-n verschaffen und er suchte bei den Behörden an, die Freilassung seines Sohnes zu veranlassen. Nach­dem er diß mehrere Male ohne den gewünschten Erfolg wiederholt Hane, schrieb er an den König und sandle einen kleinen Brief mit der Addrcffc:

ä-Ionsieur l, o n r r k Ir i l i p p e, Hoi äes H'lsn?!>r8 a küi-is." Schon nach wenigen Tage» erhielt er mit größler Freude eine Anlwort auf seine einfache Bitte mit dem Bedeuten, er möge nur die Nummer des Regiments anzeigcn, wo sein Sohn sich befinde, und sein Sohn werde ohne Verzug in die Arme des allen ValcrS zurückkehren.

R e c e p t

zur Schöpfung einer Weiberseele.

Thu' eine Maas voll Schwäche Bis zur Halste Eitelkeit,

Und sechs Loth schwer Göttlichkeit; Steigen Blasen ans die Flache Setze etwas Milde zu:

Rühre ohne Rast und Ruh',

Daß sich alles wohl vermische.

Dann nimm viele rechte frische Reihe, Sanstmuth, Anmuth, Güte,

Auch vom Witze eine Blnthe,

Doch recht trocken laß sie seyn.

Thu' dann etwas Neid hinein,

Drauf nimm etwas Sinnlichkeit,

Leichtsinn und Leichtgläubigkeit;

Daß die Masse leichter fließe,

Nimm zehn Eimer Neugier, gieße Sie hinein und guten Theil Trotz und Laune, und in Eil Halt es über's Kohlenfeucr;

Nimm dann ungelegte Eier

Und die Zung' von hundert Staaren;

Die Seele wird zusammcnfahrcn.

Wenn du eine Dosis List Und Verstellung nicht vergißst.

Morgenländische Sprüche.

Studium.

Die Lust des Leibes macht zu Thicren,

Und nur der Geist kann da befrei'»;

Daher gilt billig das Sludiren So viel als Fasten und Kastei'».

Die Wissenschaft.

Wer sich der Wissenschaft ergeben,

Frei von der Erdendinge Lauf,

Der steh» zu einem neuen Leben Schon vor der Auferstehung auf.

Der Name braven Mannes bleibet.

Der recht gcrhan und Guts entdeckt;

Dank jedem! der Geschichten schreibt»

Und von den Todlcn aiiserwcckt.

So osl der Sczcn nieder finket,

Den Gott aus dunkeln Wolken schickt»

So lhut gleichwie das Huhn, das trinket Und dankbar aus zum Himmel blickt. Bald bist du aus der letzten Treppe Von deinem Erdenlebenslauf,

Ziehst du dann nach dir eine Schleppe, So tritt gewiß der Tod dir drauf. Verlangest du nach sanfter Ruhe,

So bleib und hüle stets das HauS;

Den Wandrer drücken osl die Schuhe, Und nur daheim.zieht er sie aus.

Vermagst du eS nur abzuwarlen,

Gar manche Rose bringt die Zeit;

Und trau»! ein Paradiesesgartcn Liegt schon in der Zufriedenheit.

Du plaudre nicht zum Zcilvcrtreibr Geschwätz, das keine Heimaih hat,

Und denke stets, dein Engel schreibe Dir'S wörtlich nach aus seinem Blatt. Und kann cs manchen schon verjagen,

Der neben dir gesessen ist,

Was wird dein Gott im Himmel sagen» Wenn er dergleichen Dinge liest?

Der Himmel ist dem Weib beschieden, Das seine Pflichten nie vergiß»:

Ist nur der Mann mit ihr zufrieden, Gewiß, daß Gott dann auch cS ist.

DaS Meer.

Dem Menschen ward das Land zu eigen, Das fest und unbeweglich steht,

Doch sollt ihr erst das Meer besteigen, Damit ihr GolteS Größe seht.

Weit besser ist cs, seinen Freunden Zu hinterlasse» nach dem Tod,

ÄlS »och im Leben bei den Freunden Zu betteln gehn um karges Brod.

Willst du im wahren Glauben wandeln, So präge dir vor Allem ein:

Wahrhaftig reden, edel handeln Und gut wie Gott im Himmel seyn. Sucht nur, so gut eS geht, zu leben, Stoßt ihr gleich an einander an.

Denn lhät eS keine Thoren geben»

Wo bliebe dann der kluge Mann ?

Bestimmung.

Noch keiner hat das hintcriricben.

Wozu ihm sein Geschick ersehn,

Und was ihm auf die Stirn geschrieben, Muß mit i hm in Vollendung ge hn. (Hiezu eitle Beilage.)