der ganz nah« bei dem Lieger war, gieng muthvoll auf ihn zu, und stieß ihm sein Jagdmesser ln die Brust. In der höchsten Wuth raffle das Ungeheuer nun alle seine Kr^s zusammen, hielt sich mit sei­nen Hinterklaucn an dem Felsen fest und ergriff Whartons Schenkel. Mein heldenmüthiger Freund verlor dennoch seine Unerschrockenheit nicht; er hielt sich an einem Baumstamm und gab kraftvoll mit seinem Jagdmesser dem Lieger einen zweiten Stoß tn die Brust.

Alles Ließ war das Werk eines Augenblicks. Die Indier, Lincoln, Frank und ich, wir liefen zu seiner Hülfe herbei. Lincoln nahm Whartons Flinte «nd versetzte dem Lieger mit dem Kolben einen so derden Schlag auf den Kopf, daß er betäubt ward, seine Beute fahren ließ und in den Abgrund stürzte. Aber der unglückliche junge Mann hatte die Kraft seines Schlages nicht berechnet; er neigte sich da­bei zu weit voraus, seine Füße glitten aus, und da er mit seinen Händen keinen Haltungspunkt fand, so stürzte er in den reißenden Strom hinab.

Wir stießen bei diesem Anblick ein lautes Geschrei der Verzweiflung aus; aber gleich nachher wurden wir Alle still, und als ich von meinem Schrecke» mich erholte, erblickte ich den armen Wharton, der besinnungslos am Rande der Schlucht lag. Wir «ntersuchten seine Wunde; sie war tief und das Blut rann in Strbmen. Die Indier pflückten ei­nige Kräuter, womit das Blut gestillt ward. Whar- ton blieb fortwährend unempflndlich» aber sein Puls schlug sehr schnell. Es war Abend, und wir mußten «ns entschließen, unter einem Felsen zu üb­ernachten. Die Indier zündeten ein Feuer an, um die wilden Thiere von uns entfernt zu halten. Ich einige Früchte, die unsere Führer mir gaben, «nd di' war in Wahrheit die traurigste Mahlzeit, die ich in meinem Leben gehalten habe. Ich konnte kcin'Auge schließen, sondern setzte mich zu Wharton und horchte schaudernd und trauernd aus seine letz­ten Athemzüge. Am folgenden Morgen hielten un­sere indischen Führer eS für das Beste, unfern unglücklichen Freund nach dem Dorse hinzubringcn, wo wir die vorhergehende Nacht geschlafen hatten; dem gemäß machten sie eiligst aus Baumzweigen eine kleine Brücke, um über den Strom zurückkch- ren zu können, Wharton kam auf dem Wege nach dem Dorfe, aller Sorgfalt, die wir auf ihn ver­wandle», ungeachtet, nicht wieder zur Besinnung. Am dritten Lage durchbcbte seine Glieder plötzlich ein convulsivisches Zittern ; er richtete sich im Bette auf, und sprach einige verwirrte Worte. Die Hand der ThdeS hatte ihn berührt. Bald nachher sank

er auf sein Hauptkiffen zurück, und einige Minuten darauf war er nicht mehr.

So endete meine traurige Reise nach dem Chim- boraffo. Als ich meinem Freunde Wharton den letzten Dienst erwiesen hatte, eilte ich, Gegenden zu verlassen, die mir so schreckliche Erinnerungen dardoken, und benutzte die erste Gelegenheit, um nach Europa zurückzukehren.

Zn einer Gesellschaft machte sich ein christlicher Xwencial über die Religion der Hebräer lustig, und setzte sie endlich tief un­ter die Dogmen der christlichen herab. Ein Jude, der dem Raisonneur eine Zeit lang stillschweigend zugehört hatte nahm endlich das Wort, und sprach:Sie erlauben, daß ich über diesen Gegenstand auch meine Mci- nung abgebe: Unser König hat wohl an hundert Regimenter, und ein jedes Regiment hat andere Aufschläge. Kann man nun sa­gen, ob der grüne, »laue, rothe, geibe u. s. w. besser se-, und einer mehr werth in oen Au­gen des Königs habe als der andere? Und haben diese Regimenter mit so vielerlei far­bigen Aufschlägen nicht alle dennoch nur einen König?" So haben auch alle Religionen nur einen Gott, welche Farbe sie immer zur Schau tragen."

Bravo." rief ein Lieutcnannt, und ob ich gleich zum Freicorps gehöre, so habe ich doch auch den nämlichen König!

Charade.

Zweisilbig.

Nicht wenig gibt die Erste euch.

Besitzt ihr sie, 1° scyd ihr reich,

Und wo ste wallet, da ist Fülle- Zerstört ihr schnell des Räthsels Hüllt, So war es für euch Nummer zwei, Doch weilt ihr etwas noch dabei So wißt, die zweite Silbe gibt. Etwas das nicht am Weib man liebt, Auch drückt cs uns mit keiner Last,

Doch allzudeutlich sagt' ich's fast.

Das Ganze wird bei Furcht und Hoffe», Als Zukunfts-Späher angetroffen,

Bald Freuden cs und Glück verspricht, Bald wieder machl's ein scheel Gesicht, Doch wenn's auch nichts Gewisses gibt Wirds doch von Jung und Alk geliebt.