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In dem holsteinischen DorfeHcnnstedt schlug der Blitz in die Kirche, als ein Paar getraut werden sollte. Als man das Feuer löschen wollte, fuhr ein zweiter Blitz­strahl rn den Thurm und tödlete zwei Menschen.

Wenn den unglücklichen Christen im Orient nicht bald Hülfe geleistet wird, ist das Aeußerste zu befürchten. Die Albanesen setzen ihre Gräuelthaten mit einem unver­schämten Uebcrmuth fort, jagen die Paschas davon und haben erklärt, daß sie nicht eher Ruhe halten wollten, als bis alle Christenhunde vertilgt wären.

In der Stadt Gesccke bei Paderborn haben sich Volks­haufen zusammengerottct und die dortigen Judenhäuscr erstürmt und demolirt. Wegen des Uebcrtritts eines Ju­den zum Christenthum hatten die Juden einen anonymen Droh- und Schmähbrief an einen dortigen geachteten ka­tholischen Geistlichen geschrieben worin sie ihn und die christliche Religion verlästerten. In einem benachbarten Dorf wiederholten sich dieselben Ercesse gegen die Israe­liten, wobei das Eigenthum derselben vielfach in Gefahr kam.

An dem Festungsbau zu Ulm ist den ganzen Win­ter hindurch gearbeitet worden. Jetzt sind auf dem lin­ken Donauufer über 2000 Arbeiter thätig. Man hat für 250,000 st. Grundstücke, darunter viele Spargelgärten, für den Festungsbau erworben.

Damit die Franzosen in Afrika nicht sich einbilden, daß sic unbesiegbar waren, haben ihnen die Araber eine derbe Lection bei Constantine gegeben. Mehrere Regi­menter wurden total in die Pfanne gehauen und der Ge­neralissimus hat um Nachschnß gebeten, um seine Trup­pen wieder vollzählig zu machen.

Seit langer Zeit war der Zudrang von Fremden in Paris nicht so arg, als in diesem Monat. Die Poli­

zeibehörde hat an 300,000 Pässe visirt. Die große In­dustrieausstellung soll sowohl aus den französischen Pro­vinzen, als auch aus anderen Ländern so viele Gäste her­beigeführt haben.

Aus Baiern. Zu einiger Aufklärung über die Bierrcvolte in München möchten folgende Nachrichten über das baierische Bier-Tarwesen dienen. Schon im Oktbr. 1611 wurde ein tabellarisch verabfaßter Tariffür die Biertaren im Rcg.-Blatt abgedruckt, wornach sich diese Tare nach dem Gersten- und Hopfcnpreis richten soll. Weil aber im vormaligen Rezat-Krcis, jetzt Mittel­franken, mehrere hochangestellte Fürsten, Grafen und ei­nige hochangcstellte Freiherren Brauereien besitzen, so wurde der Tarif so hoch gestellt, daß gleich nach dessen Einfüh­rung viele Brauer erklärten, daß sie ihr Bier wohlfeiler geben wollten. Ließ war anfänglich verboten, wird aber jetzt auf Ansuchen erlaubt. Außerdem wird das Bier vertheuert auch noch durch den hohen Malzaufschlag von 54 kr. auf die Metze Malz, welcher in den Kricgsjahren so hoch cingcführt wurde und noch immer sortdauert. Endlich kommt noch dazu, daß fast in allen Städten, zum Besten der Kämmcreikasse, 1 auch 2 Pfennige auf die Maß Bier gelegt sind, folglich auch der Stadtkämme­rer sein Schlückchen nimmt.

Mittel.

Ein Einfaltspinsel, den die Flöhe plagten^

Als er beim Licht am warmen Ofen saß Und ihm den Rücken ziemlich stark benagten, Sann lange nach und dacht auf dies; und das, Wie er die Kanibalen doch vertreibe,

Bon seinem so geplagten Leibe.

Nach langem Sinnen kam er drauf hinaus: Das Licht lösch' ich sanft und behutsam aus, Dann werden sie doch hoffentlich erblinden,

Und meinen Körper nimmer finden.

Wöchentliche Feucht-, Fletsch-, Brod- und Viklualien-Prelße.

In Nagold am 25. Mai 1844.

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Ochscnstcisch.

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Brod kosten .

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Rindfleisch .

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Haber . . .

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4 Pfund Kernen-

Kalbfleisch .

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Butter ..

Gersten . . .

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brod kosten .

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Hammelfleisch ....

Lichter gegossene

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Mühlfrucht .

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Schwcinflcisch m.Speck

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gezogene

Walzen . . .

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Loth kostet. .

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Bohnen. . .

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Roggen. . .

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Wicken . . .

Erbsen . . .

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Linsengersten

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Redakteur F. W. Bischer. Druck und Verlag der Vischer'schen Buchdruckern.