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sondern leben von Räubereien, oder von der Jagd, oder von dem, was die. Natur wild liefert. Aus den Lagen der Hottentotten und Kaffcrn geht hervor, daß diese wilden Stämme sich schon im hohen AlteNhume gebildet haben. Gegründet wurden diese Räubersiämme zunächst durch solche Hotten- Lotten, welche fcdes friedliche Bcisammen- wohnen haßten, vermehrt aber und erhalten durch solche, welche ein Verbrechen begangen und Strafe zu fürchten hatten, oder welche Von dem Stamme, dem sie angehsrten, ei­nes Verbrechens wegen auSgestoßen wurden; endlich trugen auch die scheußlichen Gewalt» tharigkciten der Europäer nicht wenig dazu bei. ihre Anzahl zu vermehren. Früher war das Land der Buschmänner bevölkerter, doch die häufigen Jagden, die man gegen sie anflellte aus denen oft einige Hun­dert niedcrgeschoffrn wurden haben ihre Anzahl bi« auf einige Tausend vermindert. In den weiten Ebenen ihre- Landes ziehen sie frei umher, ganz unabhängig von einan­der, und vereinigen sich nur, wenn sie einen allgemeinen Angriff ans die Kolonie beab­sichtigen, oder wenn sie in einer an Wasser und Nahrung reichen Gegend zusammentref- fen. Erfahren die Kolonisten, daß die Busch» Männer sich in großer Zahl vereinigt haben, bann müssen sie auf ihrer Hut sepn, und nur die größte Wachsamkeit kann sie vor einem nächtlichen Uebcrfalle schützen.

In der Größe gleichen sie den Hotten­totten und sind g bis 6 Fuß hoch, übertref- fen sie aber bei Weitem an Scharfsinn und Kraft, so wie au Munterkeit und Thätig- keit, wenn sie sich einmal auS ihrer thieri- schen Ruhe und Trägheit herauSgerijstn ha­ben. was freilich erst dann geschieht, wenn ein Feind ihnen <?-fahr droht, --der heftiger Hunger sie zwingt. Sie sind bewundern«- würdig ausdauernd, behend und stark, so daß sie Tagelang mit einem Pferde gleichen Schritt halten können; ihre Heerden treiben sie so schnell fort, daß man sie selten ein­holt. Wo sie auch sehn mögen, immer spä- hen sie mißtrauisch umher und ihr ganzes Benehmen zeigt, wie viele Gewaltthätigkei-

ten sie oft erfahren haben müssen, ehe sie so lief sinken konnten. Gehetzt wie die Thiere des Waldes, oft verfolgt ohne alle Ursache, erkennen sie nun in jedem Fremden ihren Feind, dem sie zu schaden suchen, sobald sich eine Gelegenheit Varbietet. Eine Beleidi­gung vergessen sie nie, sondern schieben Jahre lang ihre Rache auf, bis sie endlich Mittel gefunden haben, sic auszuführcn. Die Buschmänner meiden sorgfältig jeden Um­gang mit den Kolonisten und ziehen sich bei deren Annäherung in die dichtesten Wäl­der oder in ihre unzugänglichen Schluchten zurück; daher ist es auch bis jetzt für die Missionare unmöglich gewesen, mit ihnen in freundschaftliche Verbindung zu treten, um ihnen, das Evangelium Jesu mitzulhei- lcn. Sie meiden jeden offenen Kampf und suchen durch Hinterlist und durch Ver- rätherei ihren Zweck zu erreichen; kommen sie aber in eine Lage, wo sie einem offenen Kampfe nicht ausweichen können, dann zei­gen sie einen ungemeinen Muth und eine bewundernswürdige Kaltblütigkeit und To­desverachtung.

(Fortsetzung folgt.)

Merkwürdige Tausche in älterer Zeit.

(Auszug aus einer Chronik.)

König August II. Von Polen gab dem König von Preußen Friedrich Wil- Helm I. für zwei Gefasst von japanischem Porzellan em Regiment Dragoner.

Ein Graf von Nechberg vertauschte das Dorf Beltenderg an der Iller an einen Grafen von Pappen heim um «in Reitpferd.

Albrecht Besserer. Senator in Ulm tauschte mit seinem Bruder, der ein Fuhrmann war, ein schönes Gemälde von Albrecht Dürer für zwei Säcke Ha­ber ein.