Schwarzwalö-Heimat

-I»ck^!c1»4er» aus Fea Xreinxekisten Oslvv u»«1 KIszolä

RS.-Schwestern helfen dem Arzt

In der anbrechenden Nacht ist wieder ein­mal der Sanitätswagen an das Kreiskranken- haüS herangerollt. Die Nachtschwester ist so- «rt Wr Stelle. Die Dinge liegen nicht ein- rgch: Kein Bett ist frei. Aber es^muß ein Ausweg gefunden werden; einen so schweren Fall, wie den der kranken Frau, die da im Wagen liegt, kann man nicht auf den näch­sten Dag vertrösten. Schnell entschlossen läßt sie daher ein Bett im Tagesraum ansbauen und die Frau dort hinbringen. Dann holt sie den diensthabenden Arzt: Eine Operation ist. Nötig, gleich am Morgen wird sie durchgeführt Werden. Für die Nacht gibt der Assistent der SchwaWor noch Anweisungen: Fünfzehn Trop­en still sie der Kranken geben, wenn nötig, «n Schlaspnlver.

Anderntags herrscht im Operationssaal die gespannte Mhe wie vor jeder schweren Opera- «orr Im Licht der Lampen liegt auf dem Operationstisch die Frau in Narkose, sorglich beobachtet von der Narkoseschwester. Lautlos Arbeitet der Arzt und seine Helfer, verlangt Mit leiser Stimme ein Instrument oder Watte; dann reicht ihm die Operationsschwe­ster, was er benötigt. Endlich ist es so weit, daß er sich die Hände waschen kann. Er nickt: DaS haben wir wieder geschafft, Oberschwe­ster!/'

Für die junge Schwester, in deren Pflege die Operierte in den nachfolgenden Tagen ist, gibt mehr Arbeit, als allein die pflegerischen vandarisfe fordern und das Reichen der Me­

dikamente, die sie bei der Arzneischwester holt, und der Nahrung, die unter Aufsicht der Diät­schwester zubereitet wird. Denn die Kranke hat ein melancholisches Temperament voll trüber Stimmungen; sie ist nicht überzeugt, daß sie gesund wird, und so scheint es nicht einmal sonderlich daraus erpicht, es zu wer­den. Da muß das Gemüt der Schwester, ihr Humor, ihre Lcbensbejahung und Munterkeit die Kranke auch seelisch dem Leben wiedergewinnen, und sie erreicht das auch mit dem Optimismus ihrer Jugend und ihrer weltanschaulichen Festigkeit. Auch in die­ser Hinsicht wird sie der Genesenden zur ge- treulichen Helferin: manches freie Viertel- ftündchen verplaudert die Schwester mit der Frau, das verängstigte, mißtrauische Herz all­mählich aufschließend für den Sinn der Zeit.

Die Frau ist nach ihrer Wiederherstellung fröhlicher und gläubiger und zuversichtlicher wieder heimgezogen, als sie jemals zuvor war. Und das ist es, ivas die nationalsozialistische Schwester heraushebt: daß sie nicht nur ge­wissenhaft Erfüllerin ihrer Pflegerischen Pflicht ist, vertraut mit allen Erfordernissen And fach­lichen Voraussetzungen ihres Berufes, gleich­gültig, welchem Spezialgebiet ihrer weitläufi­gen Arbeit sie sich verschrieben hat, sondern daß sie auch eine unbändige Lebensbejahung in sich trägt, den Kranken tatkräftig in seelischen Nöten zu helfen vermag und ihnen ein Heil­mittel bringt, das sich zu allen Zeiten bewährt hat: Freude und Humor. Als vielleicht einzige Trägerin des braunen oder blauen Kleides ist sie Pionierin des Nationalsozialis­mus an einer entscheidenden Stelle, vr. tt. 8.

, Am Sonntag Aufnahme

" des Iahrgachs 1925 in die Partei -

An sich ist bis zum Ende des Krieges für jeden Bewerber die Aufnahme m die NSDAP, gesperrt. Eine Ausnahme besteht lediglich für die Angehörigen der Hitler-Ju­gend, wenn sie beim Ausscheiden des ältesten Jahrgangs die AuSlesebedinaunaen der Partei erfüllen. Opfer- und Einsatzbereitschaft, kämp­ferischer Mut, beispielhafte Entschluß- und Willenskraft, Kameradschaft, kurzum eine her­vorstechende charakterliche und weltanschau­liche Haltung, sind entscheidend; Herkunft, Stand oder Beruf sind dagegen nebensächlich. Jugendlichen, die diesen Anforderungen ge­genwärtig noch nicht voll entsprechen, ist eine zweite Möglichkeit geboten; sie besteht in einer dreijährigen Bewährung in den Gliederun­gen (SAi, N. NSKK. und NSFK.). In die­sem Jahr erfolgt die Aufnahme der Auslese des Jahrgangs 1925 in die Partei zum Ge­burtsag des Führers am Sonntag, 18. April, m allen Ortsgruppen des Reiches.

Lalwer Standesnachrichten

Monat März

Geburten: Hofmann, Herbert Otto, S. d. Terminbearbeiters H. in Calw; Knobel, Hans-Peter, S. d. Maurers K. in Calw; Wild­egger, Horst Karl, S. d. Molkereifachmanns W. in Calw; Winz, Manfred Rudolf, S. d. Kaufmanns W. in Calw; Ohngemach, Wal­traud, T. d. Hauptlehrers O. in Neuoulach; Killer, Hans-Peter, S. d. Gastwirts H. in Calw; Fürnrohr, Peter Werner, S. d. Feld­webels F. in Calw; Baier, Wvlfgang Emil, S. d. Kaufmanns B. in Calw: Sowinsn, Kurt,

S. d. Hilfsarbeiters S> in Möttlingen; Mai- senbacher, Horst Ernst, S. d. Maurers M. in Schömberg; Wolfangel, Emil Friedrich, S. d. Sägers W. in Unterhaugstett; Eichel, Wilfried Klaus, S. d. Unteroffiziers E. in Bad Tei- nach; Bub, Oswald Paul, S. d. Buchbinder­meisters B. in Calw; Grotz, Eugenie Erika,

T. ; d. Hausmeisters G. in Calw; Braun, Mo- nikt,T. d. Bierbrauers B. in Calw; Schuma- chs«-<Frie-rich Ernst, S. d. Mechanikers S. in Stammheim; Züffle, Manfred Michael, S. d. Landwirts Z. in Oberkollwangen; Graf, Trau-e, T. d. Reichsbahnschaffners G. in Calw; Bauer, Christel Margot, T. d. Mechanikermei- sterS B. in Bad Liebenzell.

Heiraten: Brändauer, Walter Gustav, Mechaniker in Calw mit Dürr, Katharina, Hausgehilfin in Calw-Wimberg; Petri, Fried­rich, Uffz. von Calw mit Hermann, Marga­rets Auguste, Verkäuferin ln Calw; Fischer, Fkttz Hermann, BanDirektor in Calw mit Koch, Wilhelmine Christiane, Haustochter in Calw,' Wonsik, Alois, Schlosser von Ratingen mit Giebenrath, Johanna, gv. Schöttlx, Haus-

Irvloe kr»vstso» keri»8pree1»er!

Du ßskLkräest sonst 6E«Pr8eI»vk

frau in Calws Seyfried, Karl Friedrich, Werk- führer von Calw mit Gack, Frida, Näherin m Calw; Klempp, Alfred, Prokurist von . Heilbronn mit Zügel, Bertha, Haustochter von Calw.

Sterbe fälle? Geier, Lina, geb. Hart­mann, Schlossorsehefrau, Bad Licbenzell, 74 Jahre; Nothackcr, Anna Maria, lcd. Fabrik­arbeiterin, Calw-Wimberg, 85 I.; Dr. Hager, Hermann Paul Walther, verh. Amtsgerichts­rat, Calw, 44 I.; Bohl, Helene, geb. Wilhelm, Maliftmcistersehefrau, Nagold, 28 I.; Blum, Gustav, lcd. Hilfsarbeiter, Nagold, 72 I.; Sap- Per, Mathilde, geb. Schenk, Oberlokomotiv- führersehefrau, Calw, 75 I.; Rapp, Mathilde, geb. Schmidt, Landwirtsehefrau, Oberschwan- oorf, 38 I.; Wick, Johann Christian, verh. Schäfer i. R., Calw-Wimberg, 87 Jahre.

Xagolde» Stadtnachrichteu

. Die Strafkammer Tübingen tagte gestern in Nagold im Amtsgericht. Verhandelt wurde gegen Frau E. M. von Jselshausen. Sie war angeklagt wegen Beleidigung und Ver­leumdung des Ortsgruppenleiters und wurde mit dreiWochen Gefängnis bestraft. Außerdem hat sie Sie Kosten des Ver­fahrens zu tragen. Das Urteil wurde für sofort vollstreckbar erklärt.

An Ostern bitte die Eisenbahn schonen!

Es ist im Krieg der Reichsbahn Et mög­lich, über Festtage, z. B. über Ostern, zusätz­liche Reisezüge eiruuschalten. Jede vermeid­bare Reise soll daher über die sowieso ver- kehrsüberlasteten Festtage, und zwar vom 21 . bis 28. April, unterlasse» werden, auch jede Urlaubsreise und jede sogenannte Fami­lienheimfahrt von Arbeitern «nd Angestellten.

Am letzte« Opsersvnntag 1 944 695 Mark

Der letzte (7.) Ovfersonntag des Kriess- wtnterhilfstverkS 1942/43 au?l4. März er- brachte nn Gau WürttemSerg-Hohenzollern 1944 693^8 Mark, 59,76 v. H. mehr als der 7. Opfersonntag 1941/42. DaS beste Ergebnis aller Opfersonntage im Gau Württemberg- Loylm-ollern wurde diesmal am S. Opfer- wnntag (14. Februar) erzielt. Im Reich war dagegen Ser 7. Opfsrsonntag der beste. '

Oie Anterosfhlerslansbahn

Feber Deutsche, der gesund, zuverlässig und einsatzbereit ist, kann mit 17 Jahren als Un­teroffizier-Bewerber in daS Heer eintreten. Verpflichtung für 4Vr oder 12 Jahre. Mel« hMgen nimmt iedeS Wehrbezirkskommando

entgegen. Die Arbeitsdiensipflicht ist für Un­teroffizier-Bewerber auf drei Monate ver­kürzt. Truppe und Waffe kann selbst gewählt werden. Beförderung zum Unteroffizier bei Froutbewährung nach Smonatiaer Dienstzeit möglich. Bei entsprechender Leistung Ueber- nahme in die Offizier-Laufbahn.

Ein zweiter Weg zum aktiven Unteroffizier geht über die Unteroffizier-Schulen. Bewer­bungen an das nächste Wehrbezirkskommando.

Oer Luftfchutz im Krankenhaus

Zahlreiche Volksgenossen sind an der Frage interessiert, wie der Luftschutz in Krankenhäu­sern bei Fliegeralarm durchgesührt wird. Die Regelung ist in einem Erlaß des Reichsluft­fahrtministers niedcraelegt, über dessen In­halt folgendes mitgeteilt werden kann: Schwer­kranke dürfen in den oberen Geschossen von Krankenhäusern nicht untcrgebracht werden, da sie nur schwer-in die Luftschutzräume ge­schafft werden können; lediglich leicht trans­portierbare und gehfähige Kranke dürfen in diesen Räumen untergebracht sein. Bei Flie­geralarm haben diese die Luftschntzräume auf­zusuchen. Die bettlägerig Schwerkranken und solche, die schwer zu transportieren sind, sind in besonderen splittergeschützten Krankenrän- men zu lagern und bei Fliegeralarm dort zu belassen. Die Luftschntzmaßuahmcn in Kran­kenanstalten werden dauernd überprüft und verbessert.

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Der Generalbevollmächtigte für den Ar­beitseinsatz hat mit Wirkung vo« dem Lohu­zeitraum ab, der nach dem 1. Mai endet, die ArbeitsbedinguvgenderOstarbei- ter verbessert und eine neue Eutgelttabelle aufgestellt. Für die in der Landwirtschaft und in der Hauswirtschaft tätigen Ostarbeiter wird eine entsprechende Verbesserung folgen. Die Betriebsführer müssen künftig Ostarbeitern Entgeltabrechnnngen ansstelleij, wie sie auch sonst üblich sind. »

Der Reichserziehnnasminister hat bestimmt, daß die Schüler des Geburtsjahr- ganges 1925, die im Mai zum Reichs­arbeitsdienst einberufeu werden, die Hochschul­reife erhalten, wenn sie wirklich die Eignung für ein Studium besitzen. Seither erhielten diese Schüler (7. Klasse) nur den sogenannten Borsemestervermerk, der später auch ein Stu­dium zuließ, aber unter der Bedingung, daß ein Vorsemester absolviert werde. Die neue Regelung soll auch zu gegebener Zeit auf An­trag auf Offiziersbewerber angewandt wer­den, die zum 15. April 1943 mit Borsemester­vermerk die Schule verlassen haben. Ferner soll den Schülern des Geburtsjahrgangs 1925 der fünften und sechsten Klaffe, die vor Ende des Schuljahrs zum Reichsarveitsdienst ein­berufen Werden, das Versetzunaszeugnis in die nächsthöhere KlasA ausgehändrgt werden kön­nen, wenn ihre Leistungen dies znlassen.

»

Wie die Reichssrauenführerin Frau Scholtz- Klink mitteilt, hat die NS.-Frauenschaft, Deutsches Frauenwerk, zum freiwilligen vor^ übergehenden Einsatz in ländlichen Haushal­ten und bei der Frühjahrsbestellung und Ernte im Jahr 1942 2,3 Millionen Helferinnen ge­stellt, die rund 61 Millionen Arbeitsstunden leisteten. ^

Die Hauptvereinigung der deutschen Vieh­wirtschaft ist ermächtigt worden, die Fort- führungvonBetrieben der Fleisch- Wirtschaft bei schwerwiegenden Versetz

schlachtungen bezogen wurden usw.

Gemüsebau in Feld und Sorten

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Der Gemüseverbrauch spielt heute eine große Rolle, und so kommt eS darauf an, jedes ge­eignete Land mit Gemüse auszunützen. Es muß jedoch überlegt werden, welches Gemüse auf dem betreffenden Land am besten gedeiht. Die Ansprüche der Gemüsearten an Boden, Lage und Pflege sind zu berücksichtigen. Es ist sinnlos, z. B. Blumenkohl und Gurken auf ein Land zu bringen, dem kein Dünger und kein Gießwafser zur Verfügung stehen, wie es um­gekehrt unwirtschaftlich m, z. B. Karotten, Rote Rüben, Erbsen und Bohnen auf ein Land zu bringen, das gut gedüngt wurde, also an­spruchsvollere Kulturen tragen könnte. Durch Zwischensaat kann manches mehr erzeugt wer­den, z. B. Radieschen und frühe Rettichsorten zwischen Salat oder zwischen Karottensaat, Kopfkohlrabi zwischen Weiß- und Rotkraut. DaS Saatgut ist knapp,weshalb größte Ausnützung des vorhandenen notwendig ist. Hiezu sind 3 Faktoren zu beachten:

1. Nicht zu früh säen. In unserem Klima ist immer mit Witterungsrückschlägen zu rech­nen. Bei naßkaltem Wetter oder starken Kälte- einbrüchen gehen die Keimlinge ein oder er­leiden Wachstumsstockungen, die nicht mehr aufgeholt werden. Auch Ungeziefer und Krank­heiten treten stärker auf, wenn nicht die Wit­terung rasches Wachstum gestattet.

2. Nicht zu tief und zu dicht säeu. Jede Pflanze braucht Licht, Luft und Wasser. Bei dichtem Stand verkümmert viel und ergibt schlechten Bestand verkümmert viel und ergibt reieu mit trockenem Sand zu vermischen, wo­durch dichte Saat vermieden wird. Zu tief eingcbrachter Samen keimt schlecht. Als all­gemeine Regel ist zu beachten, daß der Samen etwa doppelt so tief in den Boden gebracht wird, als die Körner groß sind. Wo Saat­maschinen nicht vorhanden sind, ist bei klei­nen Mengen der Samen auf gut geebnetes Land zu streuen, mit einem Brett anzu- vrücken und mit Erde zu überstreuen. Dadurch

wird gleichmäßiges Keimen erreicht. Für alle Aussaaten ist Reihensaat zu bevorzugen, die Pflanzen haben mehr Platz und es kann leicht gehackt werden, auch wird man mit dem Un­kraut besser fertig.

S. Den Samen vor der Aussaat beizen.

Viele Krankheiten werden mit dem Samen schon verbreitet, da die Pilzsporen an dem Samen haften. Wird der Samen gebeizt, so sind die Krankheitskeime schon im Entstehen vernichtet. Das Beizen geschieht bei kleinen Mengen «n besten mit einer Trockenbeize, die in einschlägigen Geschäften zu haben ist. Der Samen und die entsprechende Menge Beize werden in einer Blechdose durch Schütteln innig vermischt. Gebeizte Saat keimt schneller und hochprozentig. Beize und gebeizter Samen sind giftig und deshalb nichts für Kinder­hände.

Bei Sämereien, die länge Keimzeit haben, wie Karotten und Schwarzwurzeln, wird et­was Radieschen oder Salatsamen zwischen­gesät. Letztere entwickeln sich schnell, und man sieht dann die Reihen bäldcr, so daß bald Mischen den Reihen gelockert werden kann. Wo Erfrieren der Saat oder der Keimlinge zn befürchten ist, z. B. bei Bohnen und Gur­ken, muß mit der Aussaat gewartet werden bis mindestens 10. Mai. dann ist auch die nötige Bodenwärme vorhanden und rasches, gesundes Wachstum der Pflanzen gewähr­leistet. Auch das zu frühe Auspslanzen von Jnngpflanzcn, die vom Gärtner gekauft wer­den, ist verwerflich. Wenn auch die Pflanzen nicht erfrieren, so erleiden sie doch bei Kältc- rückschlagen starke Stockungen, die bei manchen Arten zum Anfschicßen führen, z, B. Kohl­rabi, Blumenkohl, Sellerie, Rettiche.

Sonniges Land ist den anspruchsvolleren Kulturen vorzubehalten, im Halbschatten kön­nen Rote Rüben, Lauch, Petersilie gepflanzt werden.

Krcisbaumwart Walz, Nagold.

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2)a geht er nun, der Herr Richard Sprenge» der Selbstbinder hängt ihm schief um den Hals, die Haare kleben verschwitzt in der Stirn, und seine Schuhe sind staubig und glanzlos, als habe er eine Wiistenwanderung hinter sich. Ein schöner Werbeleiter! Wenn ihn der Chef sr sehen würde! Keinen nackten Groschen gäbe er sür diesen Mann, der da wie ein Narr nun schoss acht Tage hinter seiner Frau herjagk Einen Wagen hat er sich eigens zu diesem Zweck gekauft, gebraucht, aber gut erhalten. Wütend schiebt er die gejährdete Brieftasche zurück und hockt sich ermattet in den Sand. Der Teufet soll die Weiber holen, alle miteinander! Was können die aus einem Mann machen!

Abgemeldet auf Reisen." Sie wird ja wohl nicht gleich nach Afrika verreist sein, was?

Das nennt man, eine Auskunft!

Was aber nun? Was toll geschehen? Soll er weiter hinter der Verschwundenen herjaaen? Soll man sich in die leere Wohnung daheim s üen und m ' ob sie nicht wlederkommt? " /. ücö i.ibcr ab.

Weitersuchen also! Diese Frau ist die siebent« Frau, die er irrtümlich für die eigene hielt. Da kommt es auf drei oder vier weitere Ver­wechslungen nicht mehr an. Hauptsache, er findet Lore und kann «ine vernünftige Aussprache her« beisühren.

Er mutz wohl abgrundtief geseufzt haben, denn plötzlich steht ein kleines Persönchen von drei, vier Jahren vor ihm. Er betrachtet es ernsthaft und sagt dann:Hast du dich auch verlaufen?"

Richard blinzelt sich das Kind vor ihm ein­mal genauer an. Braun wie eines der. zehn kleinen Negerlein, blonder.Schopf mit der An- deutung eines Zäpfchens, zwei Augen, grotz wie Suppentassen und blau wie die Kornblumen am Feldrain.

Ach, du bist es?" fragt er.Ww heitzt du denn?"

Erika. Aber du kannst Mädi zu mir sagen. So sagt Vappi auch immer."

So. Und wo steckt denn dein Pappr?"

Eine verächtliche Handbewegung.Och der: Der liest Zeitung. Der liest immer Zeitung, und wenn ich mit ihm spielen will, dann mutz er ins Geschäft. Bist du auch ein Pappi?"

Das kann man wohl sagen, Erika."

-IHast du auch ein Mädi? Oder blotz kleine Jungs?"

..Ich Hab ein Mädi. Das heitzt Rest"

Äte Kleine nult anerkennend. Gs gefällt ihr, datz der Mann da vor ihr auch ein Mädchen hat. Aber sie scheint noch etwas auf dem Her­zen zu haben.

Warum hast du denn dein Mädi nicht hier'? Hier ist's doch so schön? Ich bau mir jetzt einen Bäckerladen und dein kleines Mädi kann mir was abkaufen. Ja?"

Richard seufzt.Meine kleine Rest ist doch aber nicht da!"

Das scheint Erika nicht zu begreifen.Wo ist sie denn?" fragt sie mit der ganzen Hartnäckig­keit eines Kindes, das gern erreichen möchte: was es sich in den Kopf gesetzt hat.Ich ge« ihr auch meine Sandformen. Da kann sie auch Kuchen backen."

Tja, wenn ich das wützte, denkt Richard. Dann war mir schon geholfen. Er widersteht nur mit großer Mühe der Versuchung, das kleine Ding da fest an sich zu drücken, blotz um wieder ein Kind im Arm zu halten.

Nein, das hält er nicht aus! Der ganze Bade-, strand wimmelt von Kindern. Hier mutz er, schleunigst weg. Sonst kommt ihm das Heule» an. Sonst heult er dem kleinen Ding hier et­was vor, aus Sehnsucht, aus unbändiger Sehn-i sucht nach seinem Pumpel.

fei Dank, nun ist man aus diesem Heraus. 5ner wnnmeli es vsn jun- !>n tirinien. die wie Lore aussthen und von kleinen Mädchen, di« genau so sind wie sek« Pumpel.

Sein Beschlutz ist aefatzt. Er fährt nach Bted- semer Schwiegermutter. Sie mutz und wird ihm Auskunft geben, wo Lore steckt. Vor allem aber das Kind. Wenn Lore schon alles auf die Spitz« treiben will bitte, er kann st« letzten Endes nicht hindern, aber das Kind soll aus dem Spiel bleiben.

Das ist endlich nach Wochen wieder einmal ecn Entfchlutz. Richard fühlt sich ordentlich er- leichtert.

Also auf nach Biedritz! Er steigt in seinen Wagen. In den acht Tagen hat er den schnellen Kameraden ordentlich lieb gewonnen. Er ist nicht mehr jung, aber auch nicht alt, im besten Mannesleben wzusagen, ein zuverlässiger und noch recht stattlicher Bursche.

Manchmal denkt Richard: Für dieses Geld hätte ich das Dach und mindestens zwei Zimmer ,n unserem neue« Haus bauen können. Aber welchen Sinn hat es, solche Betrachtungen an­zustellen. wenn einem die Frau wegläuft? Ihm ist ein Auto wichtiger.

lich keinen Zweck mehr. Wie wär's mit Berlin? Natürlich Man wird mal auf dem Verlag Nach­fragen, ob sich schon irgend etwas wegen des Romans gerührt hat. Man kann ja nicht wist scn, vielleicht hat einer der Herren schon Zen gesunden und kann ein Urteil abgeben. Am andern Morgen dann zeitig raus und die lr!;- iL.M-A'.-U " .Kilometer bis »Biedritz adu. - Pinfelt. Also los! Morgen um diese Zeit wem man Bescheid, wo Lore steckt.

^ "A^t auf, als die Ostsee in seinem Rücken Agt-.. Aeben Badeorte hat er abgesucht, sieben Enttäuschungen hat er erlebt. Da aber die Ost- sbb über mehr als siebzig Seebäder verfügt, hatte er hier noch lange suchen können.

In «nein kleinen Dorfwirtshüus rastet er. Kaffee, noch kuhwarme Milch, drei Wurstbrote und eine^Schüssel Rührei. Er itzt alles ans.

"2"' dAbn schmeckt's aber!" lacht die Wirtin.

Kunststuck Ich Hab seit drei Tagen .. .

-- Er winkt ab. Was geht'» die gute Frau an, datz er das Essen beinahe ver» lernt dar. ^

iZrortsetzung folgt.)