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Sammelbüchse ausgestellt, auf welcher mit großen Buch­staben zu lesen ist: Dieses Almosen befreit von allen Sün­den unv vom Tode.

Kinkel bat sich gerettet, wohin, ob in die Schweiz, ob nach England oder über das Meer, ist noch nicht aus­gemacht. Sebr merkwürdig ist eine Aeußerung, die der Königin von Preußen entschlüpfte, als sie von der Flucht hörte: Ach Gott, nun wird Kinkel, ehe er davon gebt, am Ende noch einen Mordversuch auf den König machen!

Der Ge fron wollen wir Alle glückliche Reise wün­schen ; denn sie bat eine gefährliche Fahrt vor. Sie schwimmt jetzt durch den Belt nach der Nordsee, um in den Bremer Hafen einzulaufen. Der Admiral Brommy kommandirt selbst auf dem Schiffe, damit es nicht im dänischen Wasser ertrinkt.

Auch die Polen sehen in der Mobilmachung der preußischen Armee einen neuen Hoffnungsstern. Die Stim­mung ist sehr aufgeregt und Alles spricht sich entschieden für Preußen aus.

Rußland stellt unter der Hand in Deutschland Ruhe und Ordnung her und schürt mit der andern Hand in China die Revolution. Die Truppen des Kaisers von China sind geschlagen worden.

Holland soll seinen Gesandten für Limburg aus dem Bundestag abderufen haben. Nunmehr kommts auf einen weniger nicht an.

Paris. In der Nationalversammlung ging das Ge­rücht, das binnen kurzem eine neue Dotation im Beirag von drei Millionen für den Präsidenten der Republik ver­langt werden wird.

Der alte Fritz und die Predigerstochter.

(Fortsetzung.)

Natürlich wußte die Lezlere nichts von diesem ver­traulichen Zusätze, der ihr später so viele Thränen kostete; sonst würde sie schon gebührend prolestirt haben.

Aber mein Herr Patron machte es wie immer; eS mochre Michaelis seyn oder nickt, er schwieg fein stille.

So mußte denn der Alte in den sauren Apfel beißen und den wiederholten Anforderungen seiner Tochter genü­gen. Er verklagte den Landrath bei der Kammer der gegenwärtigen Regierung, und mußte auf ausdrückliches Verlangen der lezkern seiner Beschwerde wegen nicht er­haltenen Meßkorns auch noch eine zweite, wegen der schlechten Beschaffenheit seines Pfarrhauses, hinzufügcn, worüber auch schon lange wiederholte und vergebliche Bu­ren an den harten Mann gelangt waren, der seinen Pre­diger schlechter wohnen ließ, als seine Taglöhner. Aller­dings sezte dieser Schritt auch noch einen harten Kampf; allein da Sophie ihm zulezt vorstellte, daß der Landrath gleich erbittert auf ihn seyn würde, er brächte eine oder zwei Beschwerden gegen ihn bei der Behörde vor, schien er diese Wahrheit endlich einznsehen und schrieb, doch nicht, ohne den Landrath bet jedem Punkte seiner Be­schwerde gewissermaßen wieder zu entschuldigen.

Der Erfolg war vorauszuschen. Die Kammer, welche sich damals n chl vergebens: Wir, Friedrich, von GotreS Gnaden rc. schrieb, hatte zwar von dem Predigerstande ganz die wegwerfende Ansicht des Königs, aber nicht des­sen Gercchtigkeitsliede gegen Alle, mithin auch gegen diesen Stand. Alle alten Akren in meinem Archrv zeugen davon, mit welcher, zum Theil empörenden Ungerechtigkeit die geistlichen Interessen damals in unserm Pommern wahr­

genommen wurden. So geschah eS denn auch hier. Den Landraih, weichem die Beschwerde seines Pastors zur Be, richlerstattung zuging, stellte AUeS in Abrede; versicherte, er hätte jedesmal sein Meßkorn richtig gegeben und wäre diese, ihn höchlich gravirenoe Vorstellung nur daraus zu erklären und damit zu entschuldigen, daß der alte Mann schon kindisch sey und nicht mehr wüßte, was er sagte, noch schriebe. Er solle ihm doch Zeugen für das Gegen- kheil aufführen, aber weit entfernt, dies zu thun und zu können, harte der alte aberwitzige Greis ja selbst ihn, den Patron, auf eine Weise entschuldigt, die einen sehr schlech­ten Begriff von der Redlichkeit seiner eingebildeten For­derung macke. Ebenso nichtig wäre die Beschwerde we­gen Baufalligkeit seines HauscS. LezkereS wäre zwar kein Palast, aber doch noch immer wohnlich genug.

Allerdings hätte er auch Ursache, die überraschenden Forderungen seines Pastors noch von einer weit nachthei» tigern Seite aufzufassen. Denn laut unkerthänigst beige­schlossenem Hantschreiven wolle er seine Tochter verhei- rathen und märe verlegen um die Aussteuer. Allein von diesem Gedanken wolle er zur Ehre desselben abstehen, und lieber seinem hohen Alter und dessen Vergeßlichkeit zuschreiden, was Andere vielleicht seiner Niederträchtigkeit aufrechnen würden. Doch sähe die hohe Behörde hieraus ohne sein Bemerken von selbst, daß eS Zeit wäre, den alten Mann zu eweritiren, und würde er auch des ehesten einen andern Kandilaten prasentiren.

Nun kann man sich schon den Erfolg dieser Recht­fertigung denken. Der alte Pastor wurde nicht nur ab» schlaglich deschieden und mit unfreiwilliger Emeritirung bedroht, sondern bekam überdieß noch eine große Ladung Vorwürfe der damals üblichen, derbsten Art Das habe ich mir wohl gedacht, rief ee im tiefsten Schmerze, und > darum wollte ich nicht schreiben, aber Ihr Alle zwangt mich ja dazu!

Die Folge dieser schmerzlichen Erschütterung war ein hartes Krankenlager, auf welches der Alte sank, Nicht gleich zwar, sondern nachdem der alte Förster Weiher zu ihm gekommen und ihm wie seiner Tochter mit roher Herzlo­sigkeit erklärt halte: daß nunmehr an keine Hochzeit mit seinem Sohne zu denken sey, derselbe möge ihm in seinem Amie folgen oder nicht; denn ein blutarmes Matchen könne fein Sohn nicht gebrauchen.

Der Alte erwiederte hierauf nur mit einem Seukzer; aber seine blöken, rothgeränterten Augen sollen sogleich an­gefangen haben, zu weinen, und zwar ss lange, wie man seltsamer Weise behauptet, bis er todt gewesen. Statt seiner antwortete aber die Tochter: daß sich das ja von selbst verstände, und es sie nur Wunder nähme, daß der Herr Förster dies nicht blos hier ausspräche, sondern auch schon früher überall im Dorfe erzählt hätte: kriegt sie d,e 600 Scheffel Roggen, so soll mein Fritz sie nehmen, wenn nicht, so wird inchtS aus dem Handel. Das habe sie so geärgert, daß sie sich auch im günstigen Falle der höheren Entscheidung betankt haben würde, als Zugabe in den Kornhandel zu erscheinen. Um so mehr verlangte sie jezt, daß das ganze Verhältnis abgebrochen werde und sein Sohn sie unter keinen Umständen weiter belästige. Darauf können Sie sich verlassen! versezte mit gleicher Rohheit der Förster, er soll nicht wieder kommen, und thake ers, so schlage ich ihm die Knochen am Leide entzwei. Leben Sw wohl, Jungfer, Gott stärke den Alten!

(Fortsetzung folgt.)

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