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sinnige Mörderin wird nur in der Ausführung der anderen, auch sich die Kehle abzuschneiden, verhindert. Sie ist noch in Criminalhaft, und es ist noch nicht bekannt, ob ihr Wahnsinn ein augenblicklicher oder ein bleibender ist.

Wenige Monate darauf wirft ein Vater Mist aus seinem Schafstalle. Ein ansehnlicher Haufe liegt schon vor der Thür, der ihm die Aussicht auf den Hof versperrt. Wie er die letzte Gabel voll hinausstößt, thut es einen durchdringenden Schrei. Er bat seinem vierjährigen Kna­ben, der über den Haufen klimmend nach ihm suchen will, das Auge und den Kopf durchstochen. Das Kind starb wenige Stunden darnach. Gott tröste dich, du bedaucrns- werther Vater!

Bei Berka a. I. im freien Felde wirft ein Vater nebst seinem fünfjährigen Knaben mit Steinchen nach ei­ner als Ziel aufgestellten Flasche. Beide fehlen das Ziel. Ein Mann kömmt dazu, und wird aufgefordert, auch ei­nen Wurf zu thun. Er thut ihn, fehlt ebenfalls und geht heimwärts weiter. Noch einmal blickt er um, sieht die Flasche, denkt: Sollte ich denn die Flasche'nicht treffen? und schleudert einen faustgroßen, scharfkantigen Stein nach ihr. Er trifft, nicht die Flasche, sondern den Kopf des armen Kindes, das vom Werfer ungesehen am Boden lag. Die Geschicklichkeit und große Sorgfalt des Arztes hat das Kind dem Tode entrissen, ihm aber den zertrüm­merten Theil des Schädels doch nicht ersetzen können. Eine Blöße von fast zweien Zollen Weite ist jetzt nur mit Haut überwachsen. Hier hat das Narrenspiel doch Raum genug gehabt. Und dennoch.

Die Herren Schulmeister in Stadt und Land können

in ihren freien Abendstunden einstweilen auf den 12. Jan. 1845 studiren, wo der hundertjährige Geburtstag von Pe­stalozzi einfällt. Diesterweg in Berlin gedenkt dem gro­ßen Pädagogen ein Fest zu veranstalten und bat Dichter und Componisten aufgesordert, ihre Federn in Bewegung zu setzen. Verdient hat's der Mann, daß man sein ehrend gedenke.

j- Auf der Rhone ist ein Boot mit 28 Waisenkindern umgcschlagen und alle fanden in den Wellen ihr Grab. Man sagt der Stadlbehörde von Lyon nach, sie hätte nicht länger Lust gehabt, die armen Kinder zu ernähren.

Angenommen, eS rauche Jemand täglich drei Zwei- krenzer-Cigarren, so verraucht er im Jahre 36 fl. 30 kr. C. M., und wenn er dies durch 40 Jahre so fortseht, in diesem Zeiträume 1460 fl. C. M. Gibt er aber das Rauchen auf, legt er das also ersparte Geld jährlich auf Zinsen an und schlägt er zu Ende jedes Jahres die Zinsen zum Capitale, so hat er am Schluffe des vierzig­sten Jahres statt des verflogen gewesenen Rauches 4163 fl. I > '/i kr. C. M, ein Capital, welches noch um ein nicht zu verachtendes Sümmchen vermehrt wird, wenn man die ersparte Ausgabe für Zündhölzchen u. dgl. hinzuschlägt. Beherzige diß Freund W.

Wöchentliche Feucht- und Brod-Preise.

In Alten staig 1

. In Freudenstadt

> In Tübingen § am 1. Nov. 1844.

In Calw

am 6. Novbr. 1844. !

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am 2. Novbr. 1844.

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am 2. Novbr. 1844.

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13,48

4,36 Erbsen ...

Gersten...

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4 30 Wicken ...

Bohnen. . .

1

40

Bohnen . .

Brodtare:

Wohnen. . .

1

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52

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4 Pfd. Kernenbr. kosten

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13

Brodtare:

Erbsen ...

Mühlfrucht .

4 Mittelbrod ,,

12

^4 Pfd. Kernenbr. kosten

12

Linsen ...

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Linsen . . .

Brodtare

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4 Schwarzbr.

1 Kreuzerweck muß-

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1 Krcuzerweck muß wä­gen 7 Loth Q.

Brodtare:

4 Psd. Kernenbr. kosten

1 Kreu;erwcck muß-

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4 Pfd. Kcrnenbr.

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1 Krem,erweck muß-

gen 7 Loth. ,

gen st Loth

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Redakteur F. W. Bischer. Druck und Verlag der Bischer'schen Buchdruckerei.