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einen fröhlichen Reigen um die Getödtete tanzte. Das Volk folgte seinem Beispiele und so ward diese Schreckens­handlung zum scheußlichsten Akt eines ruchlosen, gottver­gessenen, bethörten Volkes. Schon wollte sich der König heimwärts begeben, da brachte man einen gefangenen Söld« ner herbei, der auf seinem Wachposten schlafend gefunden wurde. Welchen Dienst hattest du zu versehen? brüllte der vom Tanz erhitzte König den Herangeschleppten an. ' Ich hatte Wache zu halten auf dem Josephslhor, wo ich - eingeschlafen war, des HungerS wegen, der schon lange ^ mich entsetzlich folterte und seit drei Tagen Hab ich nichts , über meinen Mund gebracht, als trübes Wasser! war ! die Antwort des Gefragten. Auch du hast den Eid ge­brochen gegen deinen König, darum stirb von seiner Hand! ! Und hoch sauste das Schwert auf das Haupt des von ! Entbehrung ausgemerkelien Söldners. Blutend sank er nieder und verendete vor den Stufen der Hauptkirche, welche Salomons-Tempel hieß, auf welchen Ulrich Mel­chior Hoffmann stand und von der wohlverdienten strafe der Abgeschlachteten zu dem versammelten und vorüberge­henden Volke sprach.

Mtt süßer Hoffnung auf die baldige Hilfe getreuer Brüder von Aussen verschmerzten die Zionswächter die große Schlappe, welche ihnen bei Entsenkung ihrer Apo­stel beigedracht wurde, bald; obgleich nahe an 800 Todte und Verwundete ihr Heer zählte. Mit eiserner Entschlos­senheit wurden Wälle und Mauern vertheitigt und alle Angriffe siegreich zurückgeschlagen. Wohl wäre ihr Hel- denmuth einer bessern Sache wenh gewesen. Die Anstren­gungen der Bürger waren unglaublich und die Entbeh­rungen, die die Einwohner zu Münster erduldeten, gingen über allen Begriff. Nur von der Belagerung der Haupt­stadt des jüdischen Reiches, von Jerusalem, sind uns ähn­liche Jammerscenen in der Geschichte aufbewahrt. Vom Frühjahr bis zum Sommer 1536 nährten sich die Bela­gerten spärlich von dem Wenigen, was die Natur aus der Erde und den Gesträuchen sprießen ließ, was auf den Wällen und Schanzen innerhalb der Festung wuchs. Mit dem heißen Sommer aber verdorrte das Gras, die Blät­ter der Bäume waren schon im Frühling gegessen, und weil zur Zeit der Aussaat keine Saatfrüchten vorhanden waren, so war auch keine Ernte zu erwarten. Nur in dem königlichen Palaste war noch kein Hunger, wohl aber Mangel eingetreten, welcher den König bestimmte, von seinen achtundvierzig Weibern sechsunddreißig wieder da­hin zurückzuschicken, wo er sie erkieset hatte, nämlich zu ihren Männern, Vätern und Muttern. Bei diesen aber waren die Eingekehrlen in der allgemeinen Hungerzeit

Fru ch t p r e i f s.

nicht willkommen ; mehreren waren ihre Angehörige gestor-j, ben, gemordet oder entwichen. Und so sah man denn mehr als zwanzig dieser Unglücklichen und Verstoßenen auf den Straßen in seidenen Gewändern umhergehen und jedes Gräslein aus der Erde raufen, um ihr elendes Da- seyn zu fristen. Viele Menschen entleibten sich, weil sie den Jammer und das Geschrei ihrer Kinder um Brod nicht mehr hören konnten. Hungergestorbene Menschen wurden gierig zerrissen und aufgezehrt, nachdem man di« errungenen Glicdertheile zuvor geröstet hatte. Hohläugig und bleich, wie Schatten an den Wänden, lief alles Lei! umher, hoffend auf baldigen Entsatz vom Heer der Wie­dertäufer, so die sechszehn davongekommenen Apostel gegen Jerusalem baldigst herbeisühren würden. Aber eitle Hoff­nung! Wo die Ausgesandten hinkamen, da hatten di« Wiedertäufer überall mit ihren nächsten Feinden und Wi­dersachern die Hände voll zu thun, daß ihnen eine Zusam- menschaarung zur Hilfe der Bedrängten in Münster un­möglich war. Zu Krefeld erwischte man den dorthin g«> sendeten Apostel unter dem Thor, wo er den Ein - und Ausgehenden das Evangelium predigte und die Gläubigen zum Kreuzzug gegen die bischöfliche Schlange auffordert«. Ohne Verhör rieß man ihn aufs Rathhaus, band ihni>, einen Strick um den Hals und hängte ihn an den Feuer­pfannenträger vor das Fenster hinaus. Diese schnelle Ju­stiz verhinderte die Zusammenrottung der Wiedergetauften und Krefelds Einwohner waren von dem vorgehadten Kreuzzug geheilt. Noch schlimmer gieng es dem Apostel zu Unterwesel. Dort wurde er von einem Schmied, vor dessen Werkstätte er predigte, erfaßt, und ihm der Kops so lange über die sprühende Glutesse gedrückt, bis er totl und sein Kopf eingeschmorrt war zu einem unkenntlichen Klumpen. Dafür erhoben sich alle die Freunde des Pro­pheten, und machten es dem Schmied gleich also. Zn Osnabrück, wo ein dritter Apostel sich befand, um Hilst zu werden, kam es zwischen den Bürgern der Stadt blutigen Ausbrüchen, in welchen der Prophet Tuiskoi: von einem Hellebardier erstochen wurde. Zu Bolswarh, in Friesland hatten sich auf den Apostelruf der Munsterer an 2000 Wehrbrüder für ihre heilige Glaubenssache zu- sammengeschaart, um nach Zion zu ziehen. Aber ihren! Auszug kam der Landvogt Tellen zuvor; er griff die Stell an und eroberte sie nach viermaligem blutigen Sturme, worauf er fast die ganze heilige Schaar, wie sie sich nannte, über die Klinge springen ließ, und die 200 Mastochsen nebst den 80 Lastwägen, mit 2000 Centner Niehl beladen, die für die Belagerten zu Münster bestimmt waren, untei die Sieger vertheilte. (Fortsetzung folgt.)

BrvO- M Fleis-Hpreife.

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Altenffaig, den 3. April 1853, ver Scheffel.

Freudenffadt, den 34. März 1850, ver Scheffel.

Tübingen, de» 22. März 1850 , ver Scheffel.

Calw,

den 22. März 1850,

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