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stiegen ihm sichtbar zu Berge, und als vol­lends die Knochcnhand der Sibylle sich an seine Wangen legte, warf er sich zähneklap­pernd auf die Knie, um Erlösung von den Martern der Hölle sichend.

^ Da regte sich Mitleid im Herzen der schö­nen Gräfin, sie begütigte die Wärterin la­chend mit der Zusage anderweitiger Vorthcilc, verwies dem Bräutigam seinen Muthwillcn, und sprach, gegen Junker Buckclhauseu ge­wendet: „Ich hoffe, mein Herr, diese Lection werde Ihnen für ihre künftigen Tage genügen; Sic -sind nicht jung genug, um nach einer solchen Witzigung dreist wieder in die alten Unarten zu verfallen. Das ganze Leben, Sie werden cs nun wohl erkannt Haben, es ist, mit allen seinen Verhältnissen, nichts anderes als Stückwerk, an welchem Jeder das Sci- nige zu schlichten hat; der Eine mit dem Degen, der Andere mit der Feder, der Dritte am Pfluge, wir Frauenzimmer mit dem Koch­löffel und mit der Nadel. Allein so wie der Degen nicht Jeden zum Helden, der Pflug nicht zum Bauer, die Feder nicht zum Dich­ter macht, so ist auch nicht hinter allen Schür­zen eine Köchin zu finden und die Nadel nicht immer das Aushängeschild einer Nä- thcriu!"

Ein Stündchen nachher fuhren zwei Wä­gen zum Thorc von T*** ein, wo die Frie- dcnsnachricht bereits lauter fröhliche Gesichter bewirkt hatte; nur Erasmus und sein Kumpan schlichen mifimuthig, an die Wände geduckt, nach Hause; Friede war das allge­meine Losungswort, der Junker aber hatte dem Luftspringcr für immer den Krieg erklärt.

Anekdoten.

Wie man sich Lasten erleichtern kann, zeigte uns ein M. Bauer, der vo­

rige Woche 20 Pfd. Salz kaufte, cs aber unbcqcm fand, solches im hintern Thcile sei­nes Omersackes zu tragen, desiwegcu legte er in den andern Thcil seines Sackes einen bei­nahe eben so schweren Stein, um das Gleich­gewicht hcrzustellen. „So, jetzt geht's leich­ter!" sagte er.

Ein Schncidergcsell, der gern viele gei­stige Getränke zu sich nahm, hatte wenigstens jeden Montag einen derben Rausch, welchem in der Regel allerhand Händel nachfolgten,

die ihm sehr oft Prügel cintrugen. Er fragte einmal einen Kameraden: „Höre, Bruder Braunfchweigcr! warum nennt man den Montag gewöhnlich den blauen Montag?" Frage nur deinen Rücken, cngcgncte jener.

Ein Methodistcn-Prcdiger bemerkte, daß fast sein ganzes Auditorium sich dem Schlafe überlassen habe. Schnell rief er mit über­lauter Stimme: „Feuer, Feuer! Alles er­wachte und die Zuhörer riefen erschrocken: „Wo denn? wo denn?" „J-n der Hölle!" antwortete der Prediger, „für alle die, wel­che während der Predigt einschlafcn."

Das uns unlängst im Original zugekom­mene Dienstzcugniß einer Köchin lautete also: „Ich Acntegcfcrkigte bezeige als Gans der Waarhcut geh 3, das Forzcigcrin dieses bei mich als Mensch gedient hat" u. s. w.

Ein schönes Mädchen kam aus dem Theater von der Vorstellung des Stücks „die drei Töchter" in eine Gesellschaft. Man fragte sie, wie ihr das Stück gefallen habe? „O sehr gut," sagte sie naiv, „cs ist ein prächtiges Lustspiel, denn alle Mädchen bekamen Männer darinn."

Verschiedenes.

Aus Preußen. Bei lins sehe» die Israeliten immer mehr ei» , wie wohlthätig es für sic und ibi.c Nachkommen ist, zur christlichen Kirche zu ge­rb,en. In Ostpreußen sink von ig,r bis igZtz im Ganze» 2Z4 Inden zur christlichen Kirche übcrge- trclcn, in Schlesien 455 von i.lao bis i6Z4- im Bezirk Breslau 2y>. I" Berlin, wo über 7»0 jüdische P, osclyten wohnen , bat ein einziger Pre­diger in wenigen Jahren 8o Juden gelaust.

Der grüne Tisch in Baden hat in diesem Jahre eine reichlichere Erndte gebracht, als alle unsere grünen Wiesen auf dem Schwarzwalde. Man schätzt den Reingewinn der Bank aus i Mill. Gul­den- Er würde weit größer gewesen sey», hätte nicht noch vor dem Thorschluß ein Russe de» glück­lichen Einfall gehabt, einige Goldhaufen darin zu gewinnen.