schlimmer seyn, die Post und Dampfwagen bleiben seit mehreren Tagen aus und einzelne Zeitungen, die sich nach Tagen vurchgearbeit« haben, melden erfroren, daß Passagiere und Zeitungen in 56 ellenhoben Schnee­wehen stecken geblieben ftpen. Auf der Magdcburg- Leipzrger und Leipzig-Dresdner Eisenbahn stockten die Fahrten zwei Tage lang, die Leipziger wußten weder was in Dresden, noch Berlin, noch Wien vorgrbe. Ein Kommando mit Schädeln bewaffneter Schützen von Leipzig mußten der Lokomotive bei Riesa Babn graben.

König Ludwig von Bayern hat sich in SckleSwig- Holstem den Ehrennamen Ludwig keS Deutschen erworben. Seine freigebige Hand, seine Verwendung, seine warmen Briefe haben ihm in dem bedrängten Lande große Liebe und Achtung verschaff!. Der Franenverein fti Altona, der für die Vertriebenen sammelte, wenvere sich vertrauensvoll an ihn und ervielt 500 Gulden unk ein Handschreiben, worin der König für taS ehrenvolle Vertrauen dankte.

Im nächsten Frübjahr wird die Auswanderung von Handweikern, besonders von Möbelschreinern und solchen Gewerken, deren Erzeugnisse auf der Industrie­ausstellung Aufsehen machten, in Masse erfolgen, da die AuSwantcrungsagenten solchen vorzüglich gutes Unter­kommen verbeißen können. Gestern fuhren auf drei Dampfern 850 Schweizer und Würltemberger rheinab, darunter viele auf Kosten der Gemeinten beförderte Un­bemittelte.

Kronprinz Georg von Hannover hat als Georg V. bl« Negierung angetreten und durch ein von ihm eigen­händig vollzogenes und von allen Ministern unkerzeich- neles Paiciit vom 18. Rovbr. dicß feinen Umerthanen eröffn«. Der König bestängt alle Diener weltlichen und geistlichen Standes «n ihren Armkern, vertraut zu ihrem Gehorsam und verspricht bei Unserm königlichen Wcrie die unveidiüchlrche sscstbaltung der Landesveriassung. Da der neue König des Augenlichtes entbehrt, har sein Pa­tent durch folgenden Zusatz des Generalsekretärs res Staalsm'n.sterlums v Benning beglau igi werden müssen. ES laute»: Ich bezeuge hiermit, baß vorstehendes Patent nach erfolgtem Vorträge des Inhalts von Sr. Majestät dem Könige n meiner Gegenwart eigenhändig unterzeich­net worden ist. Der neue König hat Las Ministerium seines Laibes, das dem gemäßigten Foriichritt buldigie, entlassen und ein neues eingesezt, an dessen Spitze der bekannte Freiherr von Scheele sieht, der seiner Zeit die Verfassung von Hannover einseitig aufdob.

König Ernst August von Hannover siegt in der Uniform e,neS englischen Marschalls auf dem Parade- del.e und Astes drängt sib herzu, den seltenen, karaklec- starke.i Mann un" Herrscher noch einmal zu sehen. Acht Tage ba- das Padli.um Zutritt. Ihr dürft meinen Leich­nam öffnen, erlaubt er in seinem Testamente den Acrzten, schont n r Kopi und Brust. Eme Aber am Hals wollte er jeden alls durchschnitten haben. Ich drbe inchis da­gegen, lautet es in seinem Testamente, baß mein L>lb dem Anbsicke meiner getreuen Unterthrnrn ausgestellt werde, damit sie den lez'en Blick auf iwed werfen kön­nen, der ich kernen andern Zweck oder Wunsch vor Au­gen gehabt habe, als zu ibrer Wohlfahrt bc'zunagen, der ich niemals eigenes Interesse im Auge gehadi habe, sondern nur den Mißbräuchen und Mängeln abhelfen wollte, welche wahrend der Zeit vor fast !50 Jahren,

wo der Landesherr hier nicht rcsidirt hat und worübet i man sich deßhalb nicht wundern darf, sich eingeschliche» hatten. Die Verfügung ,st aus dem Jabre 1842.

Ir, der Spielhölle zu Homburg sieben unter den Iahresausgaben 6000 Gulden für Anschaffung der Kärt­chen und Radeln zum Markiren für die Spieler und 36,000 Gulden für Forischaffung verunglückter Sp eler.

In Eis selb ist eine Fräu, die Wittwe eines Mül­lers, ,n ihrer Wohnung erschlagen und beraubr worben. Der Mörder soll bereits entdeckt unk verbauet sein.

Ein alter Geizhals in Mölln, Till Eulenspiegel« Vaterstadt, hatte geschabt und gescharrt dis an sein Ende und ,'em letzter Schmerz war, daß er sein Geld, lau!« harte Thaler, nicht verbrennen konnte. Der lachenden Erden meldeten sich Biele, nach 14 Jahren endlich ha­ben ein paar blutarme Tagelöhner aus der Nahe von Kassel zwei Drirrtheile der Erdschafft baare 80,000 Tha­ler erhalten. Sie sind mik dem Tottcn im sanfte» Grate verwandt.

Aus Schreiberbau wird von der Bresl. Z. folgende Vergifrungsgeschichte gemeldet: Im vbern Tdcile diese» stundenweit im Hochgebirge zerstreut liegenden Dorret j wird eine Ehefrau plötzlich sehr krank. Oft muß sic ! sich übergeben. S,e st,rbe. Allerlei zusammcnkrciendt ! Verdachisgrünbe lassen auf eine durch ihren Ehemann bewirkte Vergiftung schließen. Man thciik jene dem Orts- prarrer bei Bestellung der Beerdigung mir. soll eine Untersuchung der Sache der Beerdigung vorangebcn.

In der Nacht vom 5. zum 6. d. M. st-bk das Haut in Flammen. Die Bewodner entrinnen dem ibnen dro­henden Fcuertode. Die Leiche aber verbrennt. Daraus erwächst gegen jenen Edemann ein Dvppelverdacht. Hat er vielleicht das Haas mit eigener Hane angezünd«, um durch ein zweites Verbrechen die Spuren des ersten zu vernichte,,? Heule erfolgte die gerichtliche Untersuchung auf dem Kirchhofe, wobin man Behufs endlicher Bestat­tung den öelchnam aus weiter Ferne bereits gebrach! hatte. Daö Aeußere desselben war in des Brandes Glut bedeutend sowohl verkürzt als verkohlt. Inkcß erhöhte die Untersuchung des »och erhaltenen Innern durch die Sachkundigen den ersten geschöpften Verdacht. Tue Ein- geweide sind in einem gläsernen Gefasst nach Hirschbcrg gebracht, um in der Lpstbcke chemisch unicrsucht zu werben.

Das allgemeine Gespräch in Berlin ist die gräß­liche Ermordung des Schneiders Rotte durch seinen Lehrling. Nach gerichtlicher Untersuchung fanden sich an dem Kopse des Ermordeten 70 Wunden, darum«

5 Beilhiebe, das Gesicht war ganz zerfleischt von Mes­serstichen. Rur Habsucht, doppelt unerklärlich bei einem l8jahrigcn Menschc.n, hakte den Mörder getrieben, seine ganze Beute waren 80 Thaler und einige neue Klei­dungsstücke. Der Mörder ward bei seiner Ankunft im Elscndahnhofe in Hamburg verhaft« und nach Berlin zurückgebracht. Er blieb ganz gleichgültig und nur als er dem gräßlich verstümmelien Leichnam gegenüber ge­stellt wurde, stieß er ein thierisches Geschrei auS. Er gestand Alles, seine Taschen waren mit Nasckweeg gefüllt.

Oestreichische Blätter melden naiv: Der Deutsch- katholiz-smus wird im ganzen Re.che verboten werte», etwa wie die Nationalzeitung.

Die Weser Zeitung läßt sich ber chlen, daß Zcld- zeuzmeisier Haynau nicht nur körper-, sondern auch ge»