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und Seite eingeschlagenen Sarg in den letzter»; als nun beide hermetisch geschloffen wurden, kamen sie in einen Sarg von Acajou-iAnacardien ) Holz, und letzterer dann in eine» weitern Sarg von har­tem Holze, wodurch der Körper von einer vierfachen Hülse eingeschloffen ward. Unterzeichnet: Abraham Millington, Sergcnt der Artillerie auf St. He­lena." Das englische BattVVest-8,-it->n" er- zLhlt so eben:Es ist vielleicht nicht bekannt, daß in der Pfarrgememdc Gwanap eine alte Frau lebt, welche dem Kaiser Napoleon die Augen geschlossen hatte. Ihr Mann, welcher unter demselben gedient hatte, war ihm mit seiner Ehegattin als Pscrdknccht nach St. Helena gefolgt. Da sie viel Tdeilnahme ihrem Herrn bewies, so ward sic von Madame Bcr- trand häufig zu weiblichen Diensten in Longwovd, und zuletzt am Todtenbettc Napoleons, verwendet worden." Die LcichcnBesorgungsVerwaltUng (ä<lmini»tratron Pompes kunvdres) in Paris, läßt in diesem Augenblicke an der Zusammenstellung des großen SargcS zur Aufnahme der Ucberreste Napoleons, so wie an einem prachtvollen Lcichen- tuche arbeiten. Der Sarg ist von massivem Eben­holze und erinnert an die Form der antiken Sar­kophage. Seine Größe ist so berechnet worden, daß sie die frühern, dermalen »och vorhandenen Särge in sich fassen könne, wodurch man hofft, sie ohne die mindeste Verletzung nach Frankreich über zu führen. Der ehemalige Kammerdiener Napoleons, Hr. Noverraz, welcher seit dem Jahre ,8^3 in Lau­sanne crablirt war, hat sich nach Paris begeben, um die Erlaubniß auszuwirkcn/der Ausgrabung der Asche seines ehemaligen Gebieters beiwohnen zu dürfen» Unter den Beiträgen, welche zu einer pomphaften Beisetzung der Uebcrrcstc Napoleons in Frankreich kürzlich an die Rcdaclivn des ,,6ouirler kr-nxsis" eingesendct wurden, bemerkt man jenen eines Divlsionsgenerals Erobert mit isovo Franken»

Zwei zum Tode Verurtheilte in Irland sind durch einen Irthum in der Abfassung des Urtels von der Todesstrafe befreit worden. Es hieß da­rin, sie sollten am Sonnabend den t. Juni hinge- ricktct werden, nun fiel aber der erste Juni dieses Jahr auf einen Montag. Man haue dem Richter einen Kalender von 18ZS hiugereicht, nachdem man das Titelblatt abgerissen._

Einige spcculativc berliner Juden profitiren von dem Tode des Königs. Sie haben in Leipzig allen schwarzen Flor aufgekauft, und verkaufen ihn »ua wieder um enorme Preise. Viele Berliner sind daher gcndihigt, zu sagen, wie der Haselddrfer Schulmeister: wenn nur das Herz schwarz ist.

-h Die Astronomen, die zugleich Politiker find, beschäftigen sich jetzt ernstlicher mit der Frage, »d

ConstantinopclS halber Mond nicht dennoch, trotz der Verheißung seines Propheten, im Abneh- mcn begriffen jey. Viele vcrmutben bald Neumond und eine brandfinsiere Nacht. Andere lassen die Frage dahin gestellt scv», greifen aber nach der fallende» Türkcnmonds-Sichel alsnach einem guten Instrumente, ihre Erndlc damit zu halten.

ff- Asche und Schwefel bewegen gegenwärtig die Welt, Napoleons Asche und die neapolitanische Schwefclsrage. Jetzt spielen die Franzosen mit der Asche und man spricht von nichts als von der thcu« ren Asche, aber es giebt Leine, welche fürchten, aus dem Spiel könne Ernst werden und aus der Asche könne ein junger Phönix ausstiegen. In Neapel versammeln sich immer mehr englische Kriegsschiffe mit Kanonen, um die Schwefcldiffercnz gütlich dcizulegen, »öthigenfall's soll die Stadt zusammcn- geschvffen werden. Die Mächte, die der König um Rath und Hülfe gebeten, haben erklärt, es könne scyn, daß er Recht habe, aber der Verständige gebe nach, und bas kanonische Recht gehe über alle Rechte.

-f- Am ersten Pfingsttäge machten die Stadtbe« Hörden in Brüssel öffentlich durch gedruckte An­schläge bekannt, die Königin sey glücklich von ei­nem wohlgcbildclen Prinzen entbunden worden. Nachdem aber die Lage der Pfingsten vorüber wa­ren, zeigte cs sich, Laß es eigentlich eine Prinzessin war und kein Prinz. In der ersten freudigen Be­geisterung ha,ke der Herr Bürgermeister ein Mäd­chen für ein Vüdchen angesehen.

ff> In Mannheim bat ein Vater seinen Stiefsohn mit der Jagdsiinre erschossen, als dieser sich in den Besitz eines Hauses setzen wollte, das er durch einen Proceß gegen den Vater gewonnen halte.

ff- Bei Cahla ist ein junger Mensch, der wahr­scheinlich erhitzt ins Bad gegangen war, vom Schlag getroffen, und nach elnizvn Tagen todt in der Saale gefunden worden. Ein Kind starb, weil eS den Saamcn der Herbstzeitlose gegessen hatte. I» Kurhcffen wurde ei» Mann aus Ger- mcrode, der sich beim Gewitter unter eine Eiche stellte, vom Blitz erschlagest, und ein Schullehrer, der den Branntwein lieber hatte, als die Schule, wurde todt in der Werra gefunden. Sind noch nicht die letzten.

(Hiezu eine Beilage.)