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Die Untersuchung gegen den Königsmörder Tschech in Berlin wird von dem Kammergerichtsraih Grafen von Alvensleben geführt. Außer der Tochter des Jnquisitcn sind noch andere Personen verhaftet, aber bald wieder ent­lassen worden. Für dieEristenz der Tochter wollen einige wohlhabende Bürger Berlins Sorge tragen. Man giebt ihr das Zeugnis eines sittsamen und bescheidenen Mäd­chens. Zum Vormund hat sie sich den Prediger Vater erwählt. Tschech hat in seinem Gcfangniß guten Appe­tit und läßt sich durch nichts aus seiner kalten Ruhe bringen.

In der Adresse der Bewohner von Storkow, wo Tschech eine Zeitlang Bürgermeister war, heißt es: „Er war schon hier als ein hinterlistiger und gefährlicher Mensch bekannt, welcher der Stadt namenloses Unglück bereitet hat und dessen Umgang von allen rechtlichen Beam­ten gemieden wurde."

Die Verwundung, die der König von Preußen an der Brust empfing, war doch stärker, als es anfangs schien, und Schönlein, der ihm nachreiste, sah sich veran­laßt, Blutegel anzulcgen.

Der König soll in Erdmannsdorf in Betreff des At­tentats die fromme Aeußcrung gcthan haben: Gott hat sich überaus gnädig gegen mich gezeigt, icv will dieser Gnade mich dadurch würdig zeigen, daß ich, wie und wo es nur immer angeht, nach allen Kräften gnädig ge­gen meine Unterthancn verfahre.

An der russischen Grenze sind 5 Ueberläufer, die aufgefangen und zurückgcführt wurden, zu Tode geprügelt worden. Jedem waren 1500 Prügel dictirt. Allein sie waren alle todt, noch ehe sie 1000 empfangen hatten. - Die Henker aber ließen nicht ab, auf die Leichname, an denen das blutige Fleisch m Fetzen hing, loszuschlagen, bis das dictirte Maß voll war. Dazu noch mußten die Angehörigen der Gemarterten dabei stehen und den furcht- " baren Qualen der Ihrigen zusehen. E

In der Umgegend von Mannheim ist die Korn- und !? Waizenerndte glücklich eingebracht, obschon die Witterung nicht eben sehr günstig und beständig-war. Auch dort l versichern die Landleutc, daß die Feldfrüchte in Bezug auf k

Güte und Schwere seit vielen Jahren nicht so gut gera- !

then waren. ' i

Sehr erfreulich ist es gerade dieses Jahr, daß die r Aussichten auf die Kartoffelerndte überall gut sind, und I daß so auch die ärmsten Länder gesichert sind. s

Es hat einmal zur See viele Unglücksfälle gegeben. ^ Bei Amerika^sind 9 Schiffe in der Nähe von Montreal l zwischen EisWrgen zerdrückt worden. In einem englischen f Canal ist ein Dampfboot verbrannt. Bei Rio Janeiro r in Brasilien zersprang der Kessel auf einem Dampfboot, , «

der mittlere Theil des Verdecks sprang in die Lust und ^

das Meer war mit Todten und Sterbenden bedeckt. — Auf ^ der Eisenbahn von Montpellier in Frankreich gerieth der Wagcnzug in eine Ausweichgleise, wurde durch den Stoß 1 von andern Wagen aus dem Gleise geschleudert und stürzte ? den Damm hinunter. Drei Personen fanden den Tod, s vier wurden verwundet. ^

Wöchentliche Frucht- und Brod-P reise.

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In Fre»den stadt

In Tübingen

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W. Bischer. — Druck ünd Verlag der Bisch er'schen Buchdruckerei.

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