— 856
lüge Schritte weit von den fröhlichen Erbinnen auf dem j zwischen letztere etwas von dem Pulver, drücke die Lap- Brctte lag, tanzten diese jauchzend in dem Stübchen her-l pen darauf sorgfältig wieder zusammen, so daß der giftige um, jede ein geldgcfülltes Bein in den Händen tragend. ^
Solche Beine, sprach Olearius schmunzelnd, vermögen, einem Mcnschcickinde auch wirklich auf die Beine zu helfen. Wie viel bcträgts denn im Ganzen?
Es wurde die runde Lumme von 520 Thalcrn laut der verschiedenen Aufschriften znsammengezählt. Die Erbinnen ließen sich die Muhe nicht verdrießen, trennten die Nähte der werthvollen Beine auf und fanden den Inhalt in lauter Nürnberger Batzcnstnckcn bestehend. Eine Abendmahlzeit, so gnc sie die Verlassenschaft der seligen Base
darbieken konnte, einte spater das frohe Kleeblatt, und die dabei gespendeten zwei Kannen Bieres ermuthigten den sonst so zurückhaltenden Canditatcn dergestalt, daß er seine heimliche Neigung zu Lieschen unverhohlen an den Tag legte, ja sogar auf die Zeit anspielte, wo er das Mädchen als Frau Pfarrerin begrüßen zu können »erhoffe. Licscken, deren Her; noch frei von der Liebe Launen war, erröthete auf diese verfänglichen Reden, widersprach aber doch nicht. !
O Mutter, segne deinen überglücklichen Sohn! spracht Olearius zum Schattenrisse, als er heule ungewöhnlich! spat zu Bette ging. Halte sein Klavier-Surrogat Saiten! gehabt, er würde deren mehrere beim Spielen des Cho-! ralS: Sey Lob und Ehr dem höchsten Gut, durchgepaukt: haben. (Fortsetzung folgt.)
W e i b e r l i fi.
Ein säumiger Zäbler in H., Oberamts N., erhielt nicht selten Personal - Erekntion. Unlängst saß die Frau desselben, theils mit Stricken, theils mit ihren Kindern j beschäftigt, am Fenster, als der ihr wohlbekannte Mann (Presser) sich ihrem Hause näherte Eingedenk der früheren Besuche, und ahnend, daß sie auch diesmal den un- gerufenen Gast wieder bekommen könnte, eilte sie, nachdem sie sich zuvor mit ihren Kindern unkcrrcdet hatte,! der Küche zu, ließ in der Eile wahrend des Springens unbemerkt den halbgestricktcn Strumpf fallen, behielt aber das aufgewundene Garn im Sack, so daß ein Theil der Strickerei in der Stube, der andere bei ihr in der Küche, beide aber durch einen Faden verbunden waren. Wirklich kam der unwillkommene Mann; als er bei den Kindern nach ihrer Mutter fragte, erhielt er zur Antwort: ne ist nicht daheim. Unwillig darüber, nebenbei den Vorgang bemerkend, cntgegnete er: Diese wäre wohl zu finden , der Wegweiser zu ihr in die Küche liegt vor Augen. — Die listige Frau ersparte dabei das Preßgeld und gezwungene Komplimente. (Eingescndct.)
Inhalt von Außen nicht zu bemerken ist, und lege die so vergifteten Fleischstücke vorsichtig an die Orte, welche von den Ratten besucht werden.
Hundekrankheit-
Oesters leiden die Hunde an Würmern im Magen, die mit Terpentinöl gctödtet werden können. Von diesem kann man einem jungen Hunde 10, einem älteren 15 — 20 Tropfen geben; jedoch muß jeder Tropfen Terpentinöl mit 6 Tropfen kuhwarmer Milch vermengt werden. Es wird dem Hunde nüchtern und darauf 6 Stunden nichts zu fressen gegeben. Im Fall eine Portion nicht sammtliche Würmer tödten sollte, so wird das Mittel folgenden Tages wiederholt.
Rät h sel
Drei haben die Vierte beim Kopf genommen.
Der ist in bitterem Wasser geschwommen.
Das Wasser vertrocknete, doch gewiß Es wurde dabei recht lieblich und süß.
Mein glänzendes Auge mit reinem Vergnügen Trank seine» Gehalt in vollen Zügen,
Und weil er das durstige Herz mir gelabt.
So Hab ich den Dank bald fertig gehabt.
Die nun ihn hält in den schönen Händen,
Soll trockenen Wägers mehr noch spenden.
Das wie geistreicher Ehampagnerwein Gießt labende Glntben ins Herz mir ein:
Soll des Rälhscls Lösung für sich behalte».
Und mit dem Dichter nach Willkür schalten,
Der Brief und Siegel, daß er sic liebt,
Ihr hier, und Rälhscl und Lösung gibt.
Auflösung des Räthsels in Nro. 96: Hand.
Wöchentliche Frucht-, Brod-, Fleisch-, Viktualien- Holz-Preise.
Nagold den 6. Dezember 1845.
und
Natten-Vertilgung.
Mau nehme 24 Theile weißen Arsenik, einen Theil frisch geglühten Kienruß und einen Theil Saftgrün, und bewahre das hieraus sorgfältig gemengte Pulver vorsichtig in einem wohlverstopftcn Glase auf. Bei der Anwendung nehme man gekochtes oder gebratenes Fleisch (am besten Hammelfleisch), schneide dasselbe in Stücke von der Größe eines Zwölfkreuzerstücks, trenne diese Stücke durch einen Schnitt in zwei zusammenhängende Lappen, streue
Frucht-Gattungen.
P r
e i s
,
Verkauft wurden:
Erlös.
höchster.
! mittlerer.
niederer.
ft.
kr.
! ft-
kr.
ft-
kr.
Schfl. Sr.
fl-
kr.
Dinkel, alter, 1 Sch.
—
—
—
—
—
Dinkel, »euer, „
7
48
! 7
18
7
6
68 —
497
12
Kernen . . „
17
—
I -
—
—
2 —
34
—
Haber . . . „
5
12
! 4
Öl
4
36
17 —
82
42
Gersten . . „
12
24
I 12
16
—
--
l -
12
21
Mnhlfrucht . „
—
—
i __
—
—
—
—
—
—
Waizen . . 1 Sr.
1
20
! —
—
—
—
— 2
2
40
Bohnen . . „
1
30
—
—
—
—
— 2
3
—
Roggen . . „
1
42
' —
—
—
—
— 3
5
6
Wicken . . „
—
52
i _
—
—
—
— 4
3
28
Erbsen . . „
—
_
! ^
_
_
_
- -
—
-.
,Linsen . . . „
Linsen-Gersten „
—
—
_
—
—
- -
—
—
Roggen-Waizen „
1
52
! —
—
—
—
- 2
3
44
4 Pfo. Kernenbrod 14 kr. !1 Pf. Schw.Schm. 20 kr.
4 „ Schwarzbrod 12 1 Weck -> 6 L. —Q. 1 1 Pf. Ochsenfleisch 8 1 „ Rindfleisch . 7 1 „ Kalbfleisch . 7
1 „ Hammelfleisch 6 1 „ Schweinefleisch, »»abgezogen 9 abgezogen . 8
1 „ Riudschmalz 21
1 „ Butter. . 1k
1 „ Lichter, qeg. 22
1 „ ,, g°z. 20
1 „ Seife . . 16
Bödscitcn, 1' breit: raube . . 40—43 balbsanbere . 48 blinde . . 1 fl. 9
Bretter, Ebr. 26—36 kr.
„ 9-10"br. 19„ Rahmenschenkel14-15 „ Latten. . . 4 —5 „
Kl. Buchenholz:
Pr. Achse 16 fl.— „ geflößt . 15fl. 12 » Kl. Tannenholz: pr. Achse 10 fl.— , geflößt . 9 fl. 36 »
Redakteur F. LL. Bischer. — Druck und Vertag der Bischer'schen Buchvruüereu