belS und einer unbrauchbaren Flinte war das Trgebniß derselben; nebenbei fanden sich aber in einem ziemlich versteckten Speicherraume mehrere Tausend feine Cigar- ren in Kistchen, viele Metall- und sonstige Waaren und über 100 fl Geld, Alles zusammen mobl verpackt. Die Zeichen der Kisten und Waaren wurden für die des hie­sigen sehr beträchtlichen HanblungsdauscS i eidt gehalten und später von diesem auch als solche anerkannt. Sämmt liche Gegenstände, die mehrere hundert Gulden wertb sind, will der berührte Waldhüter, der seit mehr als zehn Jahren zugleich Jagdbütcr des Herrn Heidt ist, und als solcher vsn ienem sedr viele Woblthaien genoß, von einem ehemaligen CommiS des Hauses Heidt, des­sen Name und Herkunft ihm übrigens unbekannt scyen. zur Aufbewahrung erhalten haben. Eine spätere Aeu- ßerung des Betroffenen veranlaßt?, wie man sagt, eine durch Te'egraphie vermittelte Verhaftung >n Mannheim, und die bereits eingeleiteie Untersuchung wird über diesen Akt schändlich mißbrauchten Vertrauens und der schmählichsten Undankbarkeit genügendes, leider aber auch trauriges Licht verbreiten.

Ein Fremder, welcher am 20. Dezember in Mün­chen gewesen wäre, hätte glauben muffen, die Revolu­tion stände vor der Thüre. Die meisten öffentlichen Ge­bäude waren von Militär beseht, in allen größeren Wirthshäusern und in den Brauereien waren Soltatcn- piketS und «n den Kasernen AlleS in Bereitschaft und auf dem Sprunge. Alles um des Bierkreuzers willen: daS Bier war auf 6'/^ Kreuzer erhöht worden. Die Regierung wußte, daß eS gefährlich ist, Jemandem in» Auge oder an Seele und Magen zu greisen. Dennoch blieb München und Bayern ruhig.

Nürnberg, 23. Dez. In der Vorstadt Tafelhof verbrannten heute in früher Morgenstunde jämmerlich zwei Kinder, während die Mutter, eine Wäsche in, ih­rem Geschäfte nachging und die Lagerstätte durch daS nahe Ofcnfeuer sich entzündet hatte. Scyd vorsichtig ihr Eltern.

In der Schloßkirche zu Stettin ist ein Jude nach empfangenem Unterricht in der christlichen Religion feier­lich getauft worden. ES haben sich seitdem wieder ei­nige Juden zur Aufnahme in die evangelische Kirche an- gemeldet.

In Detmold ist die neuerbaute katholische Kirche wieder eingefallen, doch ist zum Glück kein Menschen­leben dabei umgekomu en. DaS dortige Gymnasium hat seinen Direktor Schierenberg durch den Tod verloren.

WaS daS Schuhdrücken zu bedeuten har, weiß Jeder, aber nicht Jeder weiß, waS ihm den Magen drückt Einen Jungen in Schwadach drückte im Magen länger alS ein Jahr und er ward 16 Jahre alt dabei. Entl ch brach er tüchtig nicht ein Stück verhärtetes Fleisch, wie er und die Aerzte erwarteten, sondern einen Frosch, der sich bald lustig hüpfend der Freiheit freu e. DaS Drücken hörte aber nicht auf. Andern TagS bekam der Frosch einen Kameraden. Den Jungen drücklS aber noch, er kann nicht genug trinken, so viel Durst haben die Frösche. Die Aerzte sagen nun, der Junge habe beim Baten Froschlaiche getrunken und daS Nest im Magen müsse erst ganz leer werden. Daß Fröscht viele Jahre, vielleicht Jahrhunderte im ringeschlossenen Stein leben, ist bekannt.

Der Wasserdoktor Prießnih in Greifender- hat

seinen Erben 30,000 Briefe Hintersassen, nebenbei auch noch eine Million Thaler. Die Leitung der Wasser­heilanstalt und der zweiten Million nach Gräfenderg hat oessen Schwiegersohn gütigst übernommen.

In aller Sülle feierte daS Konsistorium zu Stade am ll. Dezember den zweihundertstel, Judeltag seines SestehenS. Die Königin Christine von Schweden hat im Jahr 1651 gegründet und am 11. Dezember wurde die erste Sitzung gehalten.

Der König von Preußen bat der evangelischen Kirchengemeinde in Warschau eine prachtvolle Kirchen, bibel zum Geschenk gemacht und dieses Geschenk mit einem Handschreiben begleitet.

Pesth, den 17. Dez. Kossachs Mutter ist gestern Abend hier mit Tob adgegangcn.

Wir leben >m eisernen Zeitalter; was nicht von Eisen ist, hält nicht, wie die Verfassungen und andere zarte Dinge. In Glasgow pflastert man tue Straßen mit Eisen. Die Eisenüangen sinv drei Zoll breit und tief unv laufen parallel einen Zoll weit von einander hin. Die Pferde laufen fest und sicher und bas Geräusch soll geringer sein alS beim Pflaüer vom Granit.

In der großen Welt spricht man von einem pein­lichen Erelgnitz. En, spanischer Prinz hat in Italien seine Gemahlin verlassen, und ist mit einer englischen Eczieherin seiner Kinder nach London abgereiSr.

Wirf Kopf und Nacken nur weit zurück und schau unverwandt nach Deinem Sterne über Dir, bald wer- den Hundert und Tausende Dich umdrängcn und deinen Stern mitsuchen und ihm folgen. DaS ist daS Bild Louis Napoleons und Frankreichs. Nur Er schien an seinen Stern hartnäckig zu glauben trotz Straßburg und Boulogne und wunderbar, am letzten Sonntage, dem Tage der Abstimmung haben Millionen nach seinem Sterne geschaut und sind ihm gefolgt. Der letzte Sonn­tag hals entschieden: LouiS Napoleon ist ein Sonntags­kind. In Paris, in den Hauptstädten der Provinzen und auf dem flachen Lande haben sich die Wähler zu de» Urnen gedrängt und 9 Wähler un er je 10 in den Provinzen haben ihm ihre Stimme gegeben. In Paris haben 194,000 für, 96,000 Wähler gegen Napoleon gestimmt. Genauere Nachrichten sind zu erwarten. Seit drei Tagen sitzt er und zählt, mit wie viel Stimmen er zum Präsidenten von Frankreich aus 10 Jahre ge­wählt worden ist. In der Armee hat er 226,000 Stim­men erhalten, 16,000 haben gegen ihn gestimmt, von der Flotte 14,600 für, 4800 gegen ihn. Die Abstim­mung der Flotte und in Paris ist die ungünstigste un­ter allen.

AlS der französische General Ruth irre daS De­kret erhielt, daß er in den Ruhestand ve,seht sei, schrieb er sogleich an den Kriegsminister folgende Zeilen: Herr str egSminister! Im Jahr 1835 Hai der Gencralinspet« tor der Infanterie den Hauplmann Leroy, genannt St. Ärnaud, die Ehre gerettet. ES war gerecht, daß «m Jahr 1851 der Generallieutenank Sk. Arnaud, da er di» Ehre des Generals Nukhier« nichi antastcn kann, 'essen Degen zerbrochen hat.

Paris, 23. Dez. AuS sicherer Quelle wird mit- gecheckt, daß der Erzbischof von Paris auf die Aufforde­rung, sich den Erklärungen seiner Kollegen anzuschließen, geantwortet hat: Meine Religion verbietet mir, für e neu Meineidigen zu stimmen. AlS L. Napoleon diese Ae«.