dürftig. Um die Hüften tragen sie einen Schurz, übigenS eine Art Mantel auS Schaf­fellen, Karos genannt, welcher sie gegen Hitze und Kälte schützt und des Nachts ihre einzige Decke ist. Die Frauen tragen ge­wöhnlich eine Kopfbedeckung, die Männer nur dann, wenn die Hitze zu groß ist, oder wenn sie auf der Jagd sind. Um sich aber Weiler gegen die Witterung zu schützen, rei­ben sie den ganzen Körper mit Fett ein, damit die Haut nicht zu sehr von der Son­nenhitze austrvcknet und die Flechsen geschmei­dig bleiben; daher es auch schwer sepn möchte, ihre Grundfarbe zu bestimmen. Auch tragen sie Sonnenschirme, welche sehr einfach sind, indem sie an dem Ende eines Stabes große Straußenfedern befestigen. Al­les. was bunt und auffallend ist, reitzt ihre Begierde, sich zu schmücken; daher lieben sie Glasperlen, Knöpfe, Messing u. s. w. und schmücken damit Hals, Ohren und Lenden. Fehlen ihnen diese, so tragen sie Stückchen Holz, Zähne wilder Thiere, Muscheln^ kleine Schildkrötenschalen oder Stücke der Slraus- seneier. Ihre Waffen sind Lanzen von ver­schiedenen Formen, Bogen und Pfeil, die sie gewöhnlich vergiften. Sind sie auf der Reise, so tragen sie um den Kopf noch einen Bund, in welchem sie einige Pfeile befestigen.

Da die Buschmänner keine festen Wohn- plätze haben, sondern ein stets flüchtiges und umherirrendes Leben führen, um eine unsi­chere und dürftige Existenz zu sichern, so verwenden sie auch wenig Sorgfalt und Fleiß auf ihre Wohnungen. Ihre Hütten bestehen entweder aus roh zusammcngestrll- ten Baumzwcigen, unter deren Schatten sie Sicherheit gegen die brennende Sonnenhitze sinken, oder sie graben eine Grube in den Boden, in welche sie kriechen, oder suchen Zuflucht in eiuer Felsenhöhle, oder unter ei- nem überhängendcn Felsstücke.

Die gewöhnliche Nahrung der Busch­männer besteht aus den Früchten und dem Wildpret, welches die Ebene liefert; oft auch suchen sie aus den Heerden der Kolo­nisten ihrem Mangel abzuhelsen. Sehr «ft sind sie dem größten Hunger ausgesetzt und

genöthigt. Alle« zu verzehren, was nicht ge­radezu der Gesundheit nachtheilig ist und wovon Vieles zu Nichts taugt, als den Ma­gen zu füllen. Besonders bietet ihnen oft der Saame des KapgraseS das Mittel dar, ihren Hunger zu stillen. Dieser Saame soll, wenn er gereinigt und gesotten ist, an Ge- schmack unsrer Gerste ähnlich sepn. Liesen Saamen erndten sie auf doppelte Weise, in- dem sie entweder das Gras abschnciden und die Körner enthülsen, oder indem sie die schwarzen Ameisen plündern, welche ihn in großer Menge in ihre unterirdischen Woh­nungen schleppen.

Aus dem Thierreiche dient ihnen Alles Vom größten Thiere bis zum kleinsten eckel- haften Insekte zur Nahrung. Die größern Thiere, z. B. Zebra's, Schakals, Strauße, Kasuare u. s. w., werden von den Männern getödtet, Weiber und Kinder machen Jagd auf Hasen, Hamster, Maulwürfe, Ratten, Schlangen, Eidechsen Heuschrecken, Ameisen u. s. w. Der Magen und die Einge- weide gelten für Leckerbissen; Leber und Nie­ren verschlingen sie oft roh und den Inhalt des Magens der getödteten Thiere essen oder trinken sie entweder rein, oder mit Wasser vermischt. Das Blut halten sie sehr hoch, kochen cS entweder, oder trinken es warm, wie es vom Thiere kommt. Oft essen sie sogar das Fell der größern Thiere, was sich nur durch die Qual des allergrößten Hun- gers erklären läßt. Die HungerSnoth steigt oft so hoch, daß sie sich den Unterleib fest zusammenschnüren und noch froh genug sind, uns dem Leder alter Schuhe oder aus ge­dörrtem Leder sich ein kärgliches und schmack­loses Mahl zu bereiten.

Bei der Jagd entwickeln sie viel Scharf, sinn und Verstand. Die Waffen, deren sie sich dabei bedienen, sind Bogen und Pfeile. Außer diesen benutzen sie auch Hunde und Gruben, um sich der wilden Thiere zu be. mächtigen.

Sind sie bei ihrer Jagd glücklich gewe­sen. so wird ein Theil sogleich verzehrt, der Rest aufbewahrt, später halb geröstet und mit de r grö ßten Gier verschlungen. _

sHiezu eine Beilage.^