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(Rubiin'.) Der „Gesellschafter" nennt die Ernen­nung des ausgesungenen Rubini zum Chef der kaiserl. russischen Hofkapcllc mit Obristcnrang, und einen jährlichen Gehalt von 20,000 Rubel, eine Versetzung der Rubini­schen Kehle in den Ruhestand mit „Charakter-Erhöhung."

(Justizmord und Reue.) Ein junger englischer Soldat in Indien, Namens William Towns, war seit ei­niger Zeit der tiefsten Schwermuth verfallen, so daß er oft mit dem Gedanken des Selbstmordes umging. Endlich von seinen Kameraden gedrängt, bekannte er ihnen die Ursache. Vor neun Jahren hatte Towns, da er in dem Walde von Hindlesham in England Wilddieberei trieb, einen Förster erschossen; ein Unschuldiger war des Mordes angeklagt und zum Tode verurtheilt worden, und Towns war herzlos genug, seiner Hinrichtung durch den Strang als Zuschauer bcizuwohnen. Nachforschungen, die man auf diese Geständnisse hin anstellte, haben deren vollkommene Wahrheit erwiesen. Die Gerichte hatten auf dieHabhaft- werdung des Mörders einen Preis gesetzt; es wurde kon- statirt, daß eine auf dem Schauplätze der blutigen That gefundene Flinte, so wie der Hund, der die -Wilddiebe begleitete, einem Polierer gehörten, der denn auch verur­theilt wurde. Er schritt aber muthig zum Tode, und bctheuerte noch auf dem Richtplahe seine Unschuld. Der Hingerichtete sowohl als der Förster hinterließen zahlreiche Familien.

Wenn auch das Kriegsfeuer, das Jesuitenhände in der Schweiz künstlich angezündet hatten, schnell wieder aus­gegangen ist, so brennts doch schon wieder an drei En­den. Der Kaiser von Marokko will Krieg mit Spa­nien, Dänemark und Schweden zugleich anfangen. Spa­nien fordert Genugthuung, die der Kaiser verweigert; die Dänen und Schweden wollen keinen Tribut mehr entrich­ten, was der Kaiser sehr übel nimmt. Schon kommen aus Fez und Marokko zahllose Truppen in Larrecha zu­sammen, um sich cinzuüben und dann mit Dampf nach der Nordsee zu fahren.

In dem fruchtbaren Spanien schlagen Bäume und Königinnen aus. Man erfährt nun, warum die kleine Königin von Spanien jetzt herumreist und ins Bad muß. Sie hat, unter uns gesagt, den Ausschlag in Folge ihrer unersättlichen Naschhaftigkeit. So lange sie unter Vor­mundschaft stand, gab man ihr nicht zu viel Näschereien, und nur wer sich insinuiren wollte, steckte ihr heimlich et­was zu. Seit sie aber souverän ist, ißt sie den ganzen Tag Zuckerwerk und ihr künftiger Gemahl darf nicht von Marcipan und nicht zu heikel seyn.

In Griechenland steht's nicht gut und wir dürfen dorther Bedauerliches erwarten. Die Aufregung war sehr groß.

Die Philhcllenen, auf deutsch Griechenfreunde, fangen in Frankreich an, sich wieder zu constituiren und wollen dem armen Lande zu Hülfe kommen. Die Grie­chen danken aber für jede fremde Hülfe, oder vielmehr sie danken nicht dafür.

Am begeistertsten wurde das heilige Pfingstfest in dem Bade Ems gefeiert. Es wurde die Spielbank feierlich eröffnet, und dem Feste zu Ehren ließen sich sogleich eine Anzahl Spieler bis aufs Hemd ausziehen. Das Hemd ließ man ihnen aus Menschlichkeit bis zum andern Morgen.

Wer den Schaden hat, braucht vor Spott nicht zu sorgen. Das erfahren jetzt auch die Münchner in vielfa­cher Hinsicht wegen ihrer Bierrevolte. Man erzählt, daß das bayerische Kochbuch jetzt um ein Necept reicher ge­worden und das Lieblingsgericht der Münchner Bierauf­lauf sep. Beim Aufstand in Carlsruhe sep der Haber, beim Aufstand in München die Gerste schuld gewesen.

Am 6. d. Mts. ist in Nagold beim Baden ein 8jahriger Knabe ertrunken. — Einige Tage früher wurde der Sägmüller von Deufringen von einem Klotz zerquetscht und blieb todt auf dem Platz.—Am l O.dieß fiel eine Schichte Boden beim Abgra­ben eines Bauplatzes in Nagold aufciuen Taglöhner, und starb in Folge dessen nach Verfluß einer Viertelstunde.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Brod- und Viktualien-Preiße.

In Nagold am 8. Juni 1844.

Fruchtpreise:

fl. kr.lfl.

kr.! fl.

kr.

kr.

kr.

kr.

Alter Dinkel . 1 Sch.

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-I

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Brodtare:

Fleischtare:

Allerlei Victualien:

Neuer Dinkel . „

7Z8

7

9

6

48

8 Pfund schwarz

Ochsenfleisch. ....

Rindschmalz . 1 Pfd.

21

Kernen .... „

—

—

-

—

—

Brod kosten .

24

Rindfleisch.

S

Schweineschmalz „

19

.cbnber ... ,

5

IS

5

ck Psund Kernen-

Kalbfleisch .

9

Butter .„

15

Gersten .... „

10

24

_

brod kosten .

14

Hammelfleisch ....

Lichter gegossene „

24

Mühlfrucht. . ,,

11

28

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—

der Weck zu 6

Schweinfleisch m.Speck

10

„ gezogene „

22

Warzen.... 1 Sri.

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6

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Loth kostet. .

1

,, ohne ,,

9

Seife.„

17

Bohnen.... „

1

28

1

23

1

21

Roggen.... „

1

30

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Wicken .... „

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Erbsen .... „

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Linsengersten . „

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Redakteur F. W. Bischer. — Druck und Verlag der Vischer'schen Buchdruckerei.