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Wer jetzt durch die Straßen und Gassen unse­rer Städte und Dörfer im Vorderschwarzwald und im Gäu geht, atmet überall den Duft fri­schen Mostes ein. Die kleinen und großen Fässer sind schon gereinigt. Begegnet man einem Wagen oder Wägele, sieht man auch die Aepfel darauf, die in die Mostereien gefahren werden. Der Ein­heimische kennt diese willkommenen Stationen, und wer sich an Ort und Stelle aufstellt, um zu« zusehen, Wie da geschafft wird, der möchte gern tnithelfen. Wird einem ein Trunk süßen Mostes dargereicht, dann mag es sein, daß einem die Ge­schichte des Mostes einfällt, die nicht ohne Leiden ist. Wer die Mosterei erfunden hat, weiß nie­mand; in Schwaben ist jedenfalls die erste Mo­sterei nicht zu suchen. Ein Humorist des Landes, irre ich nicht, so ist es August Läm m l e, der sich auch mit der Chronik des Mostes beschäftigte, sagte einmal: Wenn Adam ein Schwabe gewesen wäre, dann wäre die Geschichte mit dem Apfel And der Eva im Paradiese nicht vorgekommen;

denn Adam hätte den gefährlichen stet! Denken wir an die erste Mvstberettung im Lande selber, dann wissen wir, daß sich die her­zogliche Regierung und der Landesfürst zum Sie- geszug dieses Getränkes ebenso mit aller Macht entgegenstemmten, wie es mit dem Bier geschah. So wurde inr Jahr 1659 die Bereitung des Obst­mostes als eines schädliche», zu allerlei Betrug veranlassenden Getränks (bis auf den notwendi­gen Hausbrauch) verboten, eine Bestimmung, die immer wieder von neuein bekannt gegeben wurde. Jur Jahre 1671 wurde es den Untertanen er­laubt, daß sie bei reichem Obstsegen dort, wo we­nig oder gar kein Weinwuchs war, zu ihrem Hausbrauch, aber nicht zum Handeln, etwas Most machen durften. Aus einem Bericht der herzog­lichen Umgeldinspektion von 1775 erfahren wir, daß viele tausend Obstbäume neuerlich an den Straßen gepflanzt werden und daß das Ausschen­ken und Verkaufen des Mostes im eigenen Lande dem Weinhandel nicht mehr nachteilig sein könne. Jedenfalls ist der Most ein köstliches Getränk, das namentlich an heißen Tagen ein Labsal darstellt.

Volkssport und Volkslied roarbe« für das Kriegs-WHW.

Dir 1. Reichsstraßrnsammlung für das KWHW.

1943/44

Der NS.-Reichsbund für Leibesübungen hat über das Wochenende gemeinsam mit dem NS.- Bolkskulturwerk die 1. Reichsstraßensammlung für das Kriegs-WHW. 1943/44 durchgeführt. Sportler und Sänger haben in der ihnen eigenen Begeisterungsfähigkeit mit unermüdlichem Eifer alles darangesetzt, diese Sammlung zu einem Son­dererfolg zu führen, der den Feindmächten aufs Reu« nachdrücklich zum Bewußtsein bringen soll, daß Wille und Einsatzfreude der deutschen Volks­gemeinschaft zum Siege trotz aller Härten und Opfer, die dieser Krieg fordert, stärker und fester denn je sind.

In der Kreisstadt unterstützten ein volks­tümliches Liedersingen auf dem Marktplatz, das vom Männerchor desCalwer Liederkranz" so­wie der Lagerschule 14 des RADwJ. bestritten wurde und viele dankbare, beifallspendende Zu­hörer fand, ein unter dem Rathaus von der Cal­wer Schützengesellschaft mit großem Erfolg ver­anstaltetes WHW.-Schießen mit Preisen und ei­nige Fußballwetlspiele auf dem Sportplatz des TV. Calw, an denen Hitlerjugend, Lehrlinge Cal­wer Betriebe, Reichsbahn und Stadtverwaltung Calw beteiligt waren, die Sammlung und sicher­ten ihr ein vortreffliches Ergebnis. In Hirsau trug ein Frauenturnen der Turnerinnen in den Kuranlagen wesentlich zum Erfolg der Sammlung bei. Auch in Nagold setzten sich Turner und Turnerinnen hervorragend für den Sammelerfolg «in. Auf dem Platz beimAlten Kirchturm" wur­den fesselnde Turnspiele und ein gymnastisches Bodenturnen vorgeführt. Ferner fanden abends Vorführungen der Turnerinnen in den Gaststät­ten statt, und Freunde des Schießsports hatten Gelegenheit, Aug' und Hand auf einem Schieß­stand zu üben. All das brachte zusätzlich ein schö­nes Stück Geld für das Kriegs-WHW. ein.

Wieder hat die Heimat an diesen Tagen durch ihren tätigen Opfersinn bewiesen, daß sie würdig ist der kämpfenden Front, daß sie den unbeirr­baren Willen in sich trägt, in harter, entschlosse­ner Pflichterfüllung mitzumarschieren, dem deut­schen Sieg entgegen.

Der Wehrkampftag der SA.

schlüpfenden Weibchen der Froftswanner av- zufangen und damit von »er Eiablage in den Kronen der Obstbäum« abzuhalten. Diese Maß­nahme muß vor allem da ausgeführt werden, wo die grüngelben leicht erkennbaren Frostipanner- raupen im vergangenen Frühjahr Frostschäden an Blättern und Junsfrüchten verursachten, weil sonst im nächsten Jahre mit Kahlfraß zu rech­nen ist. Um den Erfolg zu sichern, müssen auch etwaig« Stützpfähle und ebenso die im Gar­ten oder dessen Nähe stehenden Laubbäume, Linden, Eichen, Buchen usw. mit Leimringen versehen werden. Vor allem aber kommt es bar- auf an, «inen guten, weder bei Wärme ablau­fenden, noch bei Frost erstarrenden Raupenleim zu verwenden.

Speisemais auf den Lisch!

a5g. Demnächst wird auch auf dem württem- beraischen Gemüsemarkt der Speisemais erscheinen. Einigen HarMaltimgen ist er bereits als eines der nährstvfsreiHstenGemüse bekannt, bas fast zu allen Speisen gereicht wer­den kann. Eben deshalb, weil der Sveisemaas nährstoffreicher als unser Brot und dazu ein jedem Verbraucher mundendes, vielseitig ver­wertbares Gemüse ist, verdient er i« jedem Haushalt in Stadt und Land «ine häufige Ver­wendung. Seine Kolben werde» von jetzt ab, solange sie Körner noch stark Milchreis sind, ge­erntet und von den sie einhüllenden LieHMättern befreit. Die entblößten Kolben werden etwa 29 Minuten, bei vorgeschrittenem Reifegrad min- desteirs 1 Stunde lang, in Salzwasser gedämpft und können dann ohne weitere Zutaten darge- reicht werden. Sie müssen nur warm auf den Tisch kommen, weil die Körner nach den: Eickal­ten Kart werden und von ihrem WoHlHcMnack einbüßen. Die gekochten Kolben lassen sich auch rösten, bis sie schön gelbbraun sind, dayn wer­den sie mit etwas Salz bestreut und mit einer holländischen oder ähnlichen Tunke bestrichen, abgenagt. Ferner können die fast ausgereiften, aber noch nicht hart gewordenen, sich gerade gelb färbenden Maiskörner ähnlich wie Erb sen zu­bereitet werden und geben so ein vorzügliches Gemüse. Dazu müssen natürlich die Körner mit einem Lössel Von der holzigen Spindel los­gelöst werden. Neben dieser Vertvendunz der Maiskörner lassen sich aber auch bi« ga> -,en Maiskolben gebrauchen, wenn man sie in einem viel früheren Stadium erntet, nämlich daun schon, wenn die Spindel erst fingerdick ist. Die Körner sind bann noch sehr klein und die Spindel zart. Die Zubcreitungsart. erfolgt wie oben erwähnt.

viel ggÄtze« tzki-ayk voz Korbs«. Dotz man Vie­sen -arten, jnnöe« Kolo« auch Würben-, Blu­menkohl-> KarottenWckchen bsimengen und st« st»«» r«b»v«i4en Km«, nach Met derMxeb Wales", mag uwr nebenbei «swiihnt lein.

In den alten MaiSanbaugebieten Sübost- und SndeurovaS ist die Verwertung von grünen Maiskolben in der Küche allgemein bekannt und geschätzt. Bei uns konnte natürlich die Verwen­dung der grünen Speisemaiskolben erst bekannt werden, als es gelang, di« geeigneten Maisarten in Deutschland heimisch zu machen. Gerade jetzt im Kriege, da wir uns im Fleisch- und Fettver­brauch einschränke» müssen, ist es Pflicht der Hausfrauen, den Speisemais als nahrhaftes und vitaminreiches Gemüse öfters auf den Tisch zu bringen und weiter zu empfehlen.

in

Zur Entlastung des Eilstückgutverkehrs wer­den Kartoffeln zur Beförderung auf der Reichsbahn ab sofort nurnochalsFracht- stückgut angenommen. Die Beförderung von Kartoffeln als Expreßgut, beschleunigtes Eil- stück- und gewöhnliches Eilstückgut ist bis auf weiteres ausgeschlossen.

Die Reichsstelle für Kleidung hat die Liste der bezugbeschränkten Bettwaren dahin erweitert, daß auch Bett federn und Strohsäcke von Verbrauchern nur auf Bezugschein bezogen wer­den können. Die noch bestehende Punktfreiheit für einige Arten von Handschuhen ist auf­gehoben worden. Dagegen sind Stroh- und Trauerhüte für Frauen von dem geltenden Ver­kaufsverbot ausgenommen.

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Um den Anwärterinnen auf die staatliche Prüfung für Hausgehilfinnen den Weg dazu abzukürzen, führt die Deutsche Arbeitsfront jetzt Borbereitungskurse durch, in denen auf die Dauer von dreiviertel Jahren verteilt Kurse in: Waschen, Hausarbeiten, Bügeln, Ausbessern, Backen, Haus- und Berufskunde, Buchführung und Rsichskunde durchgeführt werden.

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Der Reichserziehungsminister hat an der höheren Landbauschule in Ettelbrück in Luxem­burg halbjährige Vorbereitungslehrgänge zur Aufnahme in höhere Land- und Gartcnbau- schulen eingerichtet. Zugelassen find Landwirte und Gärtner mit abgeschlossenem Besuch einer Botts- oder Hauptschule, mit dem Zeugnis der Landwirtschafts- oder Gärtnergehilfenprüsung und mindestens fünf, für Wehrmachtangehörige vier Jahren praktischer Tätigkeit in der Land­wirtschaft oder drei Jahren in Gartenbau­betrieben. Das Mmdestalter beträgt 19 Jahre.

Aus den Nachbargemeinden

Haiterbach. Katharine Ruoß, Schreinermei- sters-Witwe im Spalt, vollendet heute ihr 83. Le­bensjahr. Eine erträgliche Gesundheit gestattet ihr noch mancherlei kleine Arbeiten.

Mötzingen. Die Begeisterung der Jugend für den Sport zeichnete auch hier die Wettkämpfe aus, die HI., BDM.-Werk, BDM., JV. und IM. durchführten. Nach Erfüllung der Leistungs- bedingungcn zeigten die Jungen und Mädel ihren zahlreichen Zuschauern in bunter Reihenfolge Mannschaftskänlpfe, Reigen und lustige Spiele.

Höfen. Das Ivüjähr. Geschäftsjubiläum durfte hier das Sägewerk W. Lustnauer begehen. Das einst am Floßholzhaudel stark beteiligte Werk, dem 1903 eine Holzwarenfabrik angcgliedcrt wor­den ist, wird seit 1925 von den Inhabern Fritz und Wilhelm Lustnauer geleitet. Wie im ersten Weltkrieg hat die Fabrik heute die Herstellung von Holzsohlen in größerem Maßstab wieder aus­genommen.

799 Mehrkämpfer aus dem Bereich der SA-Stau- darte 414 traten gestern in Böblingen an Am gestrigen Sonntag traten in Böblingen die SA.-Männer der die Kreise Böblingen, Calw und Leonberg umfassenden SA.-Standarte 414 und mit ihnen die Betriebssportgemeinschaften der DAF. sowie die Pol. Leiter an, um im Wehr­kampf ein geschlossenes Bekenntnis zur deutschen Volksgenieinschaft abzulegen. 700 Mehrkämpfer bekundeten bei den auf dem Sportplatz an der Stuttgarter Straße ausgetragenen Kämpfen, den Wehrwillen der Heimat, die vom gleichen uner­schütterlichen Siegeswillen erfüllt ist wie die Front. In vielseitigen Wehrkämpfcn wurde über­zeugend dargetan, daß der deutsche Wehrwille nach vier Kriegsjahren nicht nur nicht gemindert, sondern noch fanatischer und die Wehrkraft noch härter geworden ist.

Zum 10jährigen Bestehen des WHW.

nsx. Besonders e dringlich spricht uns d.ie am 1. September herausgekommene WHW. - Briefmarke an, die eine deutsche Mutter Kreise ihrer vier Kinder zeigt.10 Jahre WHW 19331943" lautet der eingedruckte Text. Schöner kann der Sieg der nationalsozia- Mischen Idee gar nicht dargestellt werden, als wen durch ein solches Bild, gibt es uns doch emen tiefen Einblick in den wiedergewonnenen Glauben unseres Volkes an sich selbst und an seine Zukunft. Zehn Jahre WHW. bedeutet zehn Lahre soziale Selbsthilfe unseres Volkes. Voll «tolz können alle, dre in dieser Zeit als Samm­ler oder Spender ihre Opferbereitschaft erwiesen «oben, durch die Sprache der WHW.-Äriefmarke de» Dank von Mutter und Kind entgegcnneh- «len. Materielle Güter lassen sich nutzbringen­de nicht anweikden und niemals so in ideelle «rflssge umprägen, als dies mit den dem WHW. Milchenden Spenden geschieht. Daran denke Heber Spender und Sammler bei den Samm- llprqeu des 11. Kriegswinterhttfswerks. '

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Achtet mehr als bisher auf die Kinder!

Ein Kind überfahren..."Kinder ertrun­ken"Kinder verbrüht"... aus dem Fen­ster gefallen". Oft kann man solche und ähnliche Meldungen in den Tageszeitungen lesen. Die Statistik hat fesigestcllt, daß jährlich mehrere tausend Kinder, vor allem im Kleinkind- alter, an Unglücksfälien sterben. An erster Stelle unter den Todesursachen sieht das Ertrinken, es folgen Verätzen und Verbrühen und Ueberfahrcn durch Kraftwagen. Niedrigere Todeszahlen wer­den durch Stürze, Verbrennen und Ueberfahrcn durch andere Fahrzeuge angegeben. Es ist aus­fallend, daß viel mehr kleine Jungen als Mäd­chen tödlich verunglücke».

Kürzlich unternahmen wir einen Streifzng durch die Stadt, um zu beachten, welchen Ge­fahren unsere Kinder ausgesetzt sind und wie sie soweit wie möglich vermieden werden können. Es ist am spähen Nachmittag, in einer Zeit also, in der die Fabriken und Büros schließen und die berufstätigen Mütter mit Einkäufen und Haus- haltarbciten beschäftigt sind. Wie die Schwalben sausdn die Kinder mit lustigem Lärm auf der Straße herum, umkreisen die Erwachsenen und schießen Plötzlich quer über die Fahrbahn, ohne nach rechts oder links zu blicken. Das Spiel nimmt sie derart gefangen, daß sie alles um sich her vergessen.

Hier liegt eine Gefahrenquelle, auf die gar nicht genug hingxwiesen werden kann. Ist vielen Fällen wird cs in der NäA her Wohnung Spiel­plätze, stille Einbahnstraßen oder auch Höfe und Gärten geben, wo die Juiigen und. Mädel unge­fährdet spielen können. ,.WeM^.bie^inder tags­über in einer Kindertagesstätte, waren, konnten sie sich Hort so austoben, daß es durchaus angebracht ist, sie schon frühzeitig ins Bett zu bringen. Auf jeden Fall mutz vermieden werden, daß die Kinder ohne Aufsicht auf beleb­ten Verkehrs st ratzen unchertollen.

Am Ufer «istilassest einig«

kleine Jungen Schiffchen schwimmen. Es ist ein herrliches Vergnügen welcher Erwachsene hätte kein Verständnis dafür? Aber jeder der Vorüber­gehenden muß auch scheu, daß die Kinder Holz­sohlen an den Schuhen haben, mit denen sie auf der steilen-Böschung außerordentlich leicht ins Rutschen kommen können. Im Struwwelpeter heißt es:Keiner ruft: Hans gib acht!" Hier auch nicht. Vielleicht liest einer der vielen Menschen, die dies beobachten, morgen früh von einem neue» Kinderunfall an der Brücke, und das Ge­wissen schlägt wegen der versäumten Warnung. Am offenen Fenster im obersten Stock eines Hau­ses hängt ein Kind weit hinaus. Es lacht und ruft den Spielkameraden unten etwas zu. Wir drohen hinauf, und die Kleine verschwindet dann schuldbewußt.

Durch das Fernsein der Väter und die Berufs­tätigkeit der Mütter, vor allem aber durch die UcberbeansprnchMg aller sozialen Maßnahmen und Fachkräfte sind unsere Kinder heute ohne Zweifel in stärkerem Maße den Gefahren der Un­fälle ausgesetzt. Eine sorgsame und unermüdliche Erziehung zum Gehorsam muß deshalb immer stärker einsetzen. Tenn sic ist eine der wesentlichsten Voraussetzungen, um Unfälle zu vermeiden. Darüber hinaus aber ist es Aufgabe jedes Erwachsenen, mehr noch als bisher aus jedes Kind-zm achten und es vor Gefahren zu behüten. Manches erklärende Wort, mancher Zuruf im rechten Augenblick haben schon ein Kind vor schweren Schäden bewahrt. Der Ein­fluß des Erwachsenen soll das Kind nicht ängst- lich und unsicher machen, aber er soll es zur Vor­sicht und Umsicht erziehen. Wer von uns freute sich nicht über die Unbekümmertheit und Fröh­lichkeit, mit der unsere Jugend trotz aller Nöte des Krieges aufwächst?. Daraus aber ergibt sich für jeden von uns die Verpflichtung, auch wenn wir nicht Vater oder Mutter oder Erzieher sind, alles nur mögliche zu tun, um unsere Jugend, unser kostbarste- Gut, vor Schüben zu bewahren.

^Was dir »vorich H von deine« Uäterm.. ."H

. 1 Roman von A. von Sazonhofen- > >

(2. Fortsetzung)

Tnüvigi Frau", beginnt nun Bettina ndchs etwas zögernd,mein Vetter, der bekannte Bost taniker Dr. Neufeld, gehört« zu der Expedition)' an welcher Ihr Sohn teilnahm. Dieser Vettes erzählte mir nach seiner Rückkehr, daß sein Freund Andreas von Egg im Urwald erkrankst Und auf einer einsamen Station zuriickgelasseii' werden mußte. Dort sei Andreas von EgH nach erhaltenen Informationen gestorben. Lett der kann ich Lei meinem Vetter keine Rückfrag«' mehr halten, weil wir ihn vor kaum vier Wo­chen begraben haben." /

begraben haben", wiederholt Marianne die letzten Worte, und es dauert Sekunden! bis diese furchtbaren Worte in ihrem ganzest Ausmaß von ihr erfaßt find.

BearaLen haben" zittern noch einmal leise ihre Lippen.

Dann steht sie auf. Es ist erstaunlich, wi4 groß die Frau ist, es ist eine steile, tragisch« Größe, die den Kopf hoch hält und den starrenj tränenlosen Blick geradeaus richtet auf best aus seinem Stuhl emporwachsenden General­direktor, der plötzlich etwas verlegen ist.

Herr Betting!" sagt Marianne,wenn Sil es mir nicht gesagt hätten, hätte ich gehofft und gewartet. Und hoffend und glauben» wäre ich gestorben. So" jetzt sinkt rhr Kops langsam nieder, bis das Kinn die Brust bej rührt,ist alles aus."

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ovck Vu v«in« K1»ln!i«fss1Iv ob, in ki-ircb«m 2vrton6s. rokoft noH 5ck!o^»en, sockovmoi) gotl^ocknet innvstnolls cjf«, >Vock«n.

Sie wendet sich zum Gehen, ohne den Gene­raldirektor mehr zu beachten, zur Tür hinaus» die hinter ihr offen bleibt, einen breiten Gang hinunter, an aufschaurnden Männern vorder, durch das Tor, auf die Straße hinaus. Sie kann gehen, wenn die Knie auch zittern. Es sieht auch niemand, daß aus den alten Auge« ein Tropfen zur Erde fällt und wieder einer. Es sind keine rinnenden Tränen, die ein Wetz- nen-zur Voraussetzung haben. Solche fallen- den Tränen können nur alte Augen in heißem Schmerz weinen.

So kommt st« in dieGoldene Kugel".

Josef sieht sie durch die breite Glasscheibe, an der er sitzt, kommen und geht hinaus. Er will ihr sagen, daß sie in einem Extrazimmer speisen kann und daß er einen Tisch hat reser­vieren lassen.

Er kommt nicht dazu, denn sie greift, plötz­lich taumelnd, nach seiner Schulter.

»Josef Josef Andrer kommt nicht mehr zurück! Er ist tot!" Sie kann es jetzt sagen und es ist gut, daß sie sprechen kann. Sie hat das Gefühl gehabt, sie würde nie mehr den Mund aufmachen können. Jetzt hat sie es doch sagen können, ihvem treuen Josef, der Le» kleinen Andres auf seines Vaters Pferd ge­hoben und der der Freund seiner Kindheit war. Und Josef kann nichts tun, als zutiefst erschrocken, daß sie es nun doch erfahren hat, ihre zarte und schmale Hand in seinen breitest Fäusten zu halten.

Wir fahren heim!" sagt er schluckend und führt sie zu einem der Stühle, die draußen hinter Efeuwänden stehe», denn hinein kann sie ja jetzt nicht, in diese Atmosphäre von Bier- und Dunst und lauten, lachenden Menschen mit so was nein.

Alle haben so mühsam den Glauben und dick Hoffnung genährt, wo er und Christine längst schon gewußt haben, er kommt nimmer.

Marianne hat genickt.

Ja wir fahren heim!" Dann hat sie plötzlich, von den Efeuwänden geborgen und geschützt, das Gesicht in beide Hände gelegt.

^e'-ui? Hat denn Daheim jetzt noch einen San?

"las ist Daheim, wenn es nicht das Blei­bende und Feststehende ist, wenn es nicht von einer Hand in die andere wächst? Dann ist kein Daheim mehr, wenn keine Hand mehr da ist' für den Heidhos!

Traurige, bittere Heimfahrt!

In der toten Mittagsstunde ist alles noch tci -r und ausgestorbener. Es ist, als sei das Leben weggelöscht. So eindringlich in ganz großer Verlassenheit ist nur der Tod. Marianne ist es, als wäre das Land hier mit Andres Kilometer im Umkreis gestorben. Diese Aecker, vieltausendmal gepflügt, wird nie mehr die Pflugschar durchstreifen. Diese Wiesen werden nie mehr blühen mit Millionen Blumen. So ist auch EdelLach, durch das sie jetzt fahren, Nrcht mehr. Ein einziger Bauer, ein weiß­haariger Kreis, lehnt an einem Zaun und raucht seine Pfeife. Es ist der alte Von- stuigl.

Marianne läßt halten und winkt ihn her.

Als er nahe am Wagen steht, beugt sie sich vor und sagt:Weißt du, daß mein Sohn nicht mehr ist?"

Gr schaut aus rotumrondeten Augen, die doch no tz falkenscharf sind, in ihr Gesicht.

Mariannes Brust hebt ein Stöhnen. Dann fragt sie:Was machst du noch hier, Bon- stingl? Ist alles ausaeräumt."

Ich komm halt her! Die Kinder find fort- aezogen, haben einen viel schöneren Hof ge­kriegt. Ich bin bei der Schwester blieben, in Wolfsegg. Bei Tag komm ich^ rüber, Lei der Nacht bin ich drüben. Kann mich halt net trennen. Ist für uns Alten schwer ja schwer!"

Marianne nickt. Jetzt weint st«.

Hast noch Kinder, Bonstingl!" schluchzt sie. Du kannst hier nicht stehen bleiben, zieh zu deinen Kindern!"

Er schüttelt den Kopf.

Mein Weib liegt da drüben, km Gottesacker Ich möcht im selbigen Erai liegen, wird nimj mer lang dauern und da» werden st» mir «es verwehren. Io akaub ttb.« >

(Fortsetzung solgt.)