Begriffe war, vor dem Hause dev Kommandanten in langen Reihen sich aufzustellcn.. Alö dieses aber geschehen und der Kommandant mit den beiden Offizieren sich auf die Pferde geschwungen,, im Schritt an der Fronte des Bataillons hinauf- und hivabrüren, hie Musik spielte,, die Tambours wirbelten,, die Uniformieren die Gewehre Präsentieren, die. Nichtiuufo.rmlrten, ihre.Lanzcn senkten, da brach die Menge in ein weithin schallendes Hurrahgeschrci aus, in welches die Reihen des Landsturmes freudig und begeistert mit cinsiimmleues war aber auch wirklich ein imposanter Anblick,, den alten, ehrwürdigen Kommandanten mit weißem Bart, und Haaren, in Uniform mit goldenen Epgulcricn, in der Mitte der beiden jungen, blühenden Hnsarcn-Offjziere, die. rothcn mit silbernen Schnuren besetzten Hnsaren-Umformen mit vielen Orden bedeckt, die Fronrc auf- und abrette» zu sehen, und der Jubel vermehrte, sich noch und steigerte sich bis zum Enthusiasmus , als der Zug, auf: den Erercierplatz marschirend, sich .in Bewegung setzte, und die Menge freudig ihm nachfolgte. Auch, der Forstmeister Herbster hatte sich zu Pferde dem Zuge angeschlosscnBi n delman n ,. seine Frau und die. beiden Madch.cn aber folgten demselben in einem offenen Wagen. Unter E.rerciercn und Manövri- rcu, dann Essen uno Trinken , natürlich auf Kosten des Kommandanten, verstrich, der Nachmittag; den.Abend aber beschloß ein glänzender Ball, von.dessen Freuten noch lange in B—. erzählt wurde. (Schluß folgt.)
E i» b r a vo r Che:uan n.
Ich ging, erzählt der bekannte französische Novellist Jules Sandeau, im vorigen Frühjahre früh allein in Bannes auf einem schmalen Fußwege zwischen blühenden Hecken bin und traf da nach einigen Schritten einen Mann, welcher die Hecken mit dem größten Eifer bcschnitt und. jeden Zweig entfernte, der einigermaßen bervorragte. Es lag dabei in dem Wesen des Mannes etwas Feierliches und Ernstes, das meine Aufmerksamkeit erregen mußte., Jeder Zweig, der'unter seinem Messer siel, schien seinem Herzen eine Erleichterung zu bringen und ein Lächeln der Zufriedenheit schwebte um seine Lippen. Ich beobachtete Len Mann lange und wollte ihn fragen, als ich in der Ferne Gesang hörte und dann einen Leichenzug. herankommen sah. Es zeigte sich da eine unverkennbare Angst aus dem Gesichte des Mannes und er musterte flüchtig noch einmal die Hecken, als wollte er sich überzeugen, daß er seine Arbeit auch gut gemacht. Vier Bauern trugen eine Bahre. Ein Priester ging voraus und sprach bas Gebet für die Tobten; einige Frauen und Kinder aus dem Dorfe folgten. Je näber der Zug kam, um so größer schien die Besorgniß des Mannes zu werden und er rief den Trägern zu: sacht«, sachte! Nehmt Euch in Acht, geht nicht aus der Mitte des Weges! . und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Dies dauerte bis an das Tbor des Fried- bofes.. Nie ist die Wiege eines Fürstcnsobnes mit ängstlicherer Sorgsamkeit gehütet worden als dieser Sarg. Ich ging .meines Weges weiter, Abends'als ich wieder durch »ns Dorf ging, sah'ich meinen Mann rubig an der Tbür eines Hauses-sitzen, und' sein Gesicht drückte die behaglichste Befriedigung aus.. Ich gedachte an den Vorfall am Morgen und fragte: Sie arbeiteten beute früh sebr fleißig, aber sagen Sie mir, geil wann beschneidet man die Hecken im Mai?
Das thut man auch nicht, an'wortete der Bauer..
Sie thaten es aber doch heute früh»
Das war etwas anderes.. Dann setzte er hinzu: meine Frau sollte begraben werden..
Ich weiß da noch immer nicht, warum Sie die Hecken beschnitten.
Warum? Das «st ganz einfach. - Ich will es Ihnen sägen.. Sehen Sic, , meine Frau starb vorgestern , zum zwer- tem Male.
Zum zweiten Male.
Ja. Als sie vor zwei Fähren zum. ersten Male gestorben war und man sie auf den Gottesacker trug, stieß man mit dem Sarge an. einen. Zweig an der Hecke, die Sie gesehen haben.. Der Deckel wurde, abgerissen und die Erschütterung erweckte meine Frau.,, die nur in Ohnmacht lag. Vorgestern nun starb, meine Frau zum zweiten Male und. deshalb beschul» ich heute früh die. Hecken».
G e m e i n n ü tz i g e K.
Heitzung Lurch Steinkohl e n.
Wer sein Zimmer gut hcitzcn und dennoch dabei sparen will, der lege auf die oben geschütteten Steinkob- len jedesmal einen kleinen eisernen Deckel, dessen Durchmesser etwa 2 bis 4 Zoll weniger beträgt, als der innere Durchmesser des Ofens; hierdurch werden die sämmilichen flüchtigen Theüe der Kohlen gezwungen durchs Feuer zu gehen und am Ende des' Deckels mit Flamme zu verbrennen, welche die Wände des OfenS glühend macht, während bei anderem Verfahren der große Tbeil der strahlenden Wärme in der Mitte des- Ofens verloren geht..
Pflanzr Topinambour!
Auf-der landwirthscdaftlichen Lehranstalt zu Hohenheim besteht ein Topinambour - (Erdapfel der knollentra- genten Sonnenblume) Feld, von dem gorübmr wird, daß es bereits 21mal bereutet-wurde, ohne neu besäet worden zu sehn, indem die Pflanze perennirend (ausdauernd)-ist und sich durch ihre junge Brnc von selbst fortpsiänzt. Beachtet, Ockonomen, von nun cur die herrliche Töpinam- dour, welche nicht nur Knollen zum Futter gibt, sondern auch ihre hohen Srengel und vielen Blatter in getrocknetem Zustande als gutes Winterfurcer für das Vieh dar- bietct.- _
R ä t k s e l
Die öltenc von allen schönen Frauen,
Die hält nach stets in ihrem Ianberkreis: -
Ich kann nie satt an i'rem Blick mich schauen - Bar allen Damen gib ich ihr den Preis.
So lang ich diese schöne Frau begleite,
Ist ne .nicht ganz von meinem'Einfluß frei;
Treu zeig ich stets ȟch von derselben Seite!
Doch saget man, daß wechselhaft ich sey..
Man lästert mehr, man sagt, ich will nur scheinen :
Ick prahle nur mit andrer Leute (Ranz,
Ich Wurfe selbst mein Liebchen oft mit Steinen Doch riese Frevelihat, die -lcing'n ich ganz.
Doch da wir beide wirklich gar nichts haben.
Als was uns unsre hohe Fürniu gibt.
So müssen wir an ihrem Glanz uns laben,
Wofür sie ihre Launen an nns übt.
Sie. iß cs selbst, d e mich weiß anznschwärzen.
So lange ibrc -Gnade mir gebricht:
Tie Laune sticht, und ne- bereut von Herzen,.
Und meinen Wert!, stellt sie ins volle Licht.
Auflösung des Rärhsels in Nr. "8:
Flachs. Falsch. Schlaf. Schass Lachs..