Der HVeI»riaa^»EI»er»^>1

Aus dem Führer-Hauptquartier, 23. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Von der Ostfront wird nur örtliche Kampf tätigkeit gemeldet. Die Luftwaffe griff Flugstütz punkte und Rüstungswerke im feindlichen Hinter­land an und warf im Finnischen Meerbusen drei Mstenfrachter in Brand.

Britische und nordamerikanische Fliegerkräfte führten am gestrigen Tage und in der vergange­nen Nacht mehrere schwere Angriffe gegen Städte in Westdeutschland und in den besetzten West gebieten. Besonders in den Wohnvier­teln der Städte Oberhausen und Mülheim- Ruhr entstanden erhebliche Zerstörungen.' Die Bevölkerung erlitt größere Verluste.

In den Nachmittagsstunden des 22. Juni griff im Seegebiet von Schevenin gen ein starker Verband britischer Bomben- und Torpedo­slieger ein deutsches Geleit erfolglos an. Siche­rungsfahrzeuge und Bordflak der Handelsschiffe schossen sieben der angreisenden Flugzeuge ab. Das Geleit ist vollzählig in seinen Bestimmungshafen eingelaufen.

Insgesamt wurden bei den Angriffen des gestri­gen Tages und der letzten Nacht nach bisher ein- qegangenen Meldungen wiederum 9 2 feindliche Flugzeuge, darunter mindestens 75 viermoto­rige Bomber, abgeschossen. Drei eigene Jagdflug zeuge gingen verloren.

Deutsche Kampfflugzeuge bombardierten in Nacht zuni 23. Juni Einzelziele im Raun, London.

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lich darüber daß die Bolschewisten tatsächlich Angriffsabsichten haben und über kurz oder lang t>en Versuch unternehmen wollen, die deutsche Front zu durchstoßen. Aber selbst dem Naivsten im Lager der Gegner dürfte es.in den jetzt zurück­liegenden zwei Jahren des Kampfes des Reiches gegen den Bolschewismus aufgegangen sein, daß

wenn wir auch Rückschläge einstecken mußten die deutsche Ostfront in, ihrer Ge­samtheit steht, und jeden Schlag des Gegners nicht nur zu parieren, sondern sofort zum Gegen­hieb anzusetzen in der Lage ist.

- Der europäische Kontinent kann heute in Nord und Süd, in Ost und West in Abwehrstellung gehen, weil seine Konsolidierung damit in ihr nur gestärkt und sein Menschen- und Materialpotential nur erweitert werden kann. Der Gegner kann nur noch angreifen, weil seine einzige Chance darin liegt. Verpaßt er den Angriff oder scheitert er, ist ein Sieg für ihn unmöglich.

DieseTermingebundenhcit" trägt aber auch f ü r uns die Gewißheit in sich, daß in diesem Jahr sich klar und eindeutig zeigen wird, wohin die Waagschale der Entscheidung sich neigen muß. Widersteht Europa diesen Stürmen, dann bleibt eS der Stärkere und muß einmal, trotzend jeder Zeit, gegen die Mächte der Finsternis und der Zerstörung den S«eg davontragen.

Deshalb müssen auch die letzten Kleingläubigen umlerncn und Raum und Zeit in ihrer neuen Sinndeutung als Bestandteil des Kampfes um das ganze Volk zu begreifen sich bemühen und diesen Krieg als die letzte Möglichkeit erkennen, das Reich und den Kontinent in der zivilisatorischen und kul­turellen Entwicklung seiner Menschen zu erhalten. Lernen wir, uns und unsere Lebenshaltung u m-> zustellen auf-diese Tatsachen und Ge­gebenheiten und niemand wird mehr fragen, wann dieser Krieg einmal zu Ende ist. Sein Ende wünschen wir alle herbei so schnell wie mög­lich Die Entscheidung darüber fällen wir alle selbst. auch wenn Raum und Zeit auf unserer Seite stehen.

Wiede5 Angriff auf Geleilzug

Der italienische Wehrmachtbericht Rom, 23. Juni. Das Hauptquartier der italie­nischen Wehrmacht gibt bekannt:Unsere Torpedo­flugzeuge griffen einen feindlichen Geleitzug vor dG: nordafrikanischen Küste an, versenk­ten einen 12 OOO-Tonnen-Dampfer und beschädigten einen 70<10-Tonnen-Dampfer. Ein dritter'Handels- dampser wurde im Golf von Tunis torpediert. Der Hafen von Biscrta sowie Straßen- und Eisen­bahnziele südlich von Jaffa (Palästina) wurden von unseren Luftwaffenverbänden bombardiert. Feindliche Flugzeuge führten Angriffe mit Bomben­abwürfen und MG.-Feuer auf Paler m o, Castel- vetrano, Milazzo und Olbia durch. Aus Palermo werden Schäden und Verluste gemeldet."

Neue Operationen in Hupey

Nanking, 23. Juni. Wie Domei meldet, haben die japanischen Streitkräfte nach ihrer Rückkehr in die alten Stellungen nach Ablauf der erfolgreichen Operationen südlich des Jangtse neue Unterneh­mungen begonnen, wobei sie zwei tschungking- chinefische Armeekorps im Süden und Süd­osten von Jtu in der Provinz Hupeh vernich­teten und der Masse eines weiteren Armeekorps südlich von Kungan in der Provinz Hupeh einen tödlichen Schlag zufügten. Die japanischen Streit­kräfte erzielten seit. Beginn der Operationen am 10. Juni nachstehende Erfolge: Der Feind ließ 15 685 Tote zurück: 6411 Gefangene wurden ge­macht. 164M BRT an Schiffsraum und 115 Ge­schützt verschiedenen Kalibers wurden erbeutet.

36stündiges Blutbad in Detroit

Vigo, 23. Juni. Den letzten Berichten aus Detroit zufolge herrscht nach 36stündigem Blutbad wieder Ruhe in der Stadt. Von den.28 Toten sind 25 Farbige, lieber 1300 Teilnehmer an den Unruhen sind verhaftet worden, 85 v. H. von ihnen sind Farbige. Mit Stahlhelm versehene Truppen patrouillieren mit Gewehren und MG. durch die Stadt, lieber das Gebiet der Stadt, wo sich die meisten Rüstungswerke befinden und wo nahezu eine Bevölkerung von zwei Millionen wohnt, ist der Belagerungszustand verhängt worden.

In Washington haben die Unruhen in Detroit größtes Entsetzen hervorgerufen. Es wird erklärt, daß sie keineswegs unerwartet ge­kommen seien. Nüchterne Beobachter hätten sie seit - langer Zeit vorausgesehen. Das immer stärker wer­dende Vordringen der amerikanischen Neger in den Jndustriebezirken des amerikanischen Ostens und Nordens hätte früher oder später zu einer ge­waltsamen Explosion der weißen Bevöl­kerung fuhren müssen, die sich durch den Strom der Negereinwanderung in ihrer Existenz bedroht fühle. Die Negerfrage sei unzweifelhaft das schwierigste und gefährlichste Pro blem. vor dem die USA. ständen.

Knut Hamsun:England muß auf die Knie!"

6runrlleAen6e ^.useinanckersetzunA äes norvegisUren Oicliters mit Britannien

Wien, 23. Juni. In der Mittwoch-Nachmittags­sitzung der zweiten internationalen Journalisten­tagung in Wien erschien, von herzlichem und lang- anhaftendem Beifall begrüßt, der berühmte norwe­gische Dichter Knut Hamsun, za dessen Ehren sich die Anwesenden von den Sitzen erhoben. Knut Hamsun richtete an die Vertreter der zahlreichen Na­tionen in schlichten Worten einen Gruß und wies daraus hin, daß er als hochbetagter Mann zwar schreiben, aber vor einem so großen Kreis eine län­gere Rede nicht halten könne. Er beauftragte das norwegische Präsidiumsmitglied, Chefredakteur der ZeitungFrittvolk", Arnt Rishovd, mit der Ver­lesung der Rede, die begeistert ausgenommen wurde.

Knut Hamsun wollte, wie er sagte, lediglichals Norweger, als Mensch und als Germane ein Zeug­nis oblegen" an Hand der Fragen des Tages, die er, in eine einzige zusammengefaßt, England nannte. Das Geheimnis der Politik Albions sei jene ver­räterische Mischung aus goldenen Verspre­chen und Zwang, aus heuchlerischer Gottesfurcht und Niederknüppelung, aus Secret-Service, Gewalt und Mord. Es gibt nur ein großes mächtiges Land, das dem Gift der englischen Politik widerstand: Deutschland. Aber eben seine Größe und Macht erweckte bei Albion ein tödliches Mißfallen.

England konnte diesen Aufstieg Deutsch­lands nicht dulden. Es mußte wieder einen Krieg geben. Hitler kam so weit entgegen, wie er überhaupt nur konnte, aber England wollte ihm nicht entgegenkommen. England wollte den Krieg und Hitler zog das Schwert. Hitler wollte eine neue Zeit, er wollte allen Ländern neues Leben schenken, wollte dauernd Eintracht unter den

Völkern zum Besten eines jeden Landes. Er wirkte nicht vergebens. Völker und Nationen schlossen sich ihm an. Völker und Nationen wollten mit ihm kämpfen und siegen. Adolf Hitler gibt der Welt jetzt ein völlig neues Bild. Es wird ihm gelingen. Sein Kampfgenosse Mussolini steht ihm mit Italien zur Seite, und das gleiche tut der Kern der europäischen Festlandmächte. Sie werden es gemeinsam schaffen.

Mein Glaube und das Zeugnis, das ich ablege, so schloß Knut Hamsun, lauten aber: England muß auf die Knie! Es genügt nicht, die Bolschewisten und die Aankees zu besiegen: Eng­land muß überwunden werden, sonst gibt es keinen Frieden auf der Erde. Ich glaube, in einem langen Leben erkannt zu haben, daß der größte Teil aller Unruhe, Bedrängnis, Unter­drückung, Wortbrüche, Gewalt und internationale ^ Zwiste aus der Quelle England stammt. Selbst z den heutigen Krieg und all das Unglück, das er Z über die Welt bringt, verdanken wir England, ß England muß auf die Knie!" Z

Mit Amerikas großer historischer'- Schuld befaßte sich der Schweizer Journalist D Hauptschriftleiter Dr. Werner Meyer aus Schaff- D Hausen. Aus seinen Betrachtungen über die Be- Z drohung Europas durch den jüdischen Amerikanis- Z mus, die zu einer vernichtenden Anklage gegen V das Kriegsverbrechen der USA. wurden, zog der V Schweizer Journalist die Schlußfolgerungen, in- Z dem er an die Pflicht des Dankes mahnte, D den man der besten Jugend der europäischen Völ- V ker schulde, die heute an den Fronten steht und die ß Garantie des Endsieges ist. V

Der kleine ?jotr erlebt veutsedlanli

Oer emsige 8tiekelputzer 6er 8tukastakkel - ^ukrukr de» 6en Oorkockönea

Von ftrisgsdei-icsiter Will» ela» 2 r> r s k e

. LL. Pjotr ist der emsige Stiefelputzer in einem Fliegerhorst irgendwo im Nordabschnitt. Be­sonders bei einer Stukastaffel hat er sich nützlich und beliebt gemacht. Seine gewitzte Art und sein schnellgelerntesGebrauchsdeutsch" tragen dazu bei, daß er überall gern gesehen wird, und als die Staffel sür einige Wochen zu einem Lehrgang i n < Reich kommandiert wurde, war für Pjotr die Gelegenheit zu einer Reise nach Deutschland ge­kommen.

Jetzt war die Staffel und Mit ihr auch Pjotr wieder zurück. Aber an diesem Tage sah man ihn niemals dort, wo er sich eigentlich hätte aushatten soften. Er stand auf den Wegen oder auf irgend­einem Hof um sich die Dorfjugend versammelt und hielt laute und gestenreiche Vorträge. Pjotr ist ein lebhafter und aufgeweckter Bursche und ver­steht es, Wind zu machen. Da kam es wie von elhst, baß auch die älteren Dorfeinwohner nach Pjotr riefen, ihn ausfragten, den Mund auf­sperrten und seine Erzählungen lebhaft diskutier­ten. Erzählen, das konnte Pjotx, das Dorf war neugierig und der Weitgereiste wurde richtiggehend ausgequetscht. Glückstrahlend war er mit seinen 16 Jahren der einzige seiner Leute im Dorf, die das. fremde Land gesehen hatten. So brachte er stolze Stunden für ihn, dieser Tag seiner Rück­kehr. Aber siehe da, schon am nächsten Morgen lief er herum mit einem Gesicht, wie drei Tage Regen­wetter, obgleich die Frühlingssonne nur so lachte.

Doch wir wollen der Reihe nach erzählen. Pjotr war nach jedem und allem befragt worden. Und in seiner naiven Weise hatte er brav und bieder be­richtet. Von der deutschen Stadt und ihren hohen steinernen Häusern, von den glatten und saube­ren Straßen, die ausgesehen hättenwie ein blanker gewaschener Tisch"; von dem Klang großer Kirchenglocken, deren Geläute er zum ersten Male hörte; daß es dort niedliche Wagen gäbe mit Gummi­reifen, in denen kleine Kinder liegen, die man spa­zieren fährt. Alles, was ihm ausgefallen war, hatte er nach und nach den Dörflern erzählen müssen. Da waren auch dieDorfschönen" auf ihn eingestürmt. Man kann sich den^n, was sie wissen wollten.Oh," hatte er zur Antwort'gegeben,die deutschen Mäd­

chen sind nicht so rundlich und vermummt wie ihr, - die tragen saubere Mäntel und hübsche Blusen, sie Z haben Ringe an den Fingern, schmale und zierliche Z Schuhe an den dünnbestrümpften Füßen und sie ß besitzen so vieles, was ihr nicht habt!" D

Pjotr legt eine Pause ein, als er uns das wie- Z dererzählt. Langsam nur holen wir aus ihm heraus, D

Larla kavagr««»»

General Carlo Favagrossa ist Titular des vor einiger Zeit neugeschaffenen italienischen Ministe.. riums für Rüstungsproduktion. Hein ganzer Werdegang kennzeichnet ihn als einsatzbereiten' Offizier, der zur Aebernahme von Spezial- ausgaben besonders -"e-anet schien. Am SS. No- vember 1888 in Lremona g,irren, besuchte er üie) Mlitärakademie von Turin, die er 1908 als Pionierleutnant verließ. Am Libyschen Krieg nahm' er als junger Freiwilliger teil und erwarb sich im., Weltkrieg eine Silberne Tapferkeitomedaillc und wurde wegen besonderer Tapferkeit äußer der Reihe befördert.

Carlo Favagrossa war aber nicht nur Militär, sondern gleichzeitig ein sehr gewandter Oipio- mat, den die italienische Regierung mit zahl», reichen Aufträgen ins Ausland sandte. So war) er bald in Oesterreich, bald in der Cgrenaika, bald, in Frankreich und bald in der Tschechoslowakei. Da seine Aufträge sich häufig auf die Erfüllung der sogenannten Fricdcnsverträge bezogen, waren, feine Aufgaben besonders schwierig und heikel. 1925 endgültig nach Italien zurückgekchrt, durfte, er sich wieder mehr dem militärischen Leben wiü»" men. Cr erhielt den Befehl über die Pioniere des römischen Armeekorps und anschließend das' Kommando über die erste Panzerbrigade.

Im spanischen Bürgerkrieg nahm er als Stabschef des Freiwilligenkorps 1957 an den Kämpfen auf der iberischen Halbinsel teil und! wurde anschließend zum Intendanten dieses Frei- " willigenkvrps ernannt. Aus Spanien zurückge-' Lehrt, wurde Favagrossa erneut wegen besonderer, Verdienste außer der Reibe befördert und über­nahm den Befehl über die DivisionPistoia" in Bologna.

Schon lange hatte der Duce die vielseitigen Fähigkeiten dieses Offiziers erkannt, kein Wunder daher, wenn er ihn am 1. September 1959 zuin Präsidenten des Ausschusses für zivile Mobilisie­rung bestellte und ihn gleichzeitig zum General- kvmmissar für die Rüstungsindustrie ernannte. 2un s 20. Mai 1Y40 wurde General Carlo Favagrossa zum Staatssekretär für Kriegspro­duktion ernannt, und wenn kürzlich sein An- terstaatssekretariat zum Range eines Ministeriums erhoben wurde, so geht daraus hervor, welche kriegswichtige Bedeutung der Aktivität diese». hohen Offiziers und der ihm unterstellten Mit»

was dann passiert ist. Einen Mordskrach hat's ge- Z arbeiter heute beigemessen wird.

geben, ein Gezeter ist kosgegangen, und der be- ...

dauernswerte Pjotr hat vor der tätlichen Ueber- macht die Flucht ergreifen müssen. Aus Rache hat­ten ihm die Köchinnen das Essen aus der Küche verweigert.

Pjotr aber, der den weiblichen Aufruhr aus Deutschland mit ins Dorf brachte, ist wieder fleißig dabei, Stiesel zu putzen, Holz zu zerkleinern und sich in der Küche satt zu essen. An seinem zeitweiligen Unglück jedoch sind allein der Sommer in Deutsch­land und die trotz Mangel, Verdruß und vieler Ar­beit netten und sauberen Mädchen und Frauen schuld.

Briten verhafteten 1000 Araber

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sab. Bern, 24. Juni. Reuter hat, augenscheinlich in höherem Auftrag, jetzt das Geheimnis um die viel diskutierte Schließung der syrisch-türkischen Grenze gelüftet. Und zum Vorschein kam eine neue britische Terrormaßnahme gegen die Bevölke­rung Syriens. Laut Reuter wurden nämlich im Verlauf einer systematischen Untersuchungsaktion durch britisches Militär in der letzten Woche in Sy­rien fast tausend Araber fe st genommen. Diese Verhaftungswelle wurde durch die vorüber­gehende Schließung der türkischen Grenze abge- chirmt.

Drei neue Ritterkreuzträger

cknb. Berlin, SS. Juni. Der Führer verlieh Las Ritterkreuz Les Eisernen Kreuzes an Major Arthur Jander, Bataillonskommanbeur in einem Gre­nadier-Regiment, Leutnant Fritz Stillger, Komvanieführer in einem Grenadier-Regiment, ss-Hauptscharführer Willi Eblinger, Zugführer in einer ft-Panzer-Grenadier-DivisionWiking", geboren in Markertsbofen, Kreis Crails­heim.

Luraeao in äer Hanci rier 118^.

Zwischen den Bohrtürmen und Riesenkakteen, dem Villenviertel der reichen Juden und dem alten Fort an der Hafeneinfahrt von Willemstad auf Curacao herrschte 1929 eines Tages unbeschreib­liche Aufregung. Die sonst so beherrschten Englän­der wurden nervös, die Spanier gestikulierten wild, die Chinesen schüttelten die Köpfe, die am zahl­reichsten vertretenen Schwarzen waren außer Rand und Band. Die Amerikaner aber waren die ersten, die aus vollem Halse lachten. Ihnen tat es bald die ganze Welt nach, schließlich wohl auch die holländischen Stadtväter, denen ein echt amerika-

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nischer Streich worden war.

Eine Handvoll harm­los aussehender Männer war mit einem Boot von Venezuela herüber­gekommen, hatte die ahmMgslosr BrsätziMg überrumpelt und verlangte nun die Her­ausgabe sämtlicher Waf­fen und Munition von den Häuptern der Stadt.

Die verdutzten Stadt­väter waren dafür wenig zu haben. Als ihnen aber so nebenbei etwas von einer Sprengung der Oeltanks im Hafen erzählt wurde, waren sie sehr schnell willig, denn das Oel nein, sie dachten den Gedanken lieber nicht zu Ende. Dann gab man schon eher Waffen und Munition her. Die Banditen aber kassierten ihre Beute und verschwan­den ebenso schnell, wie sie gekommen waren.

Die Welt hatte für eine gute Weile Gesprächs­stoff. Mancher, der Curacao nur vom Etikett der Schnapsflasche her kannte, blätterte wohl auch ein­mal im Lexikon nach, um darin zu finden, daß die Holländer schon seit 1634 auf der Insel saßen, daß ihr portugiesischer Name so viel wie H ei l u n g be­deutete und das Klima sehr gesund war . . . Der Schnapsliebhaber aber mußte sich sagen lasten, daß seinCuracao" schon seit langer Zeit irgendwo anders, nur kaum noch auf der Ursprungsinsel selbst hergestellt wurde. Denn die schweren Pomeranzen, aus denen er gewonnen wird, waren <mf Cura-mo

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längst durch einträglichere Dinge ersetzt worden. Lag doch die Insel der Küste von Venezuela gegenüber, jenem Ostgebiet, das an zweiter Stelle in der Welt­produktion steht. Auf Curacao und Aruba befinden sich die Raffinerien für das Venezuela- Oel. Erst von diesen Inseln aus wird das Oel des reichsten Petroleumlandes Südamerikas in die Welt verschickt. Venezuela ist nichts, wenn auf Curacao und Aruba die Raffinerien der Oel- konzerne stilliegen.

Seit über Holland der Krieg hereinbrach, weht aus den mittelamerikanischen Besitzungen, wo einst die blau-weiß-rote Flagge der Niederlande gehißt worden war, dasSte r- nenbanner. Die Jankers zogen ein und richteten sich auf ein be­quemes Leben ein. Ncp: gut, daß man nicht auf einer der verdammten Pazifikinseln saß, wo die Japaner täglich und stündlich aus der Luft und zu Wasser aus­tauchen konnten. Hier auf Curacao, dicht vor der südamerikanischen Küste, am Rande des Karibischen Meeres, konnte man sich halbwegs sicher fühlen. Da aber er­schienen die deutschen U-Boote auch vor der amerikanischen Küste und im Karibischen Meer, Tausende von Meilen entfernt von ihren Stützpunkten. Vor Willemstad wurden Tanker versenkt, die kurz vorher in aller Ruhe ausgelaufen waren, ja, ein deutsches U-Boot beschoß Hafen­anlagen und Oelraffinerten in der Stadt. Mit dieser Ruhestörung hatten die Jankers allerdings nicht gerechnet.

Aus war es mit dem ruhigen Leben auf Cura­cao. Washington ordnete an, daß die Insel zu einem Marinestützpunkt ausgebaut werden sollte. 50 000 Arbeiter sind jetzt -- einer Meldung aus Buenos Aires zufolge zu diesem Zwecke angesetzt. Daß Curacao von Rechts wegen den Niederlanden gehört, kümmert die Herren im Weißen kaus nicht.

I*oIiEilL in

Ritterkreuzträger Hauvtmann Frank schob in der Nacht zum SS. Juni aus -em nach Westdeutsch- > land eingeflogenen britischen Flugzeugverbanö sechs Bomber heraus und vernichtete damit seinen 88. Gegner im nächtlichen Luftkamps.

Die in den Webrertüchtigunaslagern der Hitler- Jugend, in den See-Sportschulen der Marine-Hitler- Jugend und in Jngendbetriebsapvcllen eingesetzten Ritterkreuzträger der Kriegsmarine kebrten nach Berlin zurück, wo sie Neichsingendführer Ar » v mann ihre Eindrücke schilderten. '

Zum bevorstehenden Todestag Marschall Bal»> bos Lat der Duce anaeordnet, Satz berck Minister» ^ rat ein Gesetzentwurf über die Errichtung eines N a t i o n a l ö e n k m a l s für den Quaürunivirn der faschistischen Revolution und Luftinarfchall Ita­liens voraelegt wird.

Von Tokio aus hielt Subbas Chandra Bose auch eine Rundfunkansprache an Jt a l i e n, in der er seinem unbedingten Glauben an den Sieg der Mächte des Dreierpaktes und ihrer Verbündeten Ausdruck gab.

Der Koblenarbeiter streik in den USA. wurde beendet: Innenminister Jckcs ist im Auftrag der Regierung zrlm Treuhänder der Berg­werke ernannt worden, unter dem nunmehr die Arbeitsleistung zu vollziehen ist.

Heue» au» aller^Velr

Unbelehrbare Berdnnkelungssünderin. Eine Erb- üofbäuerin in einem fränkischen Dorf, die dauernd schlecht verdunkelte, wurde nach mehrmali­gen vergeblichen Verwarnungen zu sechs Wochen Haft verurteilt.

Zwei Kinder im Wald vom Blitz erschlagen. In der Nähe des westmärkischcn Städtchens Kirch­heimbolanden wurden spielende Kinder von einem Gewitter überrascht. Sie suchten in einem naben Wäldchen vor dem niedergehenden Regen Schutz. Dabei schlug ein Blitz in den Baum, unter dem die Kinder standen. Zwei Jungen im Alter von neun und zehn Jahren waren aus der Stelle ' tot. Ein weiteres Kind erlitt lebensgefährliche Ver­brennungen.

Biene« tötete» 78 Hühner. I» einer mähri­schen Gemeinde fiel ein aufgeschenchter Bienen­schwarm etwa 100 Hübner an. Es gelang nur wenigen, in den Stall zu flüchten. 7V Hühner wur­den getötet.

Ucberschwemmnugskatastrovhe in Norbbulgarie«. Im Gebiet von Elenain Nordbulaarien ereignete sich eine durch Unwetter verursachte Ueberschwem- . mungskatastrophe, die nach Sen bisher vorliegenden l Meldungen zwölf Dörfer in dieser gärtnerisch be­sonders berühmten Landschaft in Mitleidenschaft ge­zogen Lat. Allein in einem größeren Dorf, das von jeher viele tüchtige Gärtner stellte, die vor allem im Protektorat Böhmen und Mähren sowie in Wien und Budapest arbeitete», ertranken SO Personen. Truppen werde» zur ersten Hilfe und zu Anfräu- umngsarbeiten in das betroffene Gebiet entsandt. Die Regierung stellte eine halbe Million Lewa für die Geschädigten zur Verfügung.

Wolkcnbritche im türkischen Erdbeben gebiet. In der Parlamentssitz»»« gab der türkische Jnncn- minffter Erklärungen über die Erdbebenkatastrophe bei Aöapazar. Danach sind bisher SS7 Tote zu verzeichnen: die Stadt Hendek beklagt 25 Menschen­leben. Die Nettungs- und Ausräumungsarbeiten werden durch immer neue schwere Gewitter und Wolkenbrüchc behindert. Die Eisenbabiistrecke Ankara Istanbul wurde neuerdings überschwemmt. In Zldapazar trafen Blitze Zelte voller Verletzter und die Telcphonzentrale. wodurch Brände entstanden und die Televhonverbindung »nt dem Erdbeben- aebiet wieder unterbrochen wurde. Außer dem Mlli- tärbospital sind in Adapazar alle Amtsgebäuüe zer­stört.

Oer Rundfunk am Freilag

Reichsvrogramm: 14.15 bis 15 Uhr: Klingend«.' Kurzweil: 15 bis 15.30 Uhr: Musik aus Saar-' brücken: 15.80- bis 18 Uhr: Trio-Serenade von Beethoven: 18 bis 17 Uhr: Kleine Ovcrninustk: 17.15 bis 18.30 Uhr: Jan Hoffmann und die Rurrü- funkorael: 19.16 bis SO Uhr: Dr.-Goebbels-Artikel:' Der Krieg im Zwielicht": 20.15 bis 31 Uhr: Unter- ^ Saltunaskomvonisten im Waffenrock: S1 bis SS Uhrr' Heitere Melodien. Deutschlandsender: 17.15 Lt-' 18.80 Uhr: Von H. Götz bis R. Strauß.- 30.15 bl» 20.35 Uhr: Sibelius - Zyklus: Siebte Symphonie: 20.85 SIS 21 uhr: Divertimento von Mozart: 31 bis 22 Uhr: Neuzeitliche Opernquerschnitt--.