Die Lokomotive führte dem Unglücklichen beide Beine ab. Er wurde sogleich ins Katharinenhospital gebracht, wo er in der Nacht starb. — Vor einigen Tagen ereignete es sich hier, daß Abends bei versammeltem Ministerrakh, der über die deutsche Frage Berathung hielt, angeklopft wurde. Herein traten —die heiligen drei Könige mit ihrem Stern, die hier um die Zeit von Weihnachten bis Dreikönigsfest singend in den Hausern herumziehen. — Eine erfreuliche Erscheinung ist das regere Leben, das sich wieder in unseren größeren Gewerben zeigt, aucv in solchen, welche dem Luxus dienen. So haben namentlich unsere ausgezeichneten Pianvforte-Fabrikanten wieder Beschäftigung vollauf, und auch in der Goldwaaren-Fabri- kation ist es wieder lebhafter.
Die Ulmer Ehr. berichtet aus Stuttgart, den 3. Jan.: Heute früh kam ein Bauersmann an die Gemächer Sr. Mas. des Königs und wollte mit Gewalt in dieselben eindringen, unter dem Vorgeben, daß er mir dem König sprechen müsse. Alle Zurückweisung nüzre nichts und man war endlich genöthigt, ihn durch zwei Gardisten abführen zu lassen, welche ihn auf die Schloßwache brachten. Geistesstörung geht aus dem ganzen Benehmen des Mannes hervor, welcher bestimmt behauptet, es sei ihm in der verflossenen Nacht ein Geist erschienen, der ihm befohlen habe, sogleich zum Könige zu gehen und mit ihm zu sprechen,! zu welchem Ende er heute früh 2 Uhr vom Bette auf- > gestanden fey und sich von Nürtingen aus, woher er zu seyn vergibt, auf den Weg gemacht habe. ;
Dem Vernehmen nach werden die Wahlen zur neuen > Versammlung gegen die Mitte des nächsten Monats aus-- geschrieben und sonach in der Mitte des Februar gewählt werden. — Sämmtlrche Beamten des Landes sind von dem Ministerium aufgefordert worden, bei den bevorstehenden Wahlen zur verfassungSrevidirenden Landesversammlung - im Sinne der Regierung zu wirken. Ob leziere der W:e- > der-Erwäblung der Mitglieder der Minorität der aufge- , lösten Versammlung Hindernisse in den Weg legen wird, ^ wissen wir zur Zeit noch nicht. !
Ludwigsburg, den 7. Jan. Heute erfolgte durch den Direktor des K. Gerichtshofs in Eßlingen die Vorladung der Geschworenen zu den Schwurgerichissiyungen auf den 18. Februar, Morgens 9 Uhr.
Vom Aspe rg, den 4. Jan. Die Untersuchungen ^ gegen die Vertrauensmänner in Reutlingen scheint nun s geschlossen zu seyn. Wie man hört, beginnt nun die i Untersuchung gegen die Stuttgarter Vertrauensmänner und sollen dieselben der Reihe nach alle auf dem Asperg vernommen werden. Bereits war Kaufmann H. Müller von Stuttgart hier im Verhör. — Am 15. Januar soll wieder eme Strafkompagnie hieherkommeir, an die Stelle der aus verschiedenen Regimentern zusammengesezten Garnisonskompagnien. Bereits hat eine Anzahl Unteroffiziere bas nützliche Erercitium mit der — Nadel begonnen, um nachher die Soldaten der Strafkompagnie im (Matratzen- rc.) Nahen instruiren zu können.
Tages NenigEeiten.
Der Contreadmiral der deutschen Kriegsflotte, Karl Rudolf Bromme, ist am 10. Sept. 1804 in Anger bei Leipzig geboren. In einem Binnenland aufwachsend und Sohn eines Gutsbesitzers fehlte ihm jede äußere Veranlassung zum Seedienst, aber eine unüberwindliche Neigung
ließ ihn im dreizehnten Jahre nach Hamburg gehen, wo er theoretisch auf der dortigen Navigationsschule und prak- rückt
lisch auf einigen Reisen nach Westinvien sich zum Seefsh» Arm«
rer ausbildeie. Er begab sich dann nach Nordamerika halbe und machte von da aus mehrere Reisen nach den sübame» gehen rikanischen, westindischen, asiatischen und afrikanischen Kästen. Die Ernennung des Lord Eockrane zum griechische» den ^ Admiral ließ ibn seine bisherige Stellung verlassen; er des l trat 1827 als erster Lieutenant der Fregatte Hellas von boien 64 Kanonen unier Cochrane in griechische Dienste, und^ stcn wohnte in dieser Stellung zahlreichen Gefechten bei, nahm > trage
Aniheil an Landungen in Kleinasien, an dem Seezug ge> strem gen Alexandria u. s. w. Am Bord verschiedener ander« boten
Schiffe und nach Cochranes Abgang seit 1828 unter Ad> lang-
miral Miaulis, zu dessen Flaggenkapuän er 1830 ernannt Etaä wurde, blieb er bis zur Revolution und darauf folgende» Deutschenhatze von 1843 im griechischen Dienst, «Hells un ruhei
aktiven Seedienst, thells im Marincministerium und dem dort
Vorstand der Kriegsschule beschäftigt. Seit 1843 lebt! New
er obne Amt in Athen, mit wissenschaftlichen Arbeiten bt- Der
schäftigt, mathematischen und nautischen Inhalts, weicht neur
wobl zunächst die Veranlassung waren, daß er im M> über
vember 1848 vom Neichsministertum nach Deutschland bk> nahe
rufen wurde. Im Januar 1849 traf er in Frankfurt eins furch
und ging im März nach Bremen ab, um die Nordsceflottt gen zu schaffen. Welche Schwierigkeiten er zu bekämpfen hatlc, ist noch in aller Gedächtniß. Am 5. April ist er zm bevo
Seezeugmeister für die Nordsee, am 19. August zum Com- jonc
modore, am 21. November zum ersten deutschen Admiral ohne
ernannt. Sein Name Bromme wurde von den Jankeei wor
nach ihrer Weise in Brommy verunstaltet, es ist aber wofl endlich Zeit, daß deutsche Blätter ihn mit seinem richtige» sich deutschen Namen nennen. angi
Frankfurt, den 8. Januar, 8 Uhr Morgens. 8» mast eben erhallen wir folgende telegraphische Depesche: Ber- zurr lin, den 7. Januar. Die Regierung überdrachte d» zweiten Kammer den mit dem Fürsten abgeschlossen!» Sch
Staats-Vertrag, betreffend die Uebergade beider Hohe»-;' Par
zollern an Preußen. Lud
Die sächsische Regierung hat entschieden Protest gegt» reist den Erfurter Reichstag eingelegt, und die hannoversch! sich ihr angeschlossen. sind
Darmstadk, den 7. Jan. Endlich tritt der viel- khei
berufene Görlitzsche Prozeß in ein neues Stadium. De gin<
Anklagesenar des Darmstädter Hofgerichts Hai den Bedien- den
ten Johannes Siauf wegen Ermordung und Beraubmj u>
der Gräfin Görlitz, Brandstiftung, Diebstahls und W Versuchs zur Ermordung des Grafen vor die Assisen verwiesen.
Durch den starken Schneefall finden sich Wölfe ast den Ardennen in der Rhein- und Moselgegend ein. N- Urs
reirs sind mehrere in den Waldungen verspürt und gt- Tischen worden; ja man spricht sogar davon, daß bei Ä»l-, uni desch eine Gesellschaft von 7 Wölfen gesehen worden sls los In Düsseldorf soll einer Anzahl solcher Wirst- all« schäften, die häufig zu demokratischen Versammlungen dl- gen nuzt wurden, das Concessionsrecht entzogen werten. den
In Hamburgs Gassen liefert sich AbendS das Hs»- bis
statische und daS preußische Militär in kleinen Trupp- du
von 20—30 Mann gegenseitig förmliche Gefechte, wob! unl eS auch vorkommt, daß ber ruhige Bürger, der sollt Straßen zu passiren hat, von den abfallenden Schlägst He etwas mitbekommt. M
zu