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Ivo

Roggen yfl. 2ükc. yfl. 4cr.kr. Verkauft wurden: . . . z Scheffel.

F i ei s ch - P r e i ß e.

Ochsenfleisch 1 Pfund. ?kr.

Rindfleisch 1 Pfunds. bkr.

Schweinefleisch mit Speck .9kc.

ohne 8kr.

Kalbfleisch i Pfund .6kr.

Vrod - Taxe.

Kerncnbrod 6 Pfund . . >. i^Kreuzerweck schwer ....

. . r»kr. 3'/^ Lolh.

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Dinkel

Hader

Kerne»

Roggen

Gersten

A l t e n st a st de» 27. Febr. 18ZZ.

1 Schfl. 5fl. chkr.

i 5fl.kr.

1 Sri. ist. 2Ikr,

tfl. I2kr.

ist. 6kr,

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5fl.

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8kr. Sst. kr.fl. -fl. -kr. -fl. -st. -kr. -fl. ist. 4kr.fl.

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Der Page von Brieg.

(Fortsetzung.)

Unaufhaltsam rannen Thräne» über des guten Herzogs Wange». Die Stimme des Gewissens, die ihm sagte, du hast nun deine Pflicht erfüllt klang ihm in den Liefen seines Herzens so süß, so wohl- thucnd, daß er leise steh selbst gestand, dicß ses eine Vorahnung des himmlischen Friedens. Die Glitte, welche in der Gradeskapelle herrschte, obgleich, der enge Raum mit mehr als zwanzig Bekern angefürir war, versetzte die Seelen der Pilger in einen Zu­stand der wunderbarsten Erhebung, und der Ge­danke : daß Jeder, der an diesem hehren Ort jetzt weil,', gewiß von einem gleichen heiligen Schauer durchdrungen sey. erhdhie dieses Gefühl »och mehr.

Vierzehn Lage verweilte Ludwig mit seinen, treuen Getährten in Jerusalem, und machte dünn noch eine kleine Wallfahrt nach dem nahen Flecken wo einst der erhabene Stifter seiner Religion ge­boren worden war.

Nachdem er nun alle merkwürdigen Plätze die­ser dem Christen so werthcn Gegend genugsam ge­sehen hatte, warsein frommer Eifer gestillt, und die Sehnsucht nach dem fernen Vaterlandc nach der geliebten trauten lSMi», erwachte jetzt mit ver­doppelter Stärke in seiner Brust. Palästinas Bo­den, wo für ihn nichts mehr zu lhun war, brannte nun wie Feuer, unter seinen Füßen. Er eilte, wie­der nach Hause zu kehren.

Nach drei Lagen halte er die Thäler hinter sich, und im Hintergründe der schönen Landschaft, wo einst die Vötterhirien Israels ihre Lagerplätze auf- geschlagen hatten, zeigte sich schon den Blicken der Wandrer der majestätische Tabor. ,,Dcr Abend ist nahe," sagte Ludwig zu seinen Begleitern,las­set uns eilen, die Hütte des frommen Bruders

Marcellus zu erreiche», damit wir dort ein bcquc- mes euch sichres Nachtlager finden."

Mit erneuter Anstrengung schritten die Ermu- detcn vorwärts und stiegen, als eben die Sonne untergieng, den Hügel hinan, auf dessen Spitze die Einfiedelei lag.

Der Eremit empfing sie mit sichtbarer Freude. Sie mußten ihm von ihren RcifcAbcnkheuern er­zählen während er sie mit süßen Früchten und stär­kendem Most dewirthetc. AIS es bereits finster ge­worden war, wieß er dem Herzoge und Vellrath eine Ruhestätte auf weichem Moose an. Die Knap­pen fanden ans dem Boden ihr Lager bereuet. Mit heitrem Gefühl legten Ludwig und sein Gefährte sich nieder.Dicß ist die letzte Nacht," sagte der Erstcrc:die wir auf der heiligen Erde zubringen. Morgen erreichen wir Plolcmais und schlafen schon auf dem Schiffe, welches uns wieder nach Europa tragen wird. Bis hierher hat uns die Gnade des Höchsten glücklich geführt, ohne Fährlichkeitt» ha­be» wir diele letzte Nachlherberge auf Aficns Bo­den erreicht; bald'werden wir uns aufs Neue den Fluchen des Meeres vertrauen, möchten sie uns eben so wohlbehalten nach Welschland zurücktragen, als sie uns hierderbrachken, dann kann ich, ehe noch ejn halbes Jahr verflossen seyn wird, wieder an der Seile meiner geliebten Katharina, in der Mitte meiner guten treuen Uiuerihanc» des Lebens mich freuen. Das will ich dann auch aus voller Seele, den» keine geheime Last wird mich mehr drücken, " kein ängstendes Traumbild meinen Schlaf stö-eii, kein stiller Vorwurf mir die Stunden der Wonn« veibiticin- D Dollrath, wie glücklich wcrd' ich dann fe'pn,, und auch Du sollst es werden. Nie werd' ich veigenen, weich ein ndlichcr Gefährte Du mir kdsrst» und nach Weib und Kind wüst Du stets der nächste meinem Herzen bleibe». Die Lieb­lichste unter den Töchter,, des Landes magst Di« Dir als Hausfrau bcimführrn und zum HochzeitS- Gcschenk sollst Du eines von den schönsten meiner herzoglichen Güter Dir wählen. Ach,>cn wir nur schon in der Hcimach ich habe hier keine Ruhe mehr!"

So dachte und ttäumjc der gute Ludwig von der »Lutsten Zukunft aber ach, sie kam ganz anders, als er sich eingebudet haue; noch manche schlaflose Nach-k, noch manchen heißen , schweren Tag sollte der Arme auf Aliens Boden verleben.

Nach einem frommen Dankgcbctc gegen den Schöpfer schlief er sanft und ruhig ein. Doch war sein Schlummer nur von kurzer Dauer; denn bald weckte ihn Vollrath und flüsterte ängstlich leise: Mir ahnet Böses, thenrer.Herr, denn schon seit einer langen Weile vernimmt mein Ohr rings um die Hütte Verdacht errcgbndcs Geräusch; eS klingt mir wie die Tritte bewaffneter Männer, und bisweilen kommt cs mir vor, als entstünde dicht hinter diesen Wänden ein dumpfes Gemurmel."

Ludwig fuhr betroffen auf. Sollten wir, ant­wortete er eben so leise, in der Klause des frommen Marcellus Gefahr zu befürchten haben. Er hat