Kleine politische Nachrichten.

Zum Protest gegen die Besatzungsvennehrung. Zum Ein­spruch des deutschen Botschafters in Paris gegen die militä­rische Neubelegunq von Trier und Jülich erfährt der »Lok.- Anz.", daß die Pariser Stellen die Auffassung vertreten, in­folge der »Befreiung" so vieler deutscher Städte müßten einige Großstädte entsprechend mehr belegt werden. Von deutscher Seite ist nachdrücklich darauf hingewiesen worden, daß ein« der­artige Belastung einzelner Städte durch nichts gerechtfertigt sei.

Stellungnahme Dr. Heids zu Locarno. In einer Land- tagSrede über Locarno sagte der bayerische Ministerpräsident Dr. Held, das Gesamtwert von Locarno bedeute unter allen Umständen einen Fortschritt. In keiner Weise sei zum Aus­druck gebracht, daß wir auf Land und Leute verzichten. Es bleibe uns nur die eine Möglichkeit, Schritt auf Schritt auf dem Wege der Verhandlung und Verständigung zu erkämpfen, was Deutschland für seine Weltanschauung, seine Würde und sein Ansehen brauche. Es lei strikte abzulehnen, im gegenwärti­gen Zeitpunkt in den Völkerbund einzutreten. Was dem deut­schen Volke nottue. sei die Einheit der Idee gegenüber den An­sprüchen des Auslandes.

Rückkehr der englischen Rheinflotte. DieKölnische Zei­tung" meldet, daß die aus mehreren kleinen Einheiten beste­hende englische Rheinflotte nach England zurückkehrt. Wie wei­ter verlautet, wird am 3. Dezember ein Bataillon des Regi­ments Manchester nach Königsstein im Taunus verlegt werden.

Die Gehaltsforderungen der Saareisenbahner. Die Regie- rungS'omrnission des Saargeb'ets hat die von den Eisenbahner­verbänden beantragte Lohnerhöhung abgelehnt und begründet die« damit, daß di« Verhältnisse im Saargebiet infolge der Schwankungen des Frankenkurses sich -Nicht verschlechtert hätten.

Die internationale Eisenbahrkonfcrenz in Bern. Im Par- lamcntsgebäude des Bundesausschusses in Bern trat die Fach- leutekonfcrenz für den internationalen Eisenbahnverkehr zusam­men. Auf der Konferenz sind vertreten: Frankreich, Deutsch­land. Italien, Polen, Dänemark. Norwegen. Rumänien, Süd- flavien, Ungarn und die Schweiz. Die Konferenz wählte zum Vorsitzenden den Generalinsepektor im französischen Ministe­rium für öffentliche Arbeiten, Chesneau und zum Vizepräsiden­ten den geheimen Obcrreg'erungsrat Menthe vom Reicbsver- kehrSministerium. Sie beschäftigte sich alsdann mit verschiede­nen Anträgen über Verpackung und Beförderung von Explosiv­stoffen und anderen wichtigen Gegenständen.

Abschluß eines deutsch-niedcrländ'schen Handelsabkommens. In Berlin wurde zwischeji der deutschen und der niederländi­schen Delegation ein deutsch-holländisches fa'dels^bkommen geschloffen. Das Abkommen enthält zwei Teil«. 1. Einen Zu­satzvertag zu dem letzten deutsch-niederländischen Handels- und Schiffahrtsvertrag, in dem nur Deutschland die Meistbegünsti­gung zugesichert worden war. Der nicht wichtigere zweite Teil trägt den ungewöhnlichen Titel: Deutsch-niederländischer Zoll- und Kreditvertrag. Holland macht uns darin Zusagen auf dem Gebiet des Zolltarifs. Ferner ist der alte Kreditvertrag, der unter Erzberger abgeschlossen worden war, verlängert worden.

Bandcrvelde erkrankt. Wie Havas aus Brüssel meldet, hat im Verlaufe einer heftigen Auseinandersetzung in der Kammer anläßlich der amerikanischen Forderung über die Einschränkung des belgischen Budgets Außenminister Vanderv'lde einen Ohn- machtsorftall erlitten und sich zu Belt begeben müssen.

Die Nlsterregierung befestigt die Freistaatgrenze. Gestern fand eine Konferenz zwischen dem Präsidenten des irischen Fre'staa'es und dem englischen Premierminister über die irischen Grenzstreitigkeiten statt. Mus Belfast wird berichtet, daß in den letzten Tagen nach der Freistaatgrenze große Mengen von Sta­cheldraht geführt wurden.

Vermehrung der englischen Luftstrcitkräfte. Der Luftfahrt- minister Sir Samuel Hoare teilte auf eine Anfrage mit. daß seit dem 1. August d. Js. eine Vermehrung der Vcrteidigungs- luftstreitkräfte um 4 Geschwader, d. h. 48 Flugzeuge und 83 Flieger im Gange sei.

Grenzüberfälle ln Bulgarien. Me Tätigkeit der bulgari­schen Aorar-Kommunisten, die auf jugoslavisches Gebiet ge­flüchtet sind, lebt wieder auf. Vorgestern überschritten 5 be­waffnete Kommunisten bei Tzar.brod hse Grenze und drangen

Gold.

Ein Menschenschicksal.

Roman von Wilhelm Herbert.

Fo't'ctzim-. (Rächst uck "rba'en)

»Und ich segn' euch halt auch." sagte der Bauer, und eine Träne rann dem weichherzigen Bauer dabei über die weiterbraune Wange. »Ich segn euch halt auch di, mei' liebes herzig's Dirndl, mei' Le- benssreud, mei' alles, der Herrgott im Himmel soll dt' beschützen und bewahren an Leib und Seel' und soll dir einen glücklichen und langen Ehstand geben, voller Freud und Seligkeit! Und dir, Bua, sag' i Hali bloS, war drr d Bäuerin schon « sagt hat: Tu s beventen, tu dir s recht bedenken, was dös sür eure Ausze chuung iS, daß wir dr' her.innevmen in den Hos, und was du sür ein« Verpflichtung hast, dankbar dafür zu sein, und daß du den ganzen Tank uns'rem Töch- teil abstatien mußt in L.eb' und Treu."

»Gratuliere! Gratuliere!" rief Fuchsinger lebhaft, als --- von der Einwilligung zur Heirat mit dem Holzkncckit Peri eriuhr und schüttelte Peris Hand und beugte sich dann über die kleine sonnverbrannte Rechte Dar s, auf Weiher er seine ho hen Lippen drückte, daß sie verwirrt und be'ang n den Blick n.edcrschlug, als er nun wieoer zu ihr emporjah

»Ihnen," saate sie dann mit reizender bräutlicher Verlchrmtyett, »danken wirs zumest, daß das nun io gekommen ist wir werben s Ihnen ewig gedenken!"

.Ja." bekräftig,« Ben, dem das ganze Gesicht lachte, »ewig und alleweitl"

»Aber eimach Freunbespflicht, meine Verehrte'trn!" rief Fuchsinger und rieb sich schmunzelnd d e Hanse, »lind nun." setzte er gegen den Bauern gewendet hin- zu, »so lt n wir eigentlich io 'ne kleine V:r!obungs'e er arrangier.n was? Ehrentag vcr Maienbostoch er doch so gewiücrmaf.en von sel' st Feiertag für s ganze Dorf, an den sich jeder und lebe noch rn grauen Zeiten be­wundernd erinnern soll! Gemeinde »ujammentrommeln,

Amtliche Bekanntmachungen

Maul- und Klauenseuche.

In Hausen a. W., Oberamt Leonberg, ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Vom Oberamtsbczirk Calw fallen die Gemeinden Calw, Altburg, Alt- und Neuhengstett, Dachtel, Hirsau, Liebenzcll, Möttlingen, Monakam, Oberkollbach, Ostels­heim, Simmozheim, Sommenhardt, Unterreichen! ach in den 15 Kilometer-Umkreis um den Seuchenort.

Für den 15 Kilometer-Umkreis gelten und werden hiermit angeordnet die im Calwer Tagblatt 1925 Nr. 221 anläßlich des Seuchenfalls in Rutesheim erlassenen und veröffentlichten Vor­schriften.

Calw, den 23. November 1925.

Oberamt: Ripp mann.

etwa 40 Kilometer weit auf bulgarisches Gebiet vor. Ein Detachement der Garnison Slivnitza umzingelte die Bande. Zwei Kommunisten wurden getötet, die drei anderen konnten entfliehen.

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Der Personalabbau drr Reichsbahn.

TU Berlin, 27. Nov. Der PevsonalbesMnb der Reicksbahn- gasellscbaft wurde bereits von einer Millionen um 279 VM Köpfe vermindert und hat für das ständige Personal den Friedens- kopsbestand von 893 vüv Beamten und Arbeitern erreicht. Trotz­dem will die ReichsbahnMsellschaft. wie die Telunion erfahrt, noch große Mengen von Beamten und Arbeitern abbauen, an­statt endlich mit dem Abbau ein Ende zu machen und die etw* notwendige Pevsomrlverminderung durch natürlichen Abgang (jährlich 15VVV Köpfe) herbeizuführen. Bei der dritten Lesung des Haushalts des Reichsverkehrsministeriums wird es zu har­ten Auseinandersetzungen mit dem Derwaltungsrat und der Hauptverwaltung der Rcicbsbahngssellschaft wegen dieser Vor­gänge im Reichstag kommen.

Aenderung der Mieterschutzgesetze.

Berlin, 28. Nov. Dem Reichsrat hat seit längerer Zeit eine Vorlage zur Aenderung der Mietersckwtzgesctze Vorgelegen, die die Ausschüsse des Re'chsroies eingehend erörtert und dnrch- be-aten haben. Am Donnerstag gelangte die Vorlage an das Plenum des Reich rratcs. Der Berichterstatter, Generaldirektor Conze, führte aus: Das vor 2^ Jahren erlassene Mieter- schuhgesetz bedarf einer Revision, weil in den verschiedensten Ländern eine Zwangsbewirtschaftung von unvermieteten und gewerblichen Räumen gar nicht mehr stattfindet und das Ge­setz daher in ma-cher Beziehung nicht mehr den gegenwäriigen Verhältnissen entricht. Das "Gesetz, das bald ein Gesetz zur Erschwerung der Kündigung von Mieträumen genannt werden kann, soll in der Richtung geändert werden, daß die Kündi­gungen und Vollstreckungen von Urteilen erleichtert werden und vor allem in der Richtung, daß die Zurverfügungstellung von Ersatzräumcn, die früher nötig war, ehe die Kündigung voll- strcckt werden- konnte, künftig nicht mehr in dem Umfang nötig sein soll wie bisber. Bei böswilligem Verhalten des Mieters soll es überhaupt keine Ersatzräume mehr geben, so daß in sol­chen Fällen je nach dem Landesrecht durch polizeiliche Maß­nahmen dafür zu sorgen wäre, daß einem böswilligen Mieter, der aus seiner Wohnung entfernt wird, das notdürftige Ob­dach gewährt wird. Die Geltung des Mieterschutzgesehes, das am 1. Juli 1926 nbläuft, ist in dem Entwurf um ein Jabr, also bis 1. Juli 1927, verlängert worden. Die Vorlage wurde mit großer Mehrheit nach den Ausschußbeschlüffen ange­nommen. _

Die Wirren in China.

TU Paris, 28. Nov. Nach einer Meldung des »Matin" aus Tientsin wird die Situation von Tag zu Tag kritischer. Die Eisenbahnlinie Schanghai-Tientsin ist an zahlreichen Stellen sabotiert worden. Alles deutet darauf hin, daß die militärischen Operationen im größten Maße wieder aufleben werden. Mukden ist vollständig von dem übrigen China abgeschnitten. Man er­fährt aus autorisierter Quelle, daß der Ausstand in Mukden von Ku-Sung-Ling geleitet wird, der zwei Divisionen, die unter Tschang-Tso-Lin standen, zum Meutern veranlaßt hat.

he lustiges Gelage aus grüner Wiese Musil, Tanz na, wie war s?"

Seine Worte vom Ehrentag der Maienhoftochter als einem selbstverständlichen Festtag für die ganze Ge­meinde hallen aus die beiden Alten gewaltig gewirkt. Er hatte sie damit richtig beim Dekorum erwischt.

»Recht habt Jhrt" schmunzelte der Bauer. »Aus dem Ma enhof muß döS ein anderes Gesicht kriegen als sonst wo! Dös versteht sich! Ta soll s net fehlenl"

Damit eilte er aus dem Zimmer. Es behag<e>hm, den Eindruck der ausregenden Szene in geichäjtigem Umtue möglichst schnell wieder los zu werden.

Im Ho'e stand der Oberknecht und feilschte mit einem Hausierer um eine Tabakspfeife.

»He, Lorenz," rief der Bauer an Eile, »schick' zum Wirt was er an Bier hat, soll er 'rauffahren und Wurst' und Brot alle Leut' in der G meind' sind etng'laden Feierabend is für heut' auf die große Buchenwies scha lt ihr Tisch' und Bank' hinaus und die Dirndl sollen Blumenstrauß' binden und den Sepp, na. na, dcn Mucll der is der flinkere den schielst' in dcn Markt hinein ein Feuerwerk soll er holen oa is Geld er soll nur gleich das Bräundl aus m Stall nehmen, so geht s schneller aber net, daß er mir' Roß krumm reit'!"

In froher Erregung hielt der Bauer ein und sann nach, was es noch alles zu befehlen gebe. Einige von den EhhaUen, die in der Rahe beschäftigt gewesen wa- ren, halten sich herangevrängt und zugehört; nun sto­ben sie ins Tors hinnn er aus die Fe der hinaus überall hin, wo Leute bei der Arbeit weilten.

»Gott s Wunder!" ries der Hausierer vergnügt. »Was sür ein Glück, daz ich Hab' seine War' mitge­nommen sür io eine Festlichkeit'"

Unaebe rn schleppte er sich ein kleines Tischchen, das er n einer offenen Kammer fand, aus die Wiele hin­aus und etablierte dort einen fliegenden Kramladen mit allerhand !ke> en, Broschen, Meda l en und anderem Schmuck, der den junzen Leuten in die Augen stechen konnte.

Aus aller Welt.

Sturm und Schnee.

Der Schneesturm auf dem Schwarzwald und in der Rhein­ebene hält mit unverminderter Heftigkeit an. Das Gebirge ist vollkommen eingeschneit. Es wurde eine Schneehöhe von 60 bis 70 Zentimetern gemessen. An verschiedenen Stellen beträgt die Schneehöhe sogar 1 bis 1,5 Meter. Die Temperatur ist auf minus 4 Grad gesunken. Der Postkraftwagenverkehr wurde ein­gestellt. Auch sonst sind mancherlei Verkehrsstörungen, besonders auch im Fernsprechverkehr zu verzeichnen.

Ein über Schleswig-Holstein hinweggegangener böiger Nordwcststurm, der auch starkes Schneetreiben im Gefolge hatte, verursachte mannigfache Verkehrsstörungen. Auf der Eisenbahn- strecke KielEckernsörde wurden an mehreren Stellen die Tele- grasfl-enstaiigen mit den Drähten auf die Schienen geworfen. Ein Personenzug KielEckernsörde mußte die ganze Nacht auf freier Strecke liegen bleiben. Auch einige Güterzüge mußten die Fahrt unterbrechen.

In der vergangenen Sturmnocht sind die drei neuerbauten Funktürmr der Funkstation Norddeich von je 150 Meter um­gestürzt. Der Sachschaden ist groß. Menschen sind nicht ver­unglückt.

Seit gestern wütet in der Norsee, im Aermelkanal und an der Südostküste von England ein heftiger Sturm. Zahlreiche Schiffe haben sich in die Häfen geflüchtet. Der amtliche Lloyd berichtet, daß 15 englische Dampfer drahtlose Hilferufe aus­gesandt haben. 15 Segelschiffe werden bereits vermißt. In Rotterdam sind drei Dampfer abgerissen und führerlos auf die hohe See hinauSgctrieben worden.

Heimatlose Kinder in Rußland.

Ein ernstes Problem ist der russischen Negierung entstanden in den Scharen von Waisenkindern, die sich heimatlos im Lande hermiftreiben. Es finden sich von diesen zerlumpten, schmutzigen »Bezpr'zorni", wie der Rus-e sie nennt, in allen größeren Städten; in Moskau soll die Zahl 9000 betragen, in der Ge­gend des nördlichen Kaukasus 69 008, und man schätzt ihre Ge­samtzahl auf etwa 300 OüH. Die meisten haben Eltern und Ob­dach während der Bürgerkriege und gleichzeitigen Epidemien verloren, und sie bilden jetzt, abnorm in Körper und Geist, eine wirkliche Bedrohung. Denn die Jahre eines Wander- und Menteuerlebens haben in ihnen ein Vagabundentum aufge­zogen, das durch keine Für'orge oder Kontrolle mehr ausge- mcrzt werden kann. Sie Pflegen sich unter der Führung des stärksten zusammenzurotten und durch allerlei zweifelhafte Tricks ihren Lebensunterhalt zusammenzubetteln und stehlen. Viele sind schon allerlei Lastern verfall n, worunter das Kokain eine ziemliche Rolle spielt, und die Fäll« mehren sich, wo sie Ge- wal'taten bedenklichster Art verübten. Sie werden ganz dem Verbrechen anheimsallen, wenn es nicht gelingt, sie wieder zu Gliedern der menschlichen Gesellschaft zu machen. Gerade dies ist aber sehr schwer; in Fürsorgeanstalten haben sie meist jede Disziplin über den Haufen geworfen. Man hofft, daß man sie einzeln in Bauernfamilien unterbringen kann. Jeder Bauer, der ein solches Kind aufnimmt, soll ein Stück Land und eine Summe Geld erhalten.

Ein rumänisches Räuberstückchen.

Der von der Polizei und Gendarmerie vergeblich gesuchte rumänische Räuber TomeScu hat seine Verfolger in übermüti­ger Weise überlistet. Er reiste in der Galauniform eines Leut­nants der Gendarmerie in dem Zuge, welcher den Erbprinzen Karl von Sinaja nach Bukarest führte. Dem Zuge waren zwei Haftungen angehängt worden; Tomescu hatte gemeinschafft'ch mit vier bewaffneten Gendarmen in einem Wagen zweiter Klasse Platz genommen. Einem Kontrolleur, der seine Papiere sehen wollte, erklärte er, daß er sie in der Eile des Uniform­wechsels in seiner AlltagSun.form vergessen habe; er erklärte ferner, daß er mit den vier Leuten den Wagen des Prinzen bewache. An der Station Ploesti benachrichtigte der Zugführer tste Polizei; Von Sinaja kam die Mitteilung, daß man von einer Wache nichts wisse. Bei Ankunft des Zuges in Bukarest versperrte eine Truppe von Gendarmen den AuSgang, To- mrscu aber und seine Genossen waren bereit» vorher an der Station Chitilla auSgestiegen. _

Der grauköpfige Lbertnecht hatte seine» Dienstherr« pfiffig von der Seite angeblinzelt, als er di« Unzahl sich überstürzender Beiehle vernahm.

»Aba!" schmunzelte er. »Js 's heut' richtig wor­den mit dem Herrn Fuchsinger?"

Der Bauer sah verlegen in den Boden hinein.

,Na," sagte er rasch, »mit dem net mit dem anderen, mit dem Peri weißt', es sind ein paar Liebesleut', da kannst nix machen, da mußt' nach- geben! 's is übrigens ein rechtschaffener Bursch', der Herr Baron hat selber ang halten dafür!"

Tor Oberlnecht ha te die Seifte aus de» Tisch ge­legt, an der er herumvastelte.

»Was?" sagte er. »Was? Mit dem Veri? Mit dem Veri, sagst', Bauer? Dem Holzknccht gibst dein Dirndl? Ter Holzknecht soll unser Herr werd'n auf dem Maienhof?"

Der Bauer sah ihn zornig an.

»Ja. warum denn nct?" srug er gereizt. »Muß t r vielleicht z'erst bei euch 'rumsragen, ob's euch fällig is und ob ihr s erlaubt?"

»Ra, Bauer!" antwortete der Oberknecht ruhig. Über, weiht', wenn i auch mein Leben lang Ba ern- :ot 'gessen Hab', mein' Stal, Hab i auch! Ein' Holz, ircht nehm' i' net an als Herrn da tat i halt um ein' Lohn bitten und daß d' dir einen andern Otur-

ircht einstellst' , . . .. .

Lorenz!" rief der Maienhcncr erschrocken. »Itzt st''zwölf Jahr' aus m Ho I Bist grau worden bei är und warst alleweil g'halten wie a Angcharrg s, et wie a Dien'tboft" ' . .

»G'rad deshalb. Bauer!" sagt: der Ob^rknecht :nst. »Grad' deshalb, weil i an dein Marewro, Hang' sit Leib und Seel', nft« nrr ein E ngebor'n--s an i'm Hof hängen kann ne! wie ein Knecht der sich los kümmert, ob er sein E en und T.inkcn, i-m' ohn und seine Ruh' hat. AUcs zur rechten Zeit

'ra» deshalb deh' i'l , , . , ^

(Fortsetzung folgt.) >