ü§c>

altz baß nun von Neuem- hör Gedanke er­wachte, dem Weingottc, wie einst Johann Casimir, einen wohlgefälligen , Tausende la­benden Altar zu errichten. Churfükst Carl Ludwig verwirklichte diese Idee und befahk- im Jahre 1664 den Bau eineö neuen, aber viel größeren Fasses, als das seines Grosse onkels Casimir gewesen. Das vom Hoskellner Meyer neuverfcrtigtc hielt 204 Fuder, 3 Ohm, 4 Viertel. Auf dem Rucken des Fasses, das mit mythologischen und anderen Figuren, einem stattlichen Bachus, zechenden Fauncirro. geschmückt war, wurde ein Altan zum Tan­zen und Banketiren eingerichtet. In einem Kupfcrwerke von 1684, so wie bei Kaiser findet sich dieses Faß abgcbildct; der Letztere sagt über dasselbe unter Anderem:Ein ziem­lich großer Bachus sitzt oben darauf, einen großen Kelch in der Hand haltend, mit einem Satyris und dergleichen Bildern von versoffe­nen Leuten."

Auf den Böden waren folgende, für jene und auch wohl für unsere Zeit, meisterhafte Strophen vom Dichter Joseph Tannenberg eingegrabcn.

Auf dem vorderen Boden stand:

Als tausend und fünf hundert Jahr Und neunzig eins die Jahrzahl war,

Da Fürst Johannes Casimir War dieses Landes Schutz und Zier;

Ward hier ein großes Faß erbaut Und als ein Wunder angcschaut.

Desgleichen zu derselben Zeit War keines in der Christenheit.

Nachdem hat man auch in dem Reich Berühmte Fässer unserm gleich,

Al s man der Sachen nachgedacht,

Und etwa größer auch gemacht.

Hernach das Faß viel Jahre stund,

Daß man cs nicht mehr brauchen kunnt,

Hielt weder Wasser, Bier noch Wein,

Lag in dem Keller nur zum Schein.

Carl Ludwig, Churfürst, Hochgeboren«

Des Landes Trost von Goit erkoren.

Bracht' in die Pfalz nach vielem Leid Den Segen, Ruh' und Sicherheit.

Was Feindes Hand, was Schwert verheert«

Was Kriegesfeuer hat verzehrt.

In diesem Lande Schloß und Stadt,

Der fromme Fürst erneuert hat.

Auf dessen Willen und Geheiß Das Heidelberg erhielt de» Preis,

Ward dieses Faß so aufgcführt,

Und, wie man's stehet, ausgczicrt.

Gott segne diese Pfalz am Rhein,

Von Jahr zu Jahr mit gutem Wein,

Daß dieses Faß und andre mehr Nicht, wie das alte, werden leer.

Auf dem hintern Boden stand:

Der Wein erquicket Jung und Alten,

Und wird darumben aufbehalien;

Er giebt dem Landsknecht Heldenmuch Daß er frisch waget Leib und Blut.

Wann Jörg von Frundsbcrg leben sollte Und seinen Knechte gebe» wollte,

Gewehr und Harnisch, glaubet, daß Sei» Zeugniß wäre dieses Faß.

Man untersteht sich vieler Sachen,

Und will, was gut ist. besser machen;

Der aber übertrcffen wollt Dies Faß, sich wohl besinnen sollt.

In diesem Faß sind eingcschlossen

Viel scbönerSprüch', auch Schimpf und Possen,

Nachdem in seinem Hirn der Mann,

Der trinkt, Len Wein vertragen kann.

Wir könne» vieler Ding' entbehren«

Auch dicß und jenes nicht begehren.

Doch werden wenig Männer seyn,

Die Weiber hassen und den Wein.

Der Wein uns fremde Sprachen lehrt.

Den Blöden Herz und Much vermehrt, Berauscht man sich so werden gleich Der Knecht ein Herr, der Bettler reich.

Der Wein und Geld sind hochgeachtet,

Ein jeder Mann nach Beiden trachtet,

Der Mann bestehet in der Welt,

Der mäßig brauchet Wein und Geld.

Man brauet Bier im Land zu Meissen, InfSachsen, Pommern, Holland, Preußen, Gott Lob! die edle Pfalz am Rhein Giebt uns und ihnen guten Wein.

(Schluß folgt.)

Logogrsph. Auk des OceanS Mitte Steigt hervor mit ist tzi» berühmter Wilhelm Der jetzt fertig ist.