heben, ^raüHd aber soviel und soviel Geld rc. dazu. Richtig ließen sich mehrere Leute zu Berg, worunter vermögliche, beschwatzen. Man ging nach Hohenheim in her Nacht, Machte die nöthigen Beschwörungen, und siehe da, der Herzog Karl auf einem silberweißen Schimmel rei­tend erschien. Er wurde beschworen, nach Berg zu kommen in das Haus eines Metzgers an einem bestimmten Tage. Auch das geschah! Um Mitternacht trat der Herzog in das scbön hergerichtete Zimmer, in welchem eine Tafel für ihn und die harrenden Gäste gedeckt war, er hatte daS historische Hütlein aufund einen glänzenden Ordcns- stern auf der Brust. Als S. Durchlaucht gebeten wurde, an der Tafel Platz zu nehmen, erklärteer, daß er dessen nicht würdig sey und verschwand. Der Beschwörer wollte nun, als er den Schatz wirklich hob, nur noch eine Reise zu seiner Schwester auf den Schwarzwald machen. Man versah ihn reichlich mit Geld; bei einem der Hauptuntcrnehmer lieh er sich dessen goldene Uhr, Mantel und Reisetasche, doch dauerte diese Rerse sehr lange, und würde wahrscheinlich noch nicht zu Ende seyn, wenn man ihn nicht in Ulm erwischt und an das Stuttgarter Kriminalamt abgeliefert hätte, woselbst die weitverzweigte Untersuchung im Gange ist. Wir dürfen eine interessante Schwurgerichtssitzung erwarten, deren Resultat seyn wird, daß Habsucht dumm und blind macht, denn von einem der Hauptbetheiligten ist bekannt, daß er über 400 fl. hergab, die andern Nebentheilhaber, zum Theil arme Leute, im Verhältniß mehr.

Stuttgart, 31. Mai. Die veiden Großfürsten NicolauS und Michael von Rußland sind gestern Abend von Friedrichshafen wieder hier eingetroffen. Gestern wurden die ersten reifen Kirschen zu Markt ge­bracht.

Stuttgart, den 2. Juni. Heute Nacht ^ auf 12 Uhr erschoß sich auf der Schloßwache die vor dem Gewehr stehende Schildwache auf ihrem Posten. Unge. ordnete finanzielle Zustände sollen den Beweggrund zu dieser blutigen That gegeben haben.

Vom 1. Juni d. I. an kommen die Bestimmungen des deutsch-östreichischen Postoeremsvertrags auch bei dem Postverkehr zwischen Württemberg und den Hohen- zollern'schen Landen zur Anwendung.

Aus gut unkerrichtecer Quelle vermögen wir die mitgethcilte Nachricht, daß eine Einberufung der Stände in der ersten Hälfte dieses Monats in Aussicht stehe, zu bestätigen. Der weitere Ausschuß hat am vergangenen Freitag die Prüfung der Steuerverwenkung für das Jahr 1850 -1851 vollendet, und die Mitglieder dessel­ben haben sich wieder entfernt. Die Finanzkommission hat zwar die von der Regierung beantragte Erhöhung der Gesandtengehalke adgelehnt, und die einem Geschäftsträ­ger in Karlsruhe zugedachte Besoldung nicht gukgeheißen. Mit der Erhöhung der Besoldungen der Departements- Chefs ist sie ebenfalls! nicht einverstanden. Dagegen ist das verbreitete Gericht, daß die Regierung den Landtag aufzulösen beabsichtige, weil die Finanzkommission die auf die Steuererhöhung sich beziehenden Gesetze verwor­fen haben, um so voreiliger, als jene Gesetze noch nicht einmal an die Kommission gelangt sind. Sie werden, dem Vernehmen nach, in den nächsten Tagen an die Kommission gelangen, da die Regierung selbst die Absicht hat, die Stände möglichst bald einzuberufcn. In Betreff der neuesten Personalveränderungcn in der Kammer der

Abgeordneten theilen wir mit, baß für den Abgeordneten Goppelt, der sein Mandat niedergelegt hat, der Ober, amtmann Jdler in Urach gewählt worden ist, und für den Abgeordneten Dr. v. Kuhn, der aus Gesundheils­rücksichten sein Mandat ebenfalls niedergelegt hat, der Abgeordnete Wiest von Ehningen in den weitern Aus­schuß eintritt.

Ein Trost ist, schreibt die Augsburger Zeitung aus Württemberg, daß man nun auf Verfassungsrevisw» verzichtet, die Regierung ihre, bereits im vorigen Iah« von einer Kommission der zweiten Kammer begutachte­ten Vorlagen zurückgezogen hat. Die Verhandlungen wären endlos und fruchtlos gewesen. Go geht denn auch dieser lezte Entwurf zu seinen Vätern, ohne Tod- tenklage, und er könnte keckltch singen: Keine Seele weint um mich; denn man redet nicht einmal davon, so stark ist das Gefühl, daß jezt ganz und sgar keine Zeit zu Verfassungsänderungen sey.

Tages Neuigkeiten.

In Pforzheim ist eine große Diebshehlerei jent- deckt und bei einer vorgenommenen Haussuchung ein ziemlicher Vorrath von geschmolzenem Gold, Schlagloch, zerstampften Goldwaarcn rc. gefunden worden. Eine Menge Verhaftungen haben in Folge dessen stattgefunden.

Zwei kürzlich aus Kalifornien zurückgekehrte Männer auS Sulz bei Lahr haben für etwa 16,000 fl. Gold verkauft, das sich noch ganz in dem Zustande be­fand, wie es aus den Minen zu Tage kam.

AuS der Pfalz, 19. Mai. Jezt, wo der Wein- stock kräftig zu treiben begonnen, wird erst recht ersicht­lich, welch bedeutenden Schaden der Frost angerichtet hat. Auf dem ganzen obern Haardtgebirge und beson­ders auf der Straße zwischen Neustadt und Landau haben die Reben sehr gelitten. Die Aussichten sind deß« halb keineswegs ermuthigend, und es gehört ein sehr günstiger Sommer dazu, wenn der Schaden nicht allzu groß werden soll. Da unter den bewandten Umständen die Reben sehr ungleich treiben, so wird jedenfalls die Reife der Trauben eine sehr ungleiche werden und bei der künftigen Lese große Vorsicht und Sorgfalt änge- wendet werden.

Ein glücklicher Zufall hat die Stadt Amsterdam vor einem schweren Unglücke bewahrt. In der Kalwer- straet in Amsterdam bemerkten die Arbeiter eines Che­misten, als sie nach dem Speicher gingen, Brandgeruch. Sie forschten nach und fanden in der Mitte eines der oberen Magazine ein Kodlenfeuer, das schon den Boden ergriffen, und in dessen Nähe einen Sack Schießpulver. Noch wenige Minuten und das Feuer mußte den Sack ergreifen, der Brand brach aus und ein The,l der Stadt wäre ohne Zweifel der Flammen Raub geworden. Ein dieser Brandst ftung verdächtiges Individuum war auf flüchtigem Fuße, wurde aber in Kämpen ergriffen, wo eS sich selbst entleiben wollte. Die Wunden waren nicht, tödtlich; es rst jezt eine Untersuchung eingeleitet.

Henritte Sonntag hat sich einen Grafen, Jenny Lind einen Goldschmied, Fabri aber, die italinische Sängerin, den Großmogul selber ersungen. In Canton sollte sie den Chinesen singen, der Sturm aber verschlug das Schiff an die indische Küste, wo es scheiterte. Die junge Sängerin rettete sich und ihre Stimme. Dar» war

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