dern schwimmen war ebenfalls eine Unmöglichkeit und schon fieng Byron, der stets der Herzhafteste in der Gesellschaft gewesen, zu zagen an.
Plötzlich sprang der Lord auf und rief: Freunde! ick habe ein Mittel gefunden, ich will Euch retten, so sonderbar es Euch auch scheinen mag.
Die Quelle auf dem Felsen lieferte ein vorzügliches Lrinkwasser, und so hatten die Reisenden immer jedesmal ein großes Faß dieses köstlichen Wassers mitgenommen. Auch diesesmal landete» sie mit einem leeren Fasse zu diesem Zwecke, das sie glücklicher Weise ans Land gebracht hatten. Dieses wurde nun herbeigeschafft und so lange mit den Messern daran gearbeitet, bis das Faß in der Mitte durchschnitten war und einen Zuber bildete.
In dieses Gefäß setzte sich nun der kühne Lord, ein Paar Stöcke dienten ihm als Ruder, und ein Fläschchen Branntwein machte seine Munition auS. Durch das Drehen des Fasses, das sich glücklicherweise auf der Oberfläche des Wassers recht gut erhielt, kam er in einen Strom, der ihn pfeilschnell aus den Augen seiner Gefährten führte. Die Schfffsleute erkannten den Strom als einen günstigen, da er landeinwärts führte, und Alle hofften nun auf baldige Rettung ans idrem gefährlichen Aufenthaltsorte. Und sie rauschten sich nicht.
Am folgenden Morgen kam Lord Byron richtig mit einer secksrudcrigen Barke und einem reichen Vorrath von Obst und Wein zurück. Mit Freudenthränen fielen Alle dem wackern Lord um den Hals. Byron hatte über hundert italienische Meilen in diesem seltenen Fahrzeug zu- rückgclcgr. Als er nach Venedig kam, kaufte er eine schöne Gondel, welche er den beiden ersten Schiffern für die verlorene Barke schenkte, und sie zum Andenken an jene merkwürdige Reise des Lord Byron Zuber nannten.
Eheliche Verwicklung.
Frühling: Bei meist hohem Barometerstand und häufigen Nordwest-Winden größtenthcils schön, warm und trocken. Die Wärme nimmt von der Mitte des März fortwährend zu, und wird durch keine bedeutende Abnahme unterbrochen; daher auch keine gefährliche Nachtfröste zu befürchten sind-
Sommer: Bei nicht besonders hohem Barometerstand anfänglich und eben so gegen das Ende ziemlich kühl mit starkem Regen; in der Mitte aber anhaltend heiß und trocken.
Herbst: Bei meist hohem Barometerstand und häufigen Nordost-Windcn größtenthcils hell und trocken, aber nickt besonders warm; gegen das Ende baldiger Eintritt , deS Frostes.
! Ganzes Jahr: Barometerstand bedeutend höher
! als gewöhnlich ; Temperatur nicht viel über der mittler»; ! Wind mehr Nordost-Wind als gewöhnlich, wenig Stür- ^me; Himmel viele Helle Tage; Niederschläge nicht viel ! Regen, auch nicht viel Schnee, im Sommer ziemlich viel Gewitter; Regenmenge sehr gering, j Vermurhliches Gedeihen der Kulturpflan
zen: Sehr häufig folgt auf ein vorzügliches Weinjahr i ein reiches Fruchcjahr. Im Jahre 1847 ist aber mit bc- ^ sonders großer Wahrscheinlichkeit eine nicht nur vollkommene, sondern eine ungewöhnlich reiche Ernte an Ge- treitesrnchtcn zu erwarten. Als Weinjahr wird 1847 zu den mittelmäßigen gehören. Futterkrauter und Kartoffeln werden bestens gedeihen. Alle Obstbäume, hauptsächlich aber das Kernobst, lassen einen reichen Ertrag hoffen.
Gemeinnütziges
O b st k e r n e
verlieren durch Leim ihre Keimkraft, daher sollen sic nie in neuen, geleimten Schachteln u. dgl. aufbewahrt und versendet werden.
Unter diesem Titel liest man in einem englischen Blatte folgende wunderbare Heirathsgeschichtcn: In dem Kirchspiele von Cruwys Morchard lebt eine sehr merkwürdige Frau, die jetzt fast 70 Jahre alt, Mutter von zehn Kindern und, da diese sammtlich verheirarhct sind, Großmutter von 40 Enkeln ist. Diese ganz achtbare Frau hat sich jetzt zum dritten Male mit einem jungen Pachter des genannten Kirchspiels, der etwa so alt ist, wie ihr neuntes Kmd aus ihrer früheren Ehe, verheira- ldet, um sich in ihren alten Tagen des Trostes des ehelichen Lebens in der angenehmen Gesellschaft eines jungen und zärtlichen Gemahls zu erfreuen. L ie Nickre der alten Dame bar sich mir dem Barer des Mannes ihrer Schwester verheirakher un^ ist dadurch Großmutter zu den Kindern einer alteren Schwester geworden.
Bermnthiiche Witterung deS Jahres 18L7.
Urner diesem Titel veröffentlicht Dr. Otto Eisenlob r in Karlsruhe, dessen Wettervoraussazungen für das Jahr 1846 im Ganzen richtig erngetroffen sind, eine im November 1846 angestellte Berechnung der Witterung des Jahres >847, um — wie er sagt — bei der fortdauernden Theuerunz der nothwendigsten Lebensmittel durch die besonders günstigen Aussichten, welche dieses Jahr gewahrt, zur Beruhigung des Publikums beizutragen. Wir lassen die Vorherdestimmungen unseres Gewährsmannes im Auszüge folgen:
Das Einbindcn junger Obstbäume im Winter mir Stroh verweichlicht die Baume und führt nicht selten den Brand herbei. Waldrcisig, Baumruthen, Schilfrohr :c. verzärtelt die Bäume weniger.
B a u m w o l l z c u g e werden durch Reibung mit Wasserglas in heißem Wasser vom Schmutz gereinigt, desgleichen Wolle, Kattun, Merinos und Seidenstoffe. _
Goldene Sprüche für Landlcntc.
Thonboden.
Für den Thonboden ist der Frost der beste Ackcrsmann. Besser ein Kloß, alS ein Fluß.
Für Thonböden sollte man den Mist auf der Herdplatte dörren (nicht naß unterpflügen).
Durch Pflügen in der Nasse wird der Thonboden vergiftet. Besser einmal recht, als zweimal schlecht gedüngt. Sandboden.
Der Sandboden frißt den Dünger.
K i e s b o d e n.
Auf Kiesböden solls alle Nudelrage regnen.
Der Steinboden frißt den Schneid.
K a l k s ch i e f e r b o d en.
Auf solchen Böden hört man den Haber wachsen.
H a i t e b o d e n.
Wer auf der Haide Futter erzielt, hat gewonnen Spiel.