Haber i Kerne» 1 Sri. Roggen Gersten

8fl. l8kr. 8fl. 6kr.fl.kr. ist. 20 kr. ist. lykr. -fl-kr Ist.kr.fl.kr.fl.kr. ist.kr.fl.kr.st.kr.

Charakteristik Verliebter.

Der Mädchen Schwächen ärgster Hehler Die Liebe findet niemals Fehler.

Als Vorzug muß der Fehler unterlaufen. Mit schönen Namen weiß man ihn zu taufen. Die Blaffe ist der Lilie vergleichbar.

An Feuer ist die Braune unerreichbar.

Der Magern Muß man Taille zuerkennen, Die Dick' ist majestätisch gar zu nennen; Die mindern Reinlichkeit aus sich verwandte. Sie nennt man gleich die schöne Rouchatantc, Die Riesin muß man eine Göttin wähnen. Die Zwergin ein Kompendium alles Schönen, Der Kronen würdig nennt man jede Schnöde, Geist hat die Schelmin, herzlich ist die Blöde, D>e Plappernde hat vielen Witz zu zeigen. Die Stumme weiß aus feiner Schaam zu schweigen.

Die Lustige zeigt uns nur Lust zum Leben, Die Traurige kann uns zum Himmel gleich erheben;

Die Dumme wird durch Grazie ersetzen. Der Häßlichen Verstand, kann uns ergötzen; Derschwendrisch nennen wir Geschmack am

Leben,

Die Geitzige wird uns viel Reichthum geben. Kurz jede Rolle die sie spielen.

Treibt Wasser auf Verliebter Mühlen; D'rum ist die Lieb nur voller Schwächen, Weil sie verhehlt de» Gegenstand» Gebrechen.

Ale Schüßler, ein Stadtsoldat au» Frank­furt vor dem Maynihore in Frankfurt einen Wagen mit Auswanderern vorbeifahrcn sah, grüßte er die Leute und fragte sie wohin sie gehen. Ale sie ihm zuriefcn nach Ame­rika, schrie er ihnen nachgrüßt mir auch meinen Bruder daselbst, er ist erst vor einem Vierteljahre gestorben!"

Als er einstens von Frankfurt nach Mainz fuhr, begegnete ihm eine Mainzer:», die ihm ob er gleich selbst eine schöne Frau zu Hause

hatte gar sehr in die Augen stach; die aber von Mainz nach Frankfurt laufen wollte. Er redete sie, als sie ihm entgegenkam den­noch mit der Frage an, ob sie nicht mitfah- rcn wolle? und als sie ihm cntgegncte, daß er ja den umgekehrten Weg fahre, so sagte er ihr. lhut nicht» ihr sitzet eben dann rück» wärt» in meinen Wagen!

Man munkelt sich ziemlich laut ins Ohr> daß die beiden Herren Frankfurter Bürger Mack und Meper von Leipzig aus nicht wegen der ihren Verhandlungen wegen des Beitritts zum Zollverein ausgestoßenen Hin­dernisse, sondern wegen einer ihnen widerfah» reuen Unbill zurückgekehrt sehen. In Leip­zig nämlich scp der dritte Schöff Ihm zu einem diplomatischen Essen ringelnden wor» den und die beiden andern wären hungrig ausgegangen. Dcßhalb hätten sie sich erst zu Hause vom Aerger erholen müssen.

In München wohnt ein neuer Herzog, der Herzog von Santa Cruz,- nigl. Hoheit. Es ist der bisherige Herzog von Leuchkenberg, der in Zukunft Gemahl der Königin von Portugal, jedoch nicht Kö­nig sehn wird. Der Bischof von Lissabon hielt die Traurede über den Spruch: Und er soll dein Herr sehn.

In Augsburg ist durch ein königliche» Rescript wieder elnB enedictinerkloster zu St. Stephan errichtet worden, in dem jedoch nur gebildete und streng geprüfte Män­ner ausgenommen werden sollen. Die Mön­che haben den Unterricht an dem Lhzeum, dem Gymnasium und der lateinischen Vor­bereitungsschule zu ertheiien. Damit die erste Pflanzung ja von recht achter Sorte z ist, werden Mönche dazu aus Oestrcich ge- Z sucht; der Abt ist Huber, vormaliger Be- ß nedictiner-Conventual von Ottobeuren, zu- A letzt Bibliothekar in Babenhausen.