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treterr, Impf- oder ThierarzteS (§§. 2 u. 6) für feine Bemühungen: s) mit der Besichtigung einer pockenkranken Kuh (§K. Z u. 6) und der Be- richtSErstattung hierüber (§r 7);
l») mit der unmittelbaren Übertragung des Impfstoffs von Kühen auf Men- scheu, insofern die Impfung erfolglos geblieben und daher durchaus als nicht geschehen zu behandeln, namentlich in das Impfbuch gar nicht einzutragen ist (A z u. 4 >
War dagegen eine solche Impfung von Erfolg, so ist die Belohnung dafür, so wie jedenfalls die Belohnung für die fortgesetzte Impfung (h. 4), wie bei öffentlichen Impfungen überhaupt, von den Bemittelten selbst zu bestreiten, für die Unbemittelten aber von der Gemeinde zu tragen.
5) Die durch die Aufbewahrung und die Versendung des aufgefaßten erneuerten Impfstoffs etwa verursachten besonderen Auslagen, z. B- für Jmpfglaser u. dgl. (§. 5 )
Die Belohnung für die Anzeige natürlich pockenkranker Kühe (K. 1), welche jedoch nur dann angewiesen wird wenn der von einer solchen Kuh gewonnene Pockensioff zu Impfung von Menschen mit gutem Erfolge benützt worden ist.
§. 10 .
Die Kosten der öffentlichen Bekanntmachung des im Bezirke vorräihigen Impfstoffs durch das Jntelligenzblatt der Bezirks (§.5) sind wie die Kosten anderer im öffentlichen Interesse erfolgenden amtlichen Bekanntmachungen des Oberamts durch jenes Blatt zu behandeln.
§. ri.
Der fortgesetzten Uebertragung des er- neuerten Impfstoffs von den Weitergcimpf- ten 4 u. 5) auf weitere Impflinge haben die Obcramtsarzte durch Führung eines Verzeichnisses über die dießfallsigen Impfungen alle Aufmerksamkeit zu widmen und hievon in ihren jährlichen Impfbüchern ausdrücklich Erwähnung zu thun.
Beilage.
Belehrung, die ursprünglichen Kuh- Pocken betreffend.
Die achten Kuhpocken sind eineAuS- fchlagskrantheit, welche Allem nach ürsprüng- lich nur an dem Euter und besonders an den Zitzen milch gebender Kühe vorkommt, und daher mit der MilchSecretion in einer näheren Beziehung zu stehen scheint, und welche, wenn sie an anderen Stellen des Körpers oder auch an anderen Stücken von Rindvieh, als eigentlichen Melkkühen, vorkommt, sich sehr wahrscheinlich in diesem Falle nicht von selbst entwickelt hat, sondern absichtlich oder unabsichtlich auf dieselben übergetragen worden ist. Das Erscheinen derselben ist an keine besondere Jahreszeit ausschließlich geknüpft, doch scheinen die hau- figercn Fälle besonders von mehr cpizootisch vorkvmmenden Kuhpocken in das Frühjahr gefallen und häufig zugleich mit einem bedeutenden Wechsel in der Lebensweise der Thiere, z. B. dem Uebergange derselben Von getrocknetem Futter zu frischem, von der Stallsükterung zum Waidetriebe, oder auch bei mehr sporadischem Vorkommen der Pocken mit der Abgemöhnungszeil der Kälber, mit einem Transporte der Kühe von einem Aufenthaltsorte in den anderen oder auf einen Viehmarkt und einem dabei weniger regelmäßig oder sparsamer stattgehabten Auemelken, auch Erhitzen derselben zusammen getroffen zu sepn. Jüngere Kühe, namentlich solche, welche noch nicht lange Vorher das erste Kalb geworfen haben, schei- ncn der Krankheit häufiger unterworfen zu sepn, als ältere Stücke. In einzelnen Fällen, besonders von cpizootisch vorgekommenen Pocken, will man geraume Zeit vor dem Ausbruche der Krankheit eine Störung in dem Allgemeinbefinden der Kühe und besonders auch der Milchabsonderung in Beziehung auf die Quantität und Qualität derselben bemerkt haben; in der bei Weitem größeren Mehrzahl der Fälle aber wird von den Beobachtern in dieserHinsicht wenigstens nichts Ausdrückliches erwähnt. Die mehr örtlichen Zu falle kündigen sich häufig durch ein Anfangs nicht bedeutendes Heiß, werden und Anschwellen de» Euters und der Striche und durch ein leichteres Empfindlichwerden dieser letzteren bei dem Melken an.