In Nott weil sszt auf dem schwarzen Thor-Thurm ein Gauner NamenS Rohr gefangen, der noch im Ar­reste Gelegenheit findet, Andere zu Spitzbubenstreichen zu verleiten. Sein Vater, der ebenfalls kaum des Ar­restes entlassen war, ging unter dem Thurm die Straße hinauf, als plötzlich von demselben ein Papier herunter fiel, welches der Vorübergehende aufhob. Ein Bürger hatte es bemerkt und zeigte die Sache an; dem sauberen Papa wurde das Billet abgenommen, und es ervellte aus dessen Inhalte, daß der Bruder des Gefangenen aufgefordert wurde, bei dem Kaufmann G. einzubrecheu; die Stelle wo dieses am Leichtesten gehe und das Geld zu.finben sey, war genau bezeichnet, mit dem Anfügen, daß die Leute im Hause alle im obern Stocke schlafen; sollte Ließ 4»cht gehen, dann sollen sie es bei B. ver­suchen, dort müssen sie aber starke Brecheisen milnehmen und dergleichen.Des Herrn Sohnes würdiger Vater ist nun gleichfalls hinter Schloß und Riegel.

In der Nacht vom 2t. wurde auf der Straße zwischen Dunningen und Schramderg der Knecht des Schram- btrger Boten King in der Nahe seines sechsspännigen Frachtwagens auf gräßliche Weise zngerichtel, lodt ge­funden. Der Kopf war so zusammengedrückt, daß die Augen aus ihren Hohlen herauögetrelen sind. Nach den Spuren au seiner Blouse und weiteren Umstanden ist fast als sicher anzunehmen, daß der Verunglückte auf der Deichsel schlafend saß, rücklings hinunterstürzte und so unter das Rad kam. Gründe einer abfichilichen Gewaltthat liegen nirgends vor. Die sechs Pferde am Wagen, ohne Zweifel durch den Hund des Eigenthümers bald zum Stehen gebracht, hatten sich so in die Stricke des Geschirres verwickelt, daß sie nicht mehr von der Stelle konnten; in diesem Zustande wurde das Fuhr­werk von den Bewohnern eines nahen Hofes, die durch das anhaltende Dellen des Hundes aufmerksam wurden, gefunden. _

Tages Neuigkeiten.

Man beklagt sich in Bayern über die zunehmende Rohheit und Sittenlosigkeit unter der Jugend, so daß den Schulmspektoren strenge Maßregeln zu ergreifen aufgegeben wurde, um dieser verderblichen Ausartung Einhalt zu rhun.

München, 19. Juni. Ueber den Schuldenstand eineS Brauers, der sich jüngst erschoß, erfahrt man nun das Kuriosum, daß für 400,000 fl Wechsel angemeldet find, deren Besitzer hochadelige Herren und Damen sind, die mit dem bedrängten Brauer schon lange Wucherge­schäfte machten, und ln ihrem meist sehr frommen Sinne mit 1025 Prozent zufrieden waren.

Frankfurt, 18. Juni. Gestern erschien vor dem Pvlizeiamte eme Frau, welche etwa 60 Jahre alt ist, UM ihren Aufenthalt zu erneuern. Diese Frau diente in den Befreiungskriegen unter dem Schill'schen Frei­korps als Husar, erhielt im Kampf zwei bedeutende Wunden, ohne daß ihr Geschlecht wäre verrakhen wor­den. Sie bezieht jezt noch 100 fl. Pension von dem König von Preußen.

Einsam und verlassen starb Heinrich Hoff, der in Ken ersten Jahren der deutschen Revolution viel ge­nannte Buchhändler aus Mannheim, im Mai dieses Jah­res >m Spital in New-Avrf. Nach Wochen erst erfuh­

ren seine Freunde, unter ihnen Struve, von seinem Tode. Ein anderer, noch mehr bekannter Deutscher, Rößler aus Oels, gewöhnlich Reichskanarienvogel ge­nannt, soll sich der Sekte der Mormonen angeschlosen haben. Eine amerikanische Zeitung fragt, was seine Frau dazu sage, die ihn vom Hohenasperg gerettet habe. Unter den Mormonen ist nämlich die Vielweiberei ein- gesührt.

Hamburger.Blätter bitten dringend, noch einmal für die unglücklichen Schleswig-Holsteiner Aus-> schlisse zu bilden, zu sammeln und zu sorgen. Von Neuem seyen Offiziere, Beamte, Professoren, Geistliche, an 200 bis 300 Famalien drodlos geworden. Deutschland müsse ihnen einen Platz und Brod geben. Jeder möge nur etwas von dem Gut, daö er Schleswig-Holstein ln Ad­ressen geweiht habe, ihnen zu Gute kommen lassen. Wir sind auch jezt erbökig, Beiträge für die ehrenwcrthcu, brotlosen Männer anzunehmen und zu befördern.

Am 19. Juni haben sich heftige Gewitter weithin entladen und die Blitze haben häufig eingeschlagen. Sehr heftig waren die Gewitter im Thüringischen. Her Elsenbahnzug von Goiha nach Erfurt kam in den hef- rigsten Sturm. Einen eigenen Anblick bot das Dörfchui Gerey bei Dieten^rf^den Postreisenden. Lichter an allen Fenstern, aber fast ^ein lebendes Wesen. Alles war vor den hereinbrechenden'Wasserflurhen auf die nächsten An­höhen geflüchtet und hatte das Weh mit sich genommen. Einem Erfurter wurden fünf Kühe im Stalle erschlagen. In Moabit bei Berlin schlug der Blitz fünfmal ein, ohne zu zünden. Am 23. Juni hat in Nürn­berg ein seor stürmisches Hagelwetter gewüthet, weniger jedoch den Felksrüchten als den Fenstern und Bäumen geschadet. An der Regensburger Chaussee sind an 30 der stärksten Bäume umgenssen und das TrockenhauS einer Ziegelhütte wurde eingeworfen, worin acht Leute arbeiteten, von denen sieben gefährlich verwundet mit einer todt aus dem Schutte hrrvorgezogen wurde. In der Nacht vom 16. zum 17. Juni wurde in Neu­stadt an der Waldnaab ein Erdstoß verspürt. Am 18. Juni schlug der Blitz in das Pfarrhaus zu Abens in bayerischen Landgericht MooSburg und tödtete den Pfarrer in seinem Wohnzimmer.

Zu dem Gcsangfest, das am 1. August im Düs­seldorf abgehalten werden soll, werden sevr großartige Vorbereitungen getroffen. Man hat zebn Silbervokaie als Preise bestimmt. Oie schwedische Nachtigall Jenny Lind ist auch eingeladen, sich einen Silderpokal zu ver­dienen.

Die Berliner müssen endlich ganz Hamburg-Vier« ländisch werden; sie werden mit dieser Milch ganz auf­gezogen und genährt. Die Hamburger Eisenbahn führte in den Jahren 1650 und 185 t 89,673 Centner Milch in Berlin ein. Milch ist der viertgrößte Frachlarlikel der Bahn.

Berlin, 18. Juni. Die Zeit berichtet: Unter den Weibern, welche wegen Trunkenheit und Obdachlosigkeit täglich zum Pol-zeigewahrsam eingeliefert werden, befan­den sich neulich an einem und demselben Tage zwei Da- ' men aus bekannten adeligen Familien, welche eben durch Trunk und Liederlichkeit bis zu dieser untersten Stufe - der Existenz herabgesunken sind.

Einem Berliner Gutschmecker hat seine Schilt-

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