zu Namur in Belgien ist am 25. Januar eine Baumwollenfabrik abgebrannt, welche fortwährend gegen 5O0 Menschen beschäftigte. Ein einziger Funke entzündete wahrend der Arbeit die vorräthige Baumwolle. Fast zu gleicher Zeit ist in Antwerpen eine Zu- ckerraffinerie und zu Chan ly im Luxem­burgischen ein großes Vorrathsgebäude mit Getraide, Stroh und ähnlichen Dingen ab­gebrannt. In Hanau sollen gleichfalls mehrere Hauser niedergcbrannt seyn, so wie in der bekannten Zundcrstadt Constantinopel zO Hauser.

In Bonn ist ein Protestant, der Glaser Blösch mann, welcher in der Betrunken« heit in einem Wirthshaus sagte, er wünsche baß der Caplan M-ichaelis und der Erz­bischof zusammen von hinnen führen, von Anwesenden überfallen und togtgeschlagen worden. Herr von Fürstenberg, einer der eifrigsten Verfechter des Erzbischofs, ist Vom Landrath von Bonn, dem Herrn v. Hp m m e n, im Duell stark verwundet worden.

Der Professor Ewald erklärt öffentlich er sep nur wegen wissenschaftlicher Zwecke nach London gereist. Seine Kraft gehöre fortwährend seinem deutschen Vaterlande, wohin er bald zurückzukehren gedenke.

Ein Augsburger Conditor, Klenke, Verfcr igt jetzt Hanoverancr-Konstitu- tivnskrapfen und achte VischeringS- Pastetchen, um beide Stoffe für jedermann mundrecht und genießbar zu machen.

Die unglücklichen Erfrornen, der Conducteur und der Postillon, die neulich zwischen Magdeburg und Ha lb e rst a d t so elend ums Leben gekommen sind, haben sich anders besonnen und befinden sich ganz wohl.

In Frankfurt sind französische Fünf- srankensiücke mit dem Bildnisse des Herzogs von Bordeaux und der Inschrift: Henri V», vor cko Krance in Umlauf. Die Mün­zen sind gesucht, fast mehr als das Original.

Wieder ein Königswort vom Vergeben. Der König von Dänemark hat diejeni­gen, welche wegen des am 5. Dec. igzs zu Eutin stattgehabten Aufruhrs noch in Untersuchung waren, begnadigt, doch mit der Warnung, daß im Falle eines späteren Ver­gehens oder Verbrechens auch noch jene Sa­che gestraft werden solle.

Einer der verdientesten Bergmänner Sach­sens ist mit seinem letztenGlückauf" in die Grube gefahren. Der Oberberghaupt­mann, Freiherr von Herder, ist in Dresden, wo er zur Wiederherstellung seiner Gesundheit sich befand, im 62sten Lebensjahre gestorben. Wie er in den rei­chen Bergen lebte, so will er auch in den­selben ruhen und hat verordnet, daß er in der Berghalle der ungangbaren Grube,drei Könige", auf der Höhe zwischen Fr ei berg und Dutte ndorf, begraben werde. An dem Grabe arbeiteten 60-70 Arbeiter, sich ablösend drei Tage und Nächte und legten zugleich den Unterbau für ein Denkmal. Am 50. Januar Abends wurde die Leiche von 700 Mann Berg und Hüttenleuten mit Fackeln und Grubenlichtern, unter bergmän­nischer Traurrmusik und dem Geläute der Glocken unter allgemeiner Theilnahme be­graben.

Räthscl-Correfpondenz.

Erstes Wort.

ES heißet dich dein Schweigen brechen.

Zweites und drittes Wort.

ES fragt, ob dein Gcdächtniß treu.

Viertes Wort.

Dich nennend möcht' ich also sprechen.

Denn immer bleibt dein Bild mir neu.

Antwort.

(a n a g r a m m a t i s ch.)

Wenig Eid ist mein Symbol»

Sey'S denn auch das deine!

Merkst du nun. Ungläub'ge, wohl,

Wic'S mit dir ich meine?

(Hiezu eine Beilage.)