große Schätze berge. Der dadurch den Vwwarzwaidern erwachsende Verdienst soll nicht unbedeutend leyn.

München, 5. Ott. Gestern Nacht haben k'wa 30 Keltensträflinge in der vom Regierungsrach Obcrmapei begleueien Etratanstalr in der Vorstadt Au einen Aue bruch versuch,; es entkam jedoch nur ein Einziger.

Grafe n th a l, 6 Okt. Ueber die Emstehung des hiesigen Brandes am 30. Sept. und die folgenden Tage kann ich Ihnen Näheres mindesten. Das Feuer wurde von einem ruchlosen Menschen, Rudolph Leiß, Gerber Meister, der durch Faulheit, schlechten Ledentzmantcl und häuslichen Unfriede» so heruntergekommen war, daß seine eigene Mutter sein Haus verkaufen ließ, nach wohl berechntem teuflischen Plane in seiner eignen Wohnung so angelegt, daß bei dem m jener Nacht herrschenden Sturme die ganze Stadt in Flammen aufzehen mußte, ein Denkmal, eine ganze in Sisare liegende Stadt, wie sich wohl noch kein Mensch errichtet trat. Um desto un­gestörter sein Werk auszaführcn, durfte seine Frau in dieser Nackt nicht in diesem Hause schlafen und nackte er seine stch-f That vollbracht, ermordete er sich selbst mit einem Lolche, den man nevst seinen verbrannten Knochen in der Asche fand. Um 3^ Uhr fl uh nahm das Feuer seinen Anfang und um 8 Uhr Morgens stan­den schon alle Hauser, die meist mit Schindeln bedeckt waren, in Flammen. Die Noch ist fürchterlich. Die Hülfe in der Nahe wegen der armen Umgegend gering, die Stadt, schon früher mit Schulten über häuft, nicht im Stande, sich selbst zu Helsen. l28 Wohnhäuser, 98 Nebengebäude, 26 Scheunen mit allen Vorraihcn liege» in Asche. 834 Menschen sind obdachlos, die größien- theiis nichts retteten, als ihr nacktes Leben. Aber was daS Traurigste ist, Ungeheuer, die sich Menschen nennen, benuzten dieses Unglück, um das wenige Gerettete noch von den Rcitungsplatzen zu stehle» i gestohlen wurde unglaublich, und überhaupt wird man von Stunde zu Stunde die Größe des Unglücks immer mehr inne. Du? Statt ist vernichtet, wcnn nicht der HERR die Herzen der Menschen erweckt. Helfe, wer kann! Ein Hülfs- komite wird für gewissenhafte Verthciluug sorgen und seiner Zeit Rechnung oblegen. Kur Nagold und Um gegend erbietet sich zu Uedernahme von Llcbesspcntcn G. Zaiser.

Ein deklagenswerther Unglückvsall bildet geg.nwärlig in Kodur, da< Tagesgespräch. Ein Musikus, Vater einer zahlreichen Familie, ließ sich einen unbedeutenden Auswuchs am Kopf operiren und ist wenige Stunden nach der Operation, man sagt in Folge einer Verblu­tung, gestorben. Der Vorfall ist um so bedauerlicher, als die Operation keine nörbige gewesen ist und veran­laßt zur Vorsicht bei dem Entschluß zu Operationen, besonders wenn daS Uebel nicht von Bedeutung ist.

Die Lkinme der testen Tage haben anv i» unk bei Hamburg wild gehaust. Eine Mauer schlug um und tödtete ein Mädchen, ein anderes Kind verwundend; Schornsteine sielen auf die Straße, ei» hohes Gerüst an einer Kirche brach zusammen unb tie dicksten Balken wurden wie Lchweselhö.zer geknickt. Hie Alster-Wellen giengcn hanshoch und rissen unter Anderem die 22 Schuh breite Veranda eines Hauses mit sich for> u. s. m. In See und längs ten Küsten sind viele Fahrzeuge verunglückt.

Der Orkan, welcher lestcr Tage auch au dem Un

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oilsseldorf und Emmerich sind allein 30 Schiffe verunglückt.

Auch die Taschendiebe klagen über schleckte Zeiten. Oer liberale Geist des Lebens und Lebenlasses sei ver> ichwlinten, die verehrlichste» Taschen und Börsen von Sonst seien nur halb voll und ganz zugeknöpft, man muffe Leben und Freiheit an eine einzige Börse wagen. Auch die Konkurrenz im Geschäft scheint groß, denn die Gesang» sse reichten kaum auö für die verhafteten Diebe. Die ehrlichen Geschäftsleute klagen weniger, nicht weil sie bessere Gescharte machen, sonoern weil sie sich seit Jahren an die schlechten gewöhnt haben, wie Arme an den Hunger.

Eine gute Kehle ist ei» einträgliches Ding. Die Sängerin Ney in Dresden erhält einen jährlichen Ge­halt von 5500 Thalern, 20 Thaler Spielgeld, 3 Mo­nate Urlauv zu Gastspielen und »ach 8 Jahren eine lebenslängl cke Pension von 2500 Thalern. Der fran­zösische Tenor-st Roger har sich in zwei Mvnaken in Berlin 8400 Thaler ersungen. Dem Tenoristen Ander wurden in Wien i 0,000 Gulden jährlicher Gehalt auf 10 Jahre und nach Verlaus derselben 2500 Gulken jährliche Pension geboten, aber der -Länger lehnte die Bedingungen als zu ungünstig ab Jenny Lind har in wenigen Jahren in der alten unv neuen Welt so viel ersungen, daß sie Hunterttausende zu wohlihatigen An­stalten verschenken konnte.

Bei Stettin ist em Bauer an dem Stich einer F li e ge gestorben. Der such und die Wunde waren an der Obei tippe, sie schwoll und nach acht Tagen war der Mann tott. Die Aerzte behaupteten, die Fliege habe von einem am Milzbrand gefallenen Stück Vieh das G ft eingesaugt und »em Bauer mirgechcilt, die Fälle seye» so seilen nicht.

Nach Breslauer Nack richten ist die östieichischc Gräfin, welche Kindsmortes halber in Paris verda'tet ist und vor die Asjiscn gestellt werten wird, eine geborne Gräfin Zichy, nnr em Fürsten Metternich durch seine Gemahli» nahe Verwandt. Ihr Gemahl hat sich schon vor längeren Jahren den Tod gegeben.

Mit dem Filz wird cs bald nichts mehr aus sich haben. Eni Berliner arbeitet ihn so leicht, daß der schönste Hur kaum mehr alK zwei Loth wiegt. Balo werden sie wachsen wie Pilze, denn derselbe Künstler will mittelst einer Maschine täglich a» 300 Stück ver­fertigen rönnen.

Die Welt wird immer bequemer. Ein Wiener Mechaniker hat eine Brodschneitmaschine erfunden, die in drei Stunden so v et Brod alS sonst Eine Person in zwei Tage» Ichneidet. Jezr arbeitet er an einer Broteßmaschliie.

Der Prozeß gegen den Grafen v. Maltzahn, den Hojküchenmeister v. Huth und Konsorten, in welchem tie Angeklagten wegen Vergehen gegen die Sittlichkeit zu hohen Strafen vrrurcheilr wurden, der Haupiauge- klagtc v. Malhabu zu 10 Jabre» Gesangniß, ist in der Appellänons Instanz cnischieoc» und das Unheil in allen Liuckcn bestätigt morden.

In der öst e chischcn Festung Munkac z ist ein snrchibarer Brand anSgebivche»; mehrere Verhaftete, die dort saßen, sollen, da der Kommandant die Pforte