des bei weitem größten Tyeils ihrer Winter- und Som­merfrüchte beraubt worden ist. Das Feuer begann um 1 Uhr m dem Schopfe eines geräumigen Bauernhause« uns griff hier so schnell uns so unvermerkt um sich, daß die 10 Bewohner desselben, zur Mehrzahl unmün­dige Kinder, größtenlheiis in den Hemden sich fluchten und alle« Andere, auch 8 Stücke Kieh, der Wuih der Flammen überlassen mußten. Lelvs, ein Sjahriger Knabe des Hauses wurde auf der Düngerstaite am ganzen Leide verbrannt gefunden und starb in Folge hievon nach 1'/z Stunden, ohne über den Hergang seines Unglücks bere Kunde geben zu können. Der ziemlich bemge Wink iheilte die Flamme nicht nur einem gleichfalls von 10 Personen, worunter 8 no.b schulpflichtige Knabe», be­wohnten Hause, sondern noch 5 andern Gebauten in solcher Schnelligkeit mit, daß innerhalb einer Halden Siunde diese sammtlichen Gebaute vom Feuer ergriffen und dis zum Einstürze verzehr! waren. 37 Familien - glieder stnd aus diese Weise ihres Obdachs verlustig und da lüirci.ie einzige kleinere Familie versichert war, groß-, tkiuheils besonders die der beiten eisten Hauser ln die bitterste A>mu d versezl. Leider spr>Hr auch in diesem Falle die größte W'hrschemlichkell snr Biand- stislung. _

TirgeS dkenigkeite«.

Posthalter und Gemeinderaih Kramer von Rastatt Hat vorgestern auf klägliche Weise in einem sumpfigen Altwasser des Rheins bei der Rieder-Brücke durch Ler- finken un Schlamm seinen To» gefunden. Die amt­lichen Erhebungen über den Oe sch e I b ro n n c r Branv stellen heraus. baß außer der Kirche und dem Schul­hause 34 Wohnungen, 33 Scheuern und 20 Remisen in Asche gelegt worden sind. Das der Kirche gegenüber liegende Pfarrhaus blieb w.c durch ein Wunder von den Flammen verschont.

In M au g c n ha r d t, Amts Lörrach, ist ein Mäd­chen verhaftet worden, das ihren Vater durch eine Suppe vergiftet?. Auch ihre Mutter und ihr uneheliches K nd sind schnell gestorben; ob «n Gift muß die eingeleikete Untersuchung darlhun.

Walds Hut, 29. April Gestern früh nach drei Uhr brach in dem Hause des Schnittmeisters Kaiser zu Görw.hl Feuer aus, welches durch den deftigen Nord­ostwind getrieben, 15 Hauser und Scheuern in Asche legte, wobei der 70jährigc Jos. Ruch von dorr seinen Tod fand und mehrere Personen mehr oder minder durch Brandwunden besch digt worden sine. Sv viel bis jezt bekamn, sind 12 drucke Rindvieh, e ne Ziege, sämmtliche Geteeideoorräthe, der größte Theil des Fut­ters und der Fahrnisse ein Raub der Flammen gewor­den. Die 15 Häuser und Scheuern waren zusammen mit 39,200 fl. versichert. Ein Haus war mir Ziegeln, alle übrigen mit Stroh gedeckt. Der Brand soll durch Fahrlässigkeit entstanden seyn

-Kassel, 29. April. Heute ist hier ein Todcsur- theil gefällt worden. Es triGl einen jungen Herrn von Loßberg, der unter Brentano m Baden Dienste genom- men hatte, wahrend er noch nickt ans der knrvessischen Militärpflicht entlassen war Er war schon einmal zu ledenslanplicher Elsenstrafe verurtheilt, das Unheil aber wurde als zu gelind in höherer Instanz verworfen. Auch

sein Vater, m nber belobten Rufessizt. Auch dieser war mit in Baden, allein '.es band ihn keine Hessin Dienstpflicht.

An der kurfürstliche» Tafel in Kassel kam da? Auswanderungsfieber im Lande zur Sprache, Häuser standen leer, Güter über Güter seien fest. Da muß man Güter kaufen und Kideikommisse gründen» warf ei» hoher Beamter hin. Ja wohl, cntgegneke schnell und ohne Ceremonien der Oberceremonienmeister vo» Hörnberg grad unk deutsch» ja wohl, nur werden wu uns bequemen müssen, Hacke und Spaten zur Hand zu nehmen! D e Auswanderung ist wirklich massenhaft, der Andrang zum Weser - Dampfdom so groß, daß Militär hingesantt wurde, um Ordnung zu hatten. Vielerl« wirkt zusammen, daß das gute Sprüchwork: bleibe im Lande und nähre dich redlich, vergessen wird, unter an­dern die Fuicht vor neuer Sleuererhöhung, und die Briefe des früyer nn Lande angesehenen Kammerpräsi­denten v. Baumbach aus Ohio.

Bei der lez,en Aushebung in Kurhessen sind überraschend v el Militärpflichtige ousgeblieben. Vom Kasseler Kriminalgerichi sind 149 Ungehorsame verur- lheitt worden. Ju einer andern Slabi sollen sammt- tiche Mlllkarpllichlige nicht erschienen seyn; gegen das Rekruliruugsgefttz mußten die kurzsichtigsten Leute zum Dienst hcrange;ogen werten.

In Rudolstadt müssen doch vie Lehrer in reckt bedrängter Lage seyn. In dem iezten Wochenblatt bit­tet der Lehrer der erstin Knabenschule öffentlich die El> tern seiner Schüler, sie inöbten koch endlich das rück­ständige Schulgeld binnen 14 Tagen entrichten; es gehe ihm gerade jezt doch gar zu kümmerlich. Hat denn die städtische Behörde keine Mittel, den armen Lehrern zu ihrer sauer verdienten Besoldung zu helfen und sie we­gen des Schulgeldes sicher zu stellen?

S o n d e r s ha u se n erlebt merkwürdige Dinge. Die Fürstin, eine sehr wohlthäkige und beliebte Dame, von ihrem Gemähte getrennt lebend, sollte tue Residenz ver­lassen. Eine große Anzahl angesehener Bürger und eine noch größere Anzahl von Armen baten die Fürstin drin­gend, zu bleiben und erhielten das Versprechen, daß ihre Bitten dem Fürste» milgetheilr werden sollten. Der Fürst aber bat die Bitten sehr ungnädig ausgenommen und gedroht, mit seinem ganzen Hofstaate die Residenz zu verlassen und nach Arnsiatt überzusicteln. Eine ein­dringliche Adresse des GememderaihS d.ttet um Abwen­dung dieser die Stadt schwer bedrohenden Maßregel.

Bor mehreren Wochen ist in dem unfern Cammm in Preußen gelegenen Dorfe Pribdernow ein schau- vercregendes Verbrechen begangen worden. Eine Mut­ter har ihr etwa 20 Wochen altes Kind lebendig ver­graben und die Erke darüber mit den Füßen festgetrettn; sic »st ihres VerdrecvrnS bereits geständig nnd befindet sich in den Hanken der Gerechtigkeit.

Aus dem Gnese n'ichen erzählt die Pos. Ztg. eine erschütternde Geschichte vo» einem jungen Pole», der ats lDbtilaufer an Rußland ausgelesett werten sollte, und nach einem vergeblichen Fluchtversuch >ich ans der Heerstraße Angesichts seiner Verfolger mit einem Rasier­messer die Kehle kurchschnitt.

Ein Breslauer Arzt ist wegen Verweigerung ärztlicher Hülfe zu 40 Thaler Geldbuße veru lhcüt wvc«