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Major in eine Kutsche und fuhren ihn fort, Andere bc- gleiteten mich theilnehmend auf mein Zimmer. Des an­dern Tages suchte ich meine Mutter auf, und wiederholte meinen Willen und meine Vorschläge. Sie erklärte sich zu Allem bereit. Alsbald ließ ich einen Juftizbeamten kom­men. Zugleich hatte ich einen Kollegienrath in Moskau, den ich als einen redlichen Mann und Freund meines Va­ters kannte, bitten lassen uns zu besuchen. Diese beiden Beamten führte ich zu meiner Mutter. Wenn ich einmal gesetzlich einen Vormund haben muß, sagte ich, so werten Sie hier den Kollegienrath dafür erkennen. Sie geneh­migte auch dies, und der Jurist setzte die Tdcilungsurkunde auf. Weder ihm noch dem würdigen Kollegienrath theilte ich den Grund mit, aber er mochte ihn errathen. Als wir unö entfernten, küßte er mich mit Thränen in den Augen. Doch auch ihn konnte ich spater nicht mehr zu meinen Freunden zählen, da meine Mutter, welche sehr richtig vorausgesetzt, daß ich ihre und unsere Schanke

verschwiegen haben würde, ihn gegen mich einzunehmen

wußte. Dies nur beiläufig. Meine Mutter zog gleich darauf nach Moskau, wo sie vor wie nach geachtet und gefeiert wurde und meine Brüder in der tiefsten Abnei­gung gegen mich erzog. Ich meinesthcils verpachtete meine

Güter und trat zu Petersburg in ein Garde-Regiment.

Nach neun Jahren wurde ich mit Beförderung in ein Mos- kausches Kavallerie-Regiment verseht. Ich fand meine

Mutter noch immer verehrt als das Muster ihres Geschlechts.

Wollene Zeuge zu waschen, ohne daß sie ein­lau fen,

baden Viele schon für unmöglich gehalten, und gewiß, wir würden ungleich weniger schmutzige Tücher, Kleider re. im Winter sehen, wenn man sich nicht vor dem Einlaufen der Stoffe in der Wäsche fürchtete. Alles, was vorher voll­kommen paßte, ist nachgehends klein, verzogen und zusam­mengeschrumpft! Um dieß zu verhindern, wasche man wollene Zeuge nur nicht mit Seife, sondern einfach mit lauem Wasser, zu dem man etwas aufgelösten, koblensau- ren Natron (Soda) gethan hat, und alle Sorge ist über­flüssig, Nichts läuft alSdann ein. Auch Ammoniak oder Salmiakgeist in verdünntem Zustande, statt der Soda in das Wasser gegossen, thut dieselben Dienste.

Zahnpulver.

Das einfachste und zweckmäßigste Zahnpulver erhält man aus gebranntem, feingestoßenein und durch ein dich­tes Haarsieb getriebenem Brobe. Dreß gänzlich unschäd­liche Mittel ist für die Gesundheit und weiße Farbe der Zähne sehr zuträglich. Bei weichem, leicht zum Bluten geneigtem Zahnfleisch wende man folgende Mischung an: 1 Loih Zucker durch ein Haarsieb getrieben; 1 Quentchen China; l Quentchen Weinstein; 1 Loth gepulverte und durchgesiebte Holzkohle oder gebranntes Brod, und 12 Gran Zimmt.

Wider mich war Jedermann im Voraus gestimmt. Al­les sah mich mit feindlichen Augen an. Man beleidigte mich auf jede indirekte Weise. Wenn ich nicht meine Mut­ter der öffentlichen Verachtung preis geben und die Lchmach . unseres Hauses aufdccken wollte, so blieb mir nichts üb­rig, als die häßliche Rolle des Eisenfressers zu überneh-

Kurs für Goldmünzen, den 2. Januar 1846.

men. Ich band nach

und nach mit einem Dutzend der zersplitterte bei dieser Beschäftigung

Württemberg. Dukaten 5 fl. 45 kr. Andere Dukaten .. . 5 fl. 35 kr. Neue Louisd or . . . 11 fl.kr.

Friedrichsd'or . . . 9 fl. 4? kr. Holl. lOGulden-Stücke 9 fl. 52 kr. Zwanzigfranken-Stücke 9 fl. 24 kr.

Vorlautesten an. Ich mehrere Klingen, verbrauchte ziemlich viel Pulver und Blei, zerschoß auch einige Arme und Berne, und ließ mich nicht irre machen, wenn ich auch dann und wann selbst ver­wundet wurde. Noch hatte ich nicht an meinen Feind, den Major, kommen können, der indessen zum Oberst avan-! cirt war, aber er kannte mich genug, um zu wissen, daß er ^ mir früher oder später nicht entgehen wurde, da ich von! der Fortsetzung seines ruchlosen Umganges mit meiner Mut- j ler genau unterrichtet war. Er ergriff die klügste Partie, ließ sich zu einem fernen südlichen Regimente versetzen, und verließ an einem schönen Morgen meine Mutter, die ihm endlich doch nicht mehr so lieb als sein Leben scyn mochte. Das war denn die Ursache, daß meine Mutter sich in ein Kloster zurückzog. Doch war man noch immer so fest von meinem dösen Charakter überzeugt, daß man diesen Rück-

Wöchentliche Frucht-, Brod-, Fleisch-, Viktualien- und Holz-Preise.

Nagold den 3. Januar 1846.

Frucht-Gattungen.

Preis,

höchster, mittlerer. niederer.

Verkauft wurden:

Erlös.

Dinkel, alter, 1 Sch. Dinkel, neuer, Kernen Haber .

zug

wenn auch nicht mehr laut, sondern in der Stille,

nur alb eine Flucht vor meinen Verfolgungen ansah. So hatte ich meine Jugend verbracht, ohne einen Freund, ohne ein theilnehmcndes Wesen zu haben, das mich ge­reckt beurtheilte. Meinen alten Sergiewitsch nehme ich

wohl aus, aber wie hätte er mir Freund seyn können, da

eS ihm unmöglich war, mehr als mein Diener zu seyn. (Die Fortsetzung folgt.)

Gersten Mühlfrucht Waizen Bohnen Roggen Wicken Erbsen

1 L>r.

LS

mien .

st. kr.

8 54

5 12 13 52

2 18 1 56

1 56

Linsen-Gerfleu Roggen-Waizen 4 Pf». Kernenbrov 16 4 Schwarzbrod 14 1 Weck »5,8.Q. 1 1 Pf. Ochsenfleisch 8

fl. kr.

fl. kr.

Schfl.Sr.

122

fl. kr.

989 37

95 51 10 24

11 30 15 12 43 16

kr.

Rindfleisch . 7 Kalbfleisch . 7 Hammelfleisch 6 Schweinefleisch, unabgezogen 9 abgeogen . 8

1Pf.Schw.Sckm. 20 kr.

Rindschmalz 21 1 Butter. . 17

1 , Lichter, geg. 22 1 gez. 20

1 Seife . . 16

Bödseiten, 1' breit: rauhe . . 4043 halbsauberc . 48

blinde. . 1 fl. 9

Bretter. 1-br. 2636 kr.

910- br. 19 ..

Rahmenschenkcl14-15 Latten. . . 4s

Kl. Buchenholz:

Pr. Achse 16 fl. . geflößt . 15Ü.12 » Kl. Tannenholz: pr. Achse 9 fl.30 « geflößt . 9 fl.36

Nedigirt, gedruckt unv verlegt von G. Zaiser.

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