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Wöchentliche Feuchtpreiße,

In Nagold, den 26. März 1836-

Dinkel t Schfl. -fl. 2ökr. -fl. I5kr. -fl. 6kr.

Verkauft wurden . . 120 Schfl. 0 Sr,.

Gerste 1 8fl. I6kr. öflkr. 7 fl- 32 kr.

Verkauft wurden - . 9 Schfl- - Sri.

Roggen t 7 fl. 36 kr.fl.kr.fl.kr.

Verkauft wurden . . i Schfl. o Sri.

Hader i Sfl. -kr. -fl. -8kr. -fl. 36 kr.

Verkauft wurden . . S Schfl. 0 Sri.

F l e i s ch - P r e i ß e.

Ochscnfleisch i Pfund ........ Skr-

Rindfleisch t M'und. 7 kr.

Canut Herzog von Schleßwig.

Die Räubereien hatten im Herzogthume Schleßwig einst so zugenommen, daß Canut selbst einen förmlichen Feldzug gegen eine Bande unternehmen mußte. Als sie cinge- fangen war, trat einer der Räuber hervor, und behauptete: er ftp vom erstem Adel des Herzogthums und ein Verwandter CanutS selbst, weshalb er hoffe, daß er auf eine ausgezeichnete Weise behandelt, und nicht mit den Uebrigcn gleiches Schicksal haben werde. Canut erwiederte:Das versteht sich! Weil Du von höherem Stande bist, so will ich auch vor allen Deinen Spießge­sellen Dich auszeichnen, und wahrend die andern nur an Scgclstangen aufgehenkt wer­den, sollst Du an der Spitze des höchsten Mastes baumeln."

R a L h s e l.

Ich stehe fest, und in mich selbst vertieft,

Mein finstres Auge stehet starr zur Erde,

Und ist besorgt, daß Nichts vergeudet werde Vom Gold, zu dessen Wächter Ihr mich riest;

Es ist ein Zauber-Schloß, das ich bewache,

Und, wer sein Lebe» liebt, der bleibe fern;

Tief im Verließe haust ein böser Drache,

Und dieses Scheusal nennt mich seinen Herrn Stürzt er hervor aus dunkeln Schlangen-Wcgen, So speit er Gift dem Kommende» entgegen. Obgleich das mir bestimmte Zimmer wenig Don irrd'jchcm Prunkt enthält, doch bin ich König

Nur Christenkönig darf ich mich nicht nennen,' Mir frommt es baß, den Islam zu bekennen; Denn weil mein Daseyn jenseits ungewiß,

Genieß' ich hier schon Mahom's Paradies.

Früh such' ich Ruh; besudelt ist mein Stab,

Des Mantels Pracht ist meiner Krone Grad. Ich ward zu trag und dumm, um mich zu wehren, Ob Feinde mir die reichen Schätze leeren.

Das rührt mich nicht, entströmt auch all' mein Blut, Ich habe immerfort den gleiche» Mutb.

Doch, schreckt man mich aus meiner Ruh' empor, Wie leuchten da der Auge» Helle Sterne!

Ich kenne meinen Feind in blauer Ferne,

Und schnell versammelt sich der Treuen Chor. Drum, laßt mich ruh'n, und zwingt mich nicht zu pochen

Mein Zahn ist schrecklich, wen» man mich gestochen Stoß' mit dem Kopf ich wüthend an die Wand, So stürzt sie ein, und los ist Mord und Brand, Ich lag so ruhig in der Mutter Schooß,

Der Erz-Varbar, der Mensch nur riß mich los; Mich und den Bruder, der durch mich getrieben, Dem Armen, dem kein Hoffnungsstrahl geblieben, Indem er kräftig ihm zum Herzen dringt,

Trost und Entlastung von dem Kummer bringt Wie friedlich war der Kindheit snllcr Traum In meiner Marmorwiege engem Raum,

Nicht ahncte ich da die heißen Kriege,

Zu welchen mich das harte Schicksal rief;

Der cifrrsücht'ge Stolz, der in mir schlief, Erwachte früh, und führte mich zum Siege.

Aus altem edlem Stamm bin ich entsprungen,

Der mächtig blühte in verklung'ncr Zeit;

Noch heute lebt in vieler Völker Zungen Das Lob von seiner Kinder Lieblichkeit;

Nachdem der Iahre-Wucht gebeugt sein Haupt, Der Zarten Töchter jämmerlich beraubt,

Die er wegschlcppe» sah' in Todesqual,

Sank hin mein armer Ahn durch Feindes-Stahl. Aus seinem Leichnam schnitt man mich heraus. Nun bin ich Pförtner in des Enkels Haus. Vorüber geh'» die Leiden dieser Welt.

Unsterblich kreise ich am Himmels-Zelt. Wehmüthig schaut der Mensch zu mir herauf;

Er fühlt befleckt sich in dem Erdcnlauf;

Um rein gewaschen wieder da zu stehe»;

Will er vom Himmel Beistand sich erflehen,

Und, lenke ich zum Morgenroth den Blick,

Kehrt Ruhe in das bange Herz zurück. L.

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