tu weinen, erhob fick, noch halb taumelnd, wie ein Mensch, der aus einem schwere» Schlaf erwache

und eitte fort. Ich sah nach der Uhr, cs war

Haid zwölf! Nie werde ich das Ueberraschcude dieses Anblicks vergessen, nie den wunderbaren lie­bergang von den entstellten dämonischen Gestchtszü- geu der, wie soll ich sie nennen Kranken, zu dem rein menschlichen, freundlichen Antlitz der Erwachten; von der widrigen hohlen Geisterstimme ; von der verbogenen theilS gelähnuc» , ihcils rastlo­sen bewezien Stellung des Kdrvers, zu der schönen schlanken Gestalt, die wie mit einem Jauberschlag vor uns stund. Alles sreuie lich, alles wünschte dem Mädchen, wünschte den Elter» Glück, denn die guren Mensche» waren fest überzeugt, baß nun der schwarze Geist zum letzten Male da gewesen sey. Möchte ihre Hoffnung sie nicht täuschen ! l Der Vater zcigie mir hierauf das verbrannte Tuch, das seine Tochter gestern in der Hand hakte, als der weiße Geist von ihr Abschied nahm. Es war ganz deutlich zu sehen, daß die Löcher, welche da­rin waren, durch Feuer enistanden waren.

Ich sieug aus de» Bauplatz. Das alte Haus war dis aus eine kleine Mauer, mit welcher man i» wenigen Stunden fertig werden konnte, schon ganz abgebrochen. Gesunden haue man noch nichts ^ Bcmcckcnswenhes. Ich hätte den Lesern noch eine weit größere Menge Anekdoten miitheilen könne», welche von den Leuten erzählt werden, aber ich habe «s Mir zur strengen Pflicht gemacht, nur daS aus- zunehmen, was ich entweder selbst gesehen habe, oder was ich ans dem Munde des Vaicrs und an­derer mir bekannten Augenzeugen gehört habe, von deren Glauöivürdlgkeil ich fest überzeugt seyn kan», und die Leser können daher sich darauf verlaßen, daß alles, was hier erzählt worden ist, unbestreit­bare Thatsachen sind.

Ls wird nun alles darauf ankommen, ob sich nach der Aussage der Geißersehcrin, diese Erschei­nungen mit dem Abbruch des Hauses verlieren werden, oder lucht i und ob sich beim Wegräumen des «Schuttes nichts vorfindcn wird, wodurch die Erzählung der Geister einigermaßen bestätige! wird obgleich wir uns nicht erinnern können, daß die Geister mit Bestimmtheit gesagt hätten, Laß man irgend etwas Wichtiges finde» werde. Wir wer­ben zu seiner Zeit den Lcscrn weitere Nachricht darüber geben.

Wie auch die Sache sich gestatten mag, so ge­hört diese Geschichte gewiß zu den interessanteste» Erscheinungen des Menschenlebens. Es ist zwar nichts als eine Gcistcrgeschlchtc, wie sie uns Stil- ling in seiner Theorie der Keisterkunde und der Verfasser der Seherin von Prevorst dutzendweise erzählen, aber es ist doch immer wieder ein neuer Bewe.ls für die Eiuwirkuugen einer uns unbekann­ten, unbegreiflichen Geistcrwelt. Mit dem eigen­sinnigen Wegläugnen von Thatsachen, welche von so vielen Zeugen bestätigt werden, welchen wir doch unmöglich alle VeurtheilungsFähigkeit und Red­lichkeit absprechen können, ist nichts gewonnen, fo

wenig als mit vornehmem Achselniken. Und ob eS gleich immer die erste Pflicht ist, wohl zulprü- sen, ob keine natürliche Erklärung möglich ist, so fallen doch dieje Erklärungen oft »och weit unna­türlicher und unbegreiflicher als die Gcistcrgeschich- ken selbst, wie Ließ bei den natürlichen Erklärun­gen der Wunder des neuen Testaments der Fall ist. Und wenn eS uns auch in neun Fällen gelingt, eine natürliche Erklärung zu finden, und in iui» zehnten die Einwirkung einer Geisterwett nickt aucy wcgzudeuien ist. so ist abermal nichts gewoiiucn. Und bei der großen Zahl 'der vorliegenden Thai- sacben läßt sich unmöglich annehmen, daß alle aus Täuschungen beruhen sollten.

(Fortsetzung folgt.)

Nachtrag.

Nagold. sEichenholzVerkauf.^ All­dem diesseitige» Stadtwalde Killberg werde» am

Dienstag de» 4. Juni d. I.

Z27 Stück geschälte ur.d umgesägte Eiche» von verschiedener Größe, und

größtentheils zu Wsrkhvlz tauglich, öf­

fentlich an die Meistbietende verkauft werden.

Die Eichen können täglich besichtigt werden, und die Liebhaber werden ein­geladen, sich an gedachtem Tag

Morgens 8 Uhr im Walde selbst einzufinden.

Die benachbarte Ortsvorstände wer­den gebeten, diesen Verkauf zur Kennt- niß ihrer Amtsangehbrigen zu bringen.

Den 27. Mai t 3 ZZ.

Waldmeisteramt,

Rähle.

Gesehen

Stadtschultheißenamt,

F u ch st a t t.

Auflösung des Logogrpphs in Nr». 41.

Hafer, Harfe.