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Bewohnern in die Luft sprengen. Auch diese schwarze That wurde vereitelt.

Die deutsch - katholische Gemeinde in Leipzig zählt 157 Mitglieder. In diesen Tagen wurde einem Mitglied ein Kind geboren. Bevor ein eigener Geistlicher angestellt ist, soll ein evangelischer Pfarrer die Amtshandlungen ver­richten. Bei dem neugebornen Kinde soll die ganze Ge­meinde zu Gevatter stehen und durch den Vorstand ver­treten werden.

In Stuttgart liegen 400 Dienstmägdc krank im Spitale, die strenge Kälte hat Krankheiten aller Art her- vorgerufcn, und die Sterblichkeit ist nicht gering.

Auch ,'n Grönland ist der dießjährige Winter un­gewöhnlich streng. Man hatte in der Regel 4045 Grad Kälte, drei Tage lang sogar 47 Grad. In einer einzi­gen Nacht waren eine Menge Füchse, weiße Hasen, Adler und weiße Bären, die sonst viel Kälte vertrage», umge- kommen. Dabei soll dort eine epidemische Krankheit viele Menschen hinraffen.

An der spanischen Grenze, wo der Schmuggelhan­del auf eine furchtbare Weise um sich greift, sind in den sehr kalten Tagen 20 Schmuggler erfroren. Man fand sie todt bei ihren Waarcn, die sie einpaschen wollten.

In der Nähe von Trier finden sich seit der großen Kälte eine Menge Wölfe ein, die sich bis in den Petri­hof wagen.

Zwei Störche haben sich am 20. Februar in die Gegend von Baden verirrt. Da sie aber überall nur Schnee und^Eis fanden, war's ihnen wie uns zu kalt; sie brachen bald wieder auf und flogen der wärmcrn Hei- math zu. Ich möchte mit fliegen.

Französische Blätter melden, daß noch in keinem Min­er seit Menschengedenken so viel Mensche» in Frank­

reich erfroren wären, als in diesem. In vielen Gegen­den sey man auch vor Wölfen seines Lebens nicht sicher, die schon einige Kinder weggetragen und gefreffen hätten.

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R ä t h s e l.

Wie heißt her Koch, der für ein Ungeheuer Mit tausend' Köpfen täglich Speise kocht?

Oft kauft er wohlfeil ein, oft allzu theuer,

Ganz recht zu koche» hat er nie vermocht.

Er ist unschuldig: jeder dieser Köpfe Will andre Speise, die ihm munden soll.

Ja, sie verlangen selbst vcrschiedne Töpfe;

Leicht wird der beste Koch darüber toll.

Der eine Kopf liebt süß die Speise, sauer Der andre, bitter will der dritte sie,

Und ihr Geschmack ist nicht einmal von Dauer, Verdorbner Magen oft entscheidet hie.

Meist sind auch eitel seine Lieferanten,

Und jeder meint, daß er das Beste bringt;

Kauft gar .nein Koch von Vettern und von Tanten, So hält es schwer, daß ihm ein Mahl gelingt.

Ja, fand er endlich für das Ungeheuer Und jeden Kopf die rechten Speisen aus:

Kommt ein Inspektor, wirft das Mahl in's Feuer Und laßt dem Koch die Sorg' um andern Schmaus.

Auch du bist von des Thicres Köpfen einer,

O schöne Leserin, und mir ist bang,

Ob ich als Lieferant mich freue deiner Gewogenheit, doch lieft' ich ja schon .lang.

Und endlich hatt' es wohl der Koch erfahren,

Ob dir mißfiel die eingemachte Nuß;

Drum schmeichl' ich mir, wär' ick nicht schon bei Jahren, Du danktest mir dafür mit süßem Kuß.

Auflösung der Charade in Nro 18.: T a g d i c b.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Brod- und ViktuaUen-Prelße.

In Nagold am 8. März 1845.

Fruchcp

reise:

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fl.

kr.

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Alter Dinkel

. 1 sch.

-

ftH Brodtare:

kr.

! Fleischtare:

kr.i Allerlei Victualien:

kr.

Neuer Dinkel

5 20

4 58

4 30 8 Pfund schwarz

'Ochsenfleisch.

9 Rindschmal; . 1 Pfd.

20

Kernen . . .

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' Brod kosten .

16

Rindfleisch.

8 Schweineschmalz

18

Haber . . . Gersten . . .

4't2 9' 4

7

3 54 4 Pfund Kernen- ^ brod kosten .

olbileisch ...

8 Butter ..

14

13

8 48

10

Hammelfleisch ....

7!

Mühlfrucht.

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^ der Weck zu 8Vz

^Schweinsteisch m.Speck

9 Lichter gegossene

22

Warzen. . .

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sLoth kostet. .

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Bohnen. . .

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Roggen. . .

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7

^Kartoffeln, gewöhnliche

12

Wicken . . .

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18

Erbsen . . .

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Linsen . . .

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Redakteur F. W. Bischer. Druck und Verlag der Vischer'schen Buchdruckerei.

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