28 !» --

folgten die genannten Beamten in zwei andern Wagen. Auf der Fahrt, in der Hellen, stillen Nacht, begegneten kaum zwei oder drei Gärtnerskarren dem Zuge, kein ein­ziger Fußgänger. Am Thore des Kirchhofes empfing den­selben der Aufseher desselben, ein alter Soldat aus der Kaiserzeit, mit zwei Todtengräbern, welche das Grab ge­graben batten, ohne zu wissen, welchen Todten eS auf« nehmen solle. Um 2^ Uhr war Alles zu Ente, nachdem der Polizeikommissär auch über die Beisetzung ein Proto­koll ausgenommen. Gestern früh bemerkten einige Besu­cher des Kirchhofs in dem von Linden und Platanen be­schatteten Theile desselben ein frisches Grab, ohne alles Abzeichen, selbst ohne das schwarze Kreuz, das sonst die letzte Ruhestätte auch der Aermsten bezeichnet.

Ein Holzbändler in Paris besaß in einer der Vor­städte einen großen Hofraum, der zwar bei Tage als Durchgang für das Publikum diente, bei Nacht aber sorg­sam geschlossen war. Er hatte eine große Freude an Hun­den und hielt sie in großer Zahl tbeils zu seinem Ver­gnügen, tbeils zur Bewachung seines Hofs. Seit einiger Zeit aber verschwand einer seiner Hunde nach dem andern, ohne daß man sich die Art und Weise erklären konnte, und es blieben ihm endlich nur zwei prächtige Bulldoggen, die er besonders liebte. Vor kurzem bemerkte einer seiner Diener, als er Abends den Hof schloß und die Runde machte, die beiden Hunde tobt daliegen; es war leicht zu ersehen, daß sie vergiftet waren. Der Holzhändler beschloß, um andern Morgen Wache zu halten, und er sah auch um sechs Uhr Morgens, als der Hof kaum geöffnet war, zwei junge Bursche von etwa 15 Jahren hereinkommen, sich nach dem Orte schleichen, wo die beiden Hunde lagen, sie auf die Schultern laden und sorttragen. Der Holz­händler ließ sie ihren Weg fortsetzen, ging ihnen aber, be­gleitet von einem seiner Leute nach, und ließ sie nicht aus den Augen; er sah sie in eine Seitenstraße einbiegen, dann anhalten, und an der Thüre eines schlecht aussebenden Hauses Pochen. Der Holzhändler eilt vorwärts, kommt an die Thüre, noch ehe man Zeit gehabt, sie wieder zu schließen, stößt sie auf, und erblickt ein Schauspiel, das des Pinsels eines Callot würdig wäre. Die beiden Bur­sche luden ihre Beute in einem schauderhaften Schlacht- Hause ab: da und dort lagen abgestreifte Hund- und Ka­tzenleichen , eine Menge Felle waren an. der Decke aufge­hängt, was aber das Gemälde vollendete, war die selt­same Ausstaffirung des Herrn dieser seltsamen Wohnung: die Kleidung dieses Mannes, Weste, Hosen, selbst die Mütze waren ganz aus Hunds- und Katzenfellen gefertigt, und so stand er da mit dem Messer in der Hand, und betrieb sein Geschäft auf einem Schlächternsche. Der Holzhänd­ler klagte bei dem Polizeigerichi.

Militär - Verwaltung in Rußland.

Nach dem großen Kavallerie' Manöver der russischen Kavallerie-Militärkolonicn in Wos lesensi, zu welchem au­ßer der ganzen kolonisirten noch andere Linien-Kavallerie, dann 20 Bataillons Soldaten, deren fever 15 wirkliche Dienstjahre hatte, dann 150 Feldstücke berittener Artillerie zusammengezvgen wurden, kam am 8. September das Ererci- tium der Eskadrons und drei Batterien Kolonisten­kinder, welche durch 10 Jahren von der Koloniever- waltung verpflegt werden, um sic für den Soldatendienst - vvrzubereiten. Es sind Jungen von 12 17 Jahren, in

Jacken, Mützen, leinenen Pantalons und Stiefeln, die sie sich selbst machen, gekleidet, sie trugen hölzerne Säbel, eben solche Lanzen und hatten hölzerne Kanonen. Die Züge der Artillerie, die Eskadrons, Regimenter und Bri­gaden waren mit den Knaben besetzt und der Divisionär selbst war em Junge von 14 Jahren, der, was der Kai­ser befahl, ohne Blödigkeit und Ungewißheit mit fester lau­ter Stimme kommandirte, was eben so rasch und regelmä­ßig von den Eskadrons und Batterien ausgeführt wurde. Diese Bursche verstehen den Dienst schon vollkommen, ehe sie eintreten und sind die beste Pflanzschule für Unteroffi­ziere der Kavallerie, wie kaum eine andere Armee sich de­ren rühmen kann.

Gedanke» bei einem Spaziergang durchs Erntefeld.

Frohlocke Herz, entfessle die Gefühle!

Sing Deinem aüt'gen Herrn ein neues Lied.

Wie heiter blickt der Mensch auf die Gesild,

Wo Aehre reifend sich an Aehre schmiegt.

Wie viele ferner Sorge» sind verschwunden.

Die er in einem schwachen Herz trug:

Und ach! der gute Vater dort im Himmel

Gab reinen Kindern wieder Brod genug.

Wir nehmen's hin, genießend: aber danken

Soll man auch ihm, dem Gütigen, dafür;

Was hälfe große Fülle seiner Gaben.

Entzöge seinen Segen, Mensch, er dir.

O Seele, stehe stille und betrachte!

Auch diese Erde ist dein Mutterland:

Nur hingesäet bist Du, um zu reifen,

Bist nur ein Saatkorn aus des Schöpfers Hand.

Längst ist in dir der todte Keim erwecket.

Längst ist das Leben für dich aufgethan;

So' wachse. blühe, reife für den Himmel!

Erst dort fängt eine neue Aussaat au. I. M. W-

Die Vergeltung.

(Fortsetzung).

In dem großen, sich hinter der Wohnung deö Forst­meisters Herbster wcithinziehenden Garten, dessen äußer­stes Ende an eine lange Lindenallee stößt, an die sich der dichte Fichtenwald unmittelbar anschließt, während die linke Seite desselben sich an den großen, das alte Schloß von zwei Seiten umgebenden Garten anlehnt, so daß man aus den östlichen Fenstern desselben die ganze Besitzung des Forstmeisters übersehen kann, war Amalie beschäf­tigt ihre Blumen zu begießen, denn es war beinahe Abend geworden und die schon heiß scheinende Maisonnt hatte das Erdreich ziemlich ausgetrocknet. Es war ein entzücken­der Anblick, das schlanke, fein gebaute Mädchen in ihrem geschäftigen Treiben zu sehen, wie sie emsig ihre Lieblinge pflegte, nicht ahnend, daß jede ihrer Bewegungen mit gierigen Blicken verschlungen wurden, denn an einem der Fenster des alten Schlosses, hinter den Gardinen versteckt, lag der lange, dünnbeinige, kablköpfige Intendant, zwei blinkende Gläser vor den Augen und sah unablässig zu ihr hinunter. Dieser Mann war einst in seiner Ju­gend, wie auch der Oberst der Kürassiere, Colonel, Ger­ber gewesen, und hatte sich durch allerlei Ränke und Wohl- tienerei bis zum Intendanten emporgcschwungen, dem frei­lich das PrädikatEreilen z" noch nicht zu Thcil ge­worden war, das ihm aber die deutschen Beamten aus lauter Unterwürfigkeit freiwillig ertheilten. Amalie war aber auch heute wirklich wunderschön, denn sie trug ein hellblaues Hauskleid von Merino, schwarzen Sammtspen-

zer, r sah, , dessen und < breite dunkl

verlor

der 2

große

schüft

war

ordne

beend

warte

dießm

einen

die T

chen

endlic des 3 und i

Wor> so vi,

erwit

neuer

weiß,

liche

geben

mit d

erwcc

Scha entsct laß ! Aden! scheid sieh c bat, Blun so Iw kleide wiede hat Ä

niedei

schein er Ni auf ! heftig

wird berg den i

sehr,

dar,

seits

selbst