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seiner Gartenwohnung auf, fand aber bic Thüre geschlossen, da es nichts ungewöhnliches war, den Gärtner manchen Tag nicht zu Hause zu sehen, so argwohnte man darüber auch dies Mal nichts Bö­ses und vertröstete sich aus den Abend. Als aber auch da der Gärtner nicht erschien, sah man sich angelegener um ihn um. Bei dem Betrete» seines Wohnzimmers zeigte es sich nun, daß er, von Wun­den entstellt, todt auf dem Boden lag. Solcher Wunden hatte er nicht weniger als üZ, am Kops allein iS, die meisten von einem Beil herrührend, Von dem Tbäter ist noch nichts bekannt. Auffal­lend ist der Umstand, daß die Uhr und der Geldbeu­tel des Gärtners unangetastet gefunden wurden.

(Das letzte Darlehn.) Ein Engländer zu Paris, Mr. Hopp, ließ unlängst bekannt mache», er habe ein Paar Pistolen zu verkaufen. Alsbald fand sich ein junger Herr in des Engländers Woh­nung ein, besichtigte die Pistolen, kam mit dem Verkäufer des Preises wegen überein, und sagte, er wolle sic Abends für 170 Fr. abholen. Zu fest­gesetzter Stunde erschien der Käufer in der Thal; Mr. Hopp war aber nicht daheim, hatte der Magd jedoch gesagt, die Pistole» nur gegen Daarzahlung von i 7 » Fr. verabfolge» zu lasten. Der Pariser erklärte sich zur Zahlung bereit, doch nur wenn er eine Quittung bekomme.Ihr Herr," sagte er. hat, wie ich sehe keine hinterlaffen; kommen Sie mir in meine Wohnung; ich setze Ihnen dort die Quittung auf, Sie unterschreiben gegen Empfang des Geldes und die Sache ist i» der Ordnung." Die Magd geht mit bis an die Porte St.-Denis, hier sagt der Käufer:Ich gehe auf mein Zimmer, warten Sie hier fünf Minuten." Damit verschwin­det er mit den Pistolen. Die Magd wartet, erkun­digt sich dann wegen dcö Fremde» beim Portier und erfährt, sie habe mit einem Diebe zu thun. Am nämlichen Abende jedoch erhält Mr. Hopp ei­nen Brief nebst dem Kästchen, in welchem die Pi­stolen lagen, das Schreiben lautete:Mr. Hopp, Ihre Pistole wurden Ihnen von Jemand, der sich die Kugel durch den Kopf jagen wollte, aus Per Hand gespielt. Sobald dies geschehen, erhalten Sie wie jetzt das Kästchen, auch dessen Inhalt wieder. Schlimm genug, daß ein Unglücklicher zu dieser List seine Zuflucht nehme» mußte, um sich auf seine Weise von der Welt zu helfen. Ooä Lless fsrenel!" (Gott Vergelt' cs Ihne», Lebewohl!) Ob der Unbekannte sein Vorhaben ausgcführt hat, ist noch ein Räthsel, die Pistolen sind aber dem Mr. Hopp noch nicht wieder zugekommcn.

(Z u r W o r n u n -.) Den 2y. Fcbr. saß in der Schenke zu Wietersheim eine Gesellschaft jun­ger Leute und spielte Karle». Dahin ging auch

der Ackerknccht Hundertmark, der, als er hinein ging, wohl nicht daran dachte, daß er nicht leben­dig wieder heraus kommen sollte. Obwohl in dürf­tigen Umständen, ließ er sich doch zum Kartenspie­len verleiten und verlor endlich, wie man sagt, l Tylr. Hierüber außer sich, macht ihm einer den Vorschlag, er wolle ihm feinen Theil des Gewinnes schenken, wenn er zwölf Glas Schnapps hinterein­ander auStrinke. Da der Wirth nicht zu Hause war, die Wirkhin aber krank, sich zu Bette gelegt hatte, so war Keiner da, der dem Unwesen steuern konnte, und in einer halben Stunde soll er die zwölf Schnäpse getrunken haben. Da er nun schon öfter Proben gegeben, daß er sehr viel vertragen könne, so soll ihm ein Anderer den Vorschlag ge­macht haben, ihm auch seinen Theil schenken zu wollen, wenn er noch zwölf tränke. Der Unglück­liche nimmt eS an; als er aber das letzte Glas ge­trunken, fällt er besinnungslos zu Boden und gibt unter fürchterliche» Krämpfen seinen Geist auf.

(Die amerikanischen Onkel ver­wandeln sich jetzt in afrikanische.) Zwei blutarme französische Bauern, in der Gegend von Fronsac, haben von einem Onkel am Senegal nicht weniger als Eine Million achtmalhunderttausend Franken geerbt. Ich wäre mit der Hälfte zufrieden, und ließ ihm noch einen schönen Grabstein setzen.

(V ic r K in d e r a u f ein Mal.) Indem Dorfe Radostowitz (aufder Herrschaft Iungwoschitz, taborer Kreises) kam am 16. Feb. das Chalupner- Eheweib Anna Panck mit vier Kinder» weiblichen Geschlechtes nieder. Eines davon war todt, die an­deren drei aber so schwach, daß sie gar keine Nah­rung nahmen und am dritten Tage starben. Das tobte Kind war sehr klein, die lebende» hatten bei­nahe die gewöhnliche Größe. Die Wöchnerin war gleich den zweiten Tag nach der Entbindung so bei Kräfte», daß sie auMind, und ohne die mindesten Beschwerden im Zimmer umhergieng Sie ist 04 Jahre alt, Jahre verehelicht, und war vor die­ser letzten Entbindung Mutter von sechs Kindern. Zwillinge hatte sie jedoch noch nie geboren.

(Hiezu eine Beilage, Regulirung der Holz- Preise pr. 18^/zg betreffend.)