ihr Diebsgul zu ververgen wußte. ÄlS man die alte Sünderm bei Ausübung ihrer Diebereien er­wischte, fand man bei ihr 12 Pfund feines Mehl, 2 Pfund Butter, fnr >8 Schillinge Fembrot, eine mit dem besten Rahm gefüllte Flasche u. s. w. Eie bekannte sofort, dieses elgenthümiiche DicbSgewerd schon längere Zeit und bei mehreren Bäckern getrieben zu haben.

In Meiningen wurde eine Frau, die mir ihrer, jezt 13 Jahre alten Tochter mehr als 30 Diebstähle begangen, zu 1'/^jährigem Gekängniß veruriheili. Das Mädchen, weil sie von ihrer Mutter gezwungen wurde, erhielt nur 14 Lage Haft.

In Breslau wurde ein Maler, dem das Por­trait einer Dame wegen Unähnlirvkeit zurückgeschickl worden war, und der es mit der UnterschriftWegen Nichtbezahlung ausgestellt" in seinem Schaufenster auf. hängte, zu 14kägiger Haft »crurlhellt.

Der Aufenthalt Radetzkys in Klagenfurt war durch einen komischen Vorfall charaktcrisirt. Der General hatte eine Frau, dir ihm tue Hand küssen wollte, aus

die Stirn geküßt. Dieß war inbeß daS Signal zu wei- teren Kußdemonstrationen und der Feldinarschall hat vielleicht in seinem ganzen Leben nicht so viele Küsse auSgeiheilt, all an diesem Tage, da die Damen von stlagenfurt, die eifersüchtig auf die der Einzelnen zu Tbeil gewordene Auszeichnung, nun inSgesammt die gleiche

Gunst begehrten.

Zu Leon derg in Schlesien rührt sich Hammer l und Art an der ehemaligen katholischen Kirche, um die- i selbe in ein Theater zu verw^ndUn. l

In Kaschau in Ungarn hat die Polizei eine Mör- kergrube entdeckt, in welcher binnen kurzer Zeit sieben » Männer, von einem jungen Mädchen angelockt, auf em- t pörcnde Weise ermordet wurden. Die Verbrecher sind z> in den Händen der Justiz. d

Am Sonntag Nachmittag ist das Waisenhaus in d, Solothurn ein Rand der Flammen geworden. Ein A Zögling, der mit Hausarrest bestraft war, soll aus Rache in der Futlertenne Feuer angelegt haben. DeL le sungcn Uebellhalcr ist man noch nicht habhaft geworden. P

Die zwischen F re i de rg en unbTavanne» sah. de

renke Post ist am lezten Freitag von vier Männern bei überfallen worden, welche den Kondukteur mißhandelt, sta eine Summe von 1400 Kr. gestohlen, dagegen ein Paket im von 60,000 Fr. glücklich nicht entdeckt haben. mi

Graubündlner Blatter de ichten Folgendes: Ein >h,i gewisser Ho ff mann auö Deutschland, der seit mehre- M

ren Jahren in einem Schweiz«, reg>ment in Neapel ge- M

dient hak, wurde alS Mörder eines wachhabenden Sol, Nr

baten zum Lode verurtheilt und durch Pulver und Blei im

hiiigeiichtel. Dieser Soldat hat vor seinem TobeSgange einem Schweizerofsizier daS Geständniß abgelegt, baß po er der Mörder 8>chnowvky's sey. Es sey ihm gelungen, Kn nach vollbrachter That auS Deutschland zu entkommen, ina< und er habe sich im neapolitanischen Kriegsdienst an- Iki werben lassen. der

Frankreich muß sich noch einmal ohne Kaiser be- tu», helfen. Louis Napoleon ist zwar in den Tuilerien, dem Kasscrpalast adgcstiegen, aber nicht as Kaiser und sink ha, den Palast sogleich verlassen und sich nach dem Ely- sfte see begeben, wo er sich besser eingewöhnt bat. Sein wdi Einzug war glänzender als ui den Provinzen, ober nicht !ajse so laut und stürmisch. Es war a s ob's die Pariser «an verdrossen bätie, daß die Provinzen ihnen einen Kaiser lkiNK schicken wollten. Am meisten haben sich durch Begeiste- rung der Herzog Carl von Braunschwcig und oer Schne - n."

der des Präsidenten ausgezeichnet. Der Herzog batte M

eine große Gesellschaft auf dem Balkon seines Hauses i«v 0 !

versammelt und warf dem Präsidenten einen so mächti- üz,, gen Loroeerlran; zu Füßen, daß das Pferd sch, nie. Du- a al sotoy, der Schneider und alle von ihm abhängigen Col- Ä legen rieten stürmisch: der Kaiser! und schwenkten die l Hüte. Napoleon ritt bas schönste Pferd in ganz Frank- i reich, einen Rappen, den er vom Sultan zum Geschenk lu ft erdalien hatte; bas Thier ranzie die ganzen zwei Stun­den langen Boulevards hinunter. Sein Reiter grüßte nach allen Seiten und ritt immer fünfzehn Schrill vor dem nachfolgenden glänzenden Stab und zehn Schritt z

hinter den prächtigen Garben ganz allem. i« ft

Paris, l9. Oktober, Die glänzende äundgebung f ft» zu Gunsten der Wiederherstellung teS Kaiserre chs legt ? dem Prinzen die Pflicht auf, den Senat auf den 4. N»° >r n, vembcr einzuderufen. Wen« sich aus seinen Berslh«Y- h, E