Der Vater des gftödteten KtndeS mußte zu- gegen sepn, als Stra,e> d«ß er ftiu Kmd nicht besser in Acht genommen habe. Als die Sau zur Nichtstätte geschleppt wurde, war sie in eine Mannstracht mit Mantel, Beinkleidern und Handschuhen gekleidet, auch hatte man ihren Kops mit, einer Maske ver­sehen, die. ein menschliches Gesicht darstellle.

Ein FrescoGemälöe in der Kirche der heiligen Dreieinigkeit zu Falaise zeigt diese Epecution.

i meinde heraukstreichen wollte, brach der Be- I amte in Zorn aus und rief: Er ist ein Drcck- I Inspektor ! Marsch! 24 Stunden ins Loch, ß Der versammelte Magistrat streckte die Köpft zusammen und wunderte sich darob nicht' wenig; die Straßen aber .wurden in selbi­gem Lut besser. . , '

Der Amtmann zu T. hat schon wunder­liche Käuzen in Untersuchung gehabt, einer aber zeichnete sich besonder «. HanS Langsingcr wurde angeklagt, daß ihm fette Ganse. Hühnerbrühen u. f. w. die für an­dere Leute bestimmt waren, gar zu oft und zu gut geschmeckt haben, um nicht den dar­auf verspürten Durst mit Schnappe für ge- hcimnißvoU erworbenes Geld zu .löschen. Der Amtmann machte kurzen Proceß und ließ den HanS bei geschmeidiger Kost 14 Tage ins Loch fpatzieren und sich nachher für die gnädige Strafe danken. Bei letzterer Ver­handlung bat sich HanS das Untersuchungs- Protokoll in Original aus, weil sagte er das Merkwürdigste aus meinem Leben in dem Protokoll erzählt und solches so schön geschrieben ist, möchte ichs meinen Enkelein mitheimbringen, daß sie auch Geschriebenes lesen lernen.

Titelsucht thut nicht gut.

Zu T. war ein Dorfwegmcister, der, nichts lieber hörte, als wenn man ihn Herr We'g- Znspektor nannte. Die Bauren waren mit ihm wohl zufrieden, weil seine Art Straßen zu bauen sehr wohlseil war und die Condeer während des NevolutionsKriegeS den Ort verschonten, weil sie vor Morast nicht hin­einkonnten. Der Bezirksbeamte hatte aber eine ganz andere Ansicht. Im Ort angelangt ließ er sogleich den belobten Mann kommen und als dieser seine Verdienste um 'die Ge-

I Dem Färber zu U. thut man bisweilen 'eine Ehre an, die er- nicht erwartet und ver­langt hat. Neulich geht er die Straße hin­ab, wider das Verbot mit brennender Pfeife im Mund. Das wurde 'angezeigt und der ^Färber vorberuscn. Zn der Amtsstube ein- geireten sagt er nach seiner angenommenen Manier: guten Morgen Herr Oberamt! LüaS befehlen Sie k .Der Oberai,ntmanu hält k ihm vor: Er hat über die Straße geraucht und Er weißt doch, daß das verboten ist. Nein, Herr Odcramt, das ist nicht richtig, enkgegncle der Favber, ich habe den langen Weg, dw Straße huiunier geraucht. So! so! sagt der Ov.eramtmann : sonst kostet daS eine» Gulden, Euch aber 1 fl. Zo kr. weils Ihr ftpd. Merke: hinter dem Glaste ruht ein Spaßle, aber vor Amt schikt sich so was doch nicht.

Ein Bauernbursche mußte unter das Mi­litär emtrrtten, ward aber wegen unansehn­licher Statur dem Fuhrwesen bcigegeben. Er führte bei dem nächsten Feldzuge eine 24psünd>ge Kanone und meldete dieß seinen Ettern. Diese hielten eine solche Anstellung für eine besondere Ehre, und adressirtcn ihrr Antwort: < '

An unfern lieben Sohn, Michael N-... vierundzwanzigpjündigen Fuhrknecht.

Sehen Sie einmal, liebes Mädchen, wie zärtlich jener junge Herr seine Blicke aus Sie heftet"'Das soll er bleiben lassen denn ich lasse mir von einem jungen Herrn nichts aufhesten.""