ker - ,r hat oft mehr Glut für seine Pfeife,

als für seine Frau, er trauert oft mehr für die Äsche seiner Pfeife als um die Asche seiner Frau, und nicht selten verwechselt er im AuSkivpfen Frau und Pfeife. Ich rauche also nickt, so wie überhaupt starke Gleichen nie rauchen, heiße Suppen am stillsten und stille Mäd­chen am heißesten sind.

In Sud-Wallis verspürte man am Dienstag ein Erdbeben, das sich auf eine Strecke von 26 Meilen ausgedehnt haben mag.

Der Feldwebel.

(Fortsetzung.)

Der junge Wilmson unterhielt mit seinem Vater fleißi­gen Briefwechsel, aus welchem er, immer hellere Hoffnung seiner nahen Erlösung hervorschimmern sah. Mater Wilmson i» Magdeburg verkaufte fort und fort seine gesummten Waarenvorräthe; und konnte eS nickt ohne Nacktheit geschehen, ließ er sie in Niederlagen außerhalb der Preußischen Grenze bringen. Er zog nach und nach alle ausstehenden Gelder ein, zuweilen nicht ohne baaren Verlust, unter dem Borwand , baß er durch auswärtige j Bankrote in seinen Vcrmögensumstänben zurückgekommen sep. Man hielt ihn zwar für den ehrlichsten Mann von der Welt; aber sein kaufmännischer Kredit ging dabei unter. Und eben das wollte er, um zulezr auch noch sein Leztes, seine liegenden Besitzungen in Magdeburg, ohne andern Verdacht zu erregen, >n Geld umwandeln zu können.

Als ihm dieß gelungen war, schrieb er nun seinem Sobn: In vierzehn Tagen verlasse ich Magdeburg uno eUe zum Bodensee. Man glaubt hier, ich begebe mich " in die Niederlande zurück. Tort erwarte ich dich bei meiner Schwester; ick erwarte dich unter Seelenangst. Denn du hast ein schweres Werk vor dir. Triff deine Anstalten zur Flucht mit Vorsicht. An Geld fehlt es dir nicht, und verlangst du noch mehr, so send' ich dir auf der Stell. Heute reiset, weil du es wünschest, Krabb zu dir, nm beim Gesreiungswerke dein Gehilfe zu seyn. Der alte Mann ist närrisch »or Freuden. Du bringst ihn mit dir zum Bodensee. Er soll und will seine al­len Tage bei mir beschließe!!. Damit weniger aus dich und ihn Argwohn falle, und ihr beide in euerm Einver­ständnisse desto freier bandeln könnet, vermeide!, öffent. lich beisammen zu erscheinen. Ich haee ihn genugsam mil Geld versorgt.

Der Feldwebel zu Potsdam hatte "irklich schon die Entwürfe zur Flucht vollkommen ins Reine gebracht. Aber zu ihrer sichern Vollziehung war er eines treuen Mannes bedürftig, den er in Potsdam nicht ffnden konnte. Darum verlangte er den treuen Krabd zu sich. Diesen wollie er, als reichen Kaufmann gekleidet, nach Berlin senden, von dort mit Ertrapvst nach Potsdam kommen, dann sich von ihm aufnehmen lassen in den Wagen and so über die preußische Grenze nach Sachsen fliehen.

Krabb kam wirklich an. Der Alle weinte Freuden- tbränen, als er in der Dämmerung eines Abende zum jungen Wilmson ins Zimmer trat. Fritz erdrückte den treuen Hausfreund fast an seiner Brust und weihte ihn in seine Plane ein.

Holla! rief der Invalide: Geht mir jezt das Licht auf, warum mir der alte Herr zu Magdeburg einen

ganzen cisekasten voll feiner Wäsche und Kleider ma­chen und einpacken ließ. Frrtzchen hol mich straf mich, ich sehe darin aus, wie ein geheimer Rath oder Bürgermeister, und mezle ich mrr erst den Bart weg, soll mich der Teufel selbst nicht erkennen.

Alle Abreden wurden nun genommen. Krabb sollte im Wirthshause wohnen bleiben. Man wollte nie öf. fenilich Zusammentreffen, und von Magdeburg den lezten Brief des Herrn Wilmson erwarten, worin derselbe seine Abreise melden würde; dann alsbald zum Werk schreiicn.

Der Brief kam endlich an. Auch Krabb hatte ei­nen, fast gleichen Inhalts, von Herrn Wilmson empfan­gen. Mit diesem in der Hand, lief er voller Entzücken, sobald es am Abend dunkel geworden, zum Feldwebel. Dieser aber, der, den Kopf auf den Arm gestüzt, in schwermüthiger Stellung am Tische saß, 'chien das Ent. zücken des Invaliden dießmal gar nicht mit ihm «heilen zu wollen, uno antworieie aus Alles sehr kurz und tro­cken, oft gar nicht.

Der Invalide stand etwas verblüff- vor seinem jun­gen Herrn und gaffte ihn mit großen Augen an. Sind Sie trank geworden?

Nein, Krabb.

Ist etwas vorgefallen?

'Nichts.

Nun, so stehen mir alle meine fünf Sinne still, wenn ich das begreife. Ich dachte, Sie waren vorFrcu- den in allen Lüften, und sitzen nun da, wre ein Delin­quent, verzeih mir Goir, auf dem armen Sünderstuhl. Muß ich nicht morgen nach Berlin, den Neisewagen kaufen, anspannen lassen.

Krabb mit der ganzen Sache har's noch keine

E.le.

Keine Eile? Warum nicht?

Ich weiß nicht.

Ei, so schlag vock das Wetter drein. Weiß nicht! Wie soll lchs denn wissen? Der alle Herr ist ja schon fort ms Reich.

Ich bleibe einstweilen noch hier. Laß mich jezt in Ruhe.

Mit diesen Worten stand ritz auf, ging mit gro­ßen Schritten emigemasc durchs Zimmer, hielt dann plötzlich vor dem Invaliden still, unv lcgic seine Hände auf dessen Schultern, während er einen Blick voll inne­rer Seligkeit, die sich m seinem ganzen Antlitze offen­barte , «n die Höhe richtete. Krabd schwieg wre ein Mäuschen, und sperrte Mund und Ohren aus; sein gan­zes Gesicht ward Ohr, und horchte der Erzavlung, die da kommen sollte. Slarr dessen runzelte Fritz plötzlich die Stirn, wandte sich ab unv ging langsam mit g - senklem Kopfe und verschränkten Armen schweigend anS Fenster.

Tröste mich Gott, Fritzchen, aber das Ding ist mit Ihnen nicht richtig! sagte der Invalide verlegen.

Eben darum! r»es der junge Mensch rasch und är- gerlich: Eden darum schweig. Ein- für allemal, ich checke; ich will nicht fort; ich kann nicht fort. Laß mich in Ruhe. Morgen, übermorgen, unv wenns in einem Vierteljahr oder einem Jahr wäre, kann ich dir mehr sagen. Die Sachen stehen jezt anders^

(8»tts«tz«n, s»l,t.j ,,, nsi .