etwas angenommen hätte; leider ist dieß Wort nur zu wahr geworden! Als am Sonntag Morgen die Nach­forschungen fortgesetzt wurden, ergab sich, daß der un­glückliche Knabe den Rückweg nach Roßdorf verfehlt, und bereits am Sonnabend etwa gegen 4 Uhr das Dorf Geismar erreicht hatte. Auf dem ganzen Wege war er Menschen begegnet, mehrfach angeredet, dann aber, da er rasch und unbekümmert vorwärts gegangen, bei Göttingen für ein Geismarsches Kind und in letzterem Orte für ein dort oft gesehenes Bettelkipd eines Nach­bardorfes, dem er in Gestalt und Anzug ähnlich gewe­sen , gehalten worden. JenfeitS Geismar verschwand jede Spur, alle Gerüchte, daß er auf dem Wege nach Rheinhausen zu oder anderwärts gesehen worden sey, erwiesen sich bei näherer Nachforschung als trügerisch. Eine ganze Woche ward vergeblich gesucht. Endlich,

zerbrochene Messer der Kinder fand man am Platz, die

Mütze des Knaben fehlt."

Die Prediger in Kurhessen sind vom Minister des Innern aufgesordert worden, die Predigt, die sie am 1.

November v. I. am Bußtag gehalten haben, einzuschi­cken. Als einst wiederholt in König August il von Sachsen gedrungen wurde, gegen einen Dresdener Pre­diger einzuschreiten, der auf der Kanzel gegen ihn und seinen Anhang geeifert hatte, erklärte der Monarch der Gräfin Kosel, der Prediger habe jede Woche eine Stunde frei, wo er auf der Kanzel Alles sagen könne, was er wolle und müsse. Die lutherische Kanzel sey für den Papst zu hoch, wie vollends für ihn, der ein Weltkind sey!

Aus O der Hessen, 2. Februar. Vor wenig Tagen soll in einem Dorfe unserer Provinz folgender schauder­hafter Fall vorgekommen seyn. Es fühlt eine durch den Sonntag, den 19. gegen Abend, fanden zwei nach Groß- Ort wandernde hochschwangere Frauensperson, daß sie Lengden gehende Männer, welche der schleckte Weg ge- der schleunigsten Hilfe bedarf. In allen Wirtdshäusern nölhigt hatte, sich durch die Büsche einen Pfad zu su- mit ihrer Bitte um Aufnahme abgewiesen, geht sie zumi chen, die Leiche des unglücklichen KindeS mitten im Geis- Bürgermeister, der ihr auch die Aufnahme und Hilfe! morschen Walde, auf dem Gesichte liegend und anschei- in seinem Hause versagt, dagegen sie nach einem Hause'nend eines ruhigen, sanften Todes verstorben, weist, wo Ortsfremde ausgenommen würden. Ader auch! Die Herren in Dresden haben leise Ohren. Der da nicht ausgenommen, stellt sich die arme Hilfslose Per-' schwache Ruf des gallischen Hahns hat ihnen so in den son kreisend vor dieses Haus und gebiert, während eine Ohren gegellt, daß 100,000 Mann die Sporen anlegen gaffende Menge sie umsteht, die Frucht, die auf dem und an den Rhein und Main ziehen müssen. Das Pflaster statt Leben den Tod findet, worauf die Mutter! Beobachlungsheer soll aus 35,000 Oestreichern, 35,000 ohnmächtig zusammen sinkt. > Preußen und 30,000 schlechthin Deutschen bestehen und

Göttingen, 24. Januar. Der traurige und er-- eine eiserne Mauer von Rastatt bis Düsseldorf bilden, schlitternde Vorfall, daß am 11. dieses Monats ein 4 '/«'Mainz und Frankfurt sollen Stützpunkte seyn. Der Jahre alter Knabe aus Rosdorf, seiner nach Göttingen Prinz von Preußen wird Oberbefehlshaber des HeereS gegangenen Mutter nachlaufend, sich verirrt hat, und und General Peucker Chef im Generalstab. So lange im GeiSmarschen Walde umgekommen ist, mag zur War- das Heer gegen außen wchlS zu thun hat, soll es im nung nach manchen Seiten hin hier öffentlich und voll- Innern die Ruhe beobachten.

ständig mitgetheilt werden. Als an dem bezcichneten! Ein Gefangener in Breslau hörte von einem sehr Sonnabend die Mutter des Kindes zur Stadt gegangen, vertraulichen Umgänge seiner Frau mit einem andern war, hatte sie den noch nicht völlig angckleideten Kna-1 Manne. Er ließ seine Frau zu sich kommen, unterhielt den der Aufsicht eines etwa siebenjährigen Bruders über- sich mit ihr freundlich und bot ihr beim Abschied ernen lassen, während der Vater in seiner Tischlerwerkstätte > Kuß und biß ihr die Nase ab. sich beschäftigte. Die Kinder hatten in Gemeinschaft mit? Ja Danzig genas eine noch junge Dienstmagd von andern an einem gefährlichen Wassergraben gespielt und drei Kindern. Die Rabenmutter brachte sogleich zwei wurden von einem Nachbar vertrieben. Der ältere Eru-, davon um und verbrannte die Leichname im Ofen zu der kommt nun, sein Frühstück zu fordern, und antwor-- Asche. Das dritte, ein schon schwächliches Kind, ließ tet dem Vater auf die Frage nach dem Kleinen, dieser sie am Leben. Dre doppelte Kindesmörberin ist bereiiö sey oben im Hause bei den dort wohnenden Verwandten/verhaftet.

welche eben auf den folgenden Tag einen Kindtaufsschmaus! Man erzählt, der östreichische General v. Lcgedilsch vorbereiteten. Als nachher die Mutter zu Hause kommt'sey ein großer Kinderfreund und habe selbst auf seinem und nach dem Kleinen fragt, meint der Vater, den werde! Marsche nach Holstein eine große Kiste nut allerlei Spiel« sie heute nicht sehen, der habe eS oben besser. Jndeß ^ zeug mit sich geführt und unter die Kinder, die er unter­zeigt sich bald, daß er oben gar nicht gewesen ist, und! wegs kennen gelernt habe, veriheilt. Ueberall erzähle»

ungeachtet der ältere Bruder versichert, ins Haus sey er mit ihm von dem Wasser zurückgekehrt, glaubt man an und in demselben zunächst nach ihm suchen zu müssen. Gleichzeitig wird das Dorf durchsucht und durckfragt. Endlich am Abend erfährt man, daß das Kind auf dem Wege nach Göttingen gesehen ist, und begibt sich dort- din. Bis spat in die Nacht ergeben alle Nachforschun­gen nur, daß das Kind, kennüich an dein Anzüge, ver­schiedentlich gesehen worden ist, aber auf keine Anrede und Frage Antwort gegeben hat. Es mag hier gleich bemerkt werten, daß nach der Aussage des Vaters das Kind eher gestorben wäre, als daß eS außer mit seiner Mutter mit einem Menschen gesprochen oder von ihm

die Kinder von dem guten General Legediisch, und die Großen machen sich so klein als mögl ch.

Schleswig-Holstein. Der kluge Mann, der die Geschicke Deutschlands zu leiten unternommen hat, Fürst Schwarzenberg in Wien, hat einen neuen diplo- manschen Zug gcthan. Während östreichische Truppen rings um und in Holstein stehen, hat er die Leitung der Verhandlungen mit Dänemark von sich gewiesen und in die Hände Preußens gelegt, das allen Dank, der dort zu gewinnen ist, zu dem frühern legen mag; denn es hantelt sich darum, zwischen dem Wlllen des russischen Kaisers und den Wünschen und Rechten des Landes zu wählen. Der dänische Gesandte Graf Sponnek ist