— 446 —
lind Pfennigen zufrieden ist. Ja ! was euer Amt niederlegen, bann jetzo sepd Ihr seiner Gutmütigkeit die Krone aufsctzt, weiter nichts, als ein elendes Werkzeug, er nimmt sogar Complimcnte für Münze das die Menschen zu ihrer Gleisner« an, welches der Lteucr-Eiubringer schlech- brauchen.
terdlngS Nicht thut. Denn — nickt einer mit dem Kopse, so ist cs ein Zeichen, daß er nichts geben will, und — mit diesem Zeichen zufrieden, geht er sanftmüthig zu einem anderen, der vielleicht auch wieder lieber mit Complimentcn als in klingender Münze zahlt.
Dieses sind nun christlöbliche Eigenschaften, die der zahlreiche Haufe derer, die lieber nehmen, als geben, zum Muster wählen sollte.
Aber trotz dieser guten GemüthS - Art sind mächtige Feinde gegen den Klingelbeutel ausgetreten, die ihm nicht nur mit Speer und Spies, sondern mit tüchtigen Gründen auf den Leib gehen.
Euer Zweck sagen sie, ist zwar gut, und löblich und fein, denn Ihr wollt für die Armen sorgen.
Aber das Mittel, das Ihr braucht, ist erbärmlich, dann ein Mittel, das nicht zum Zweck führt, ist ein unvernünftiges Mittel- Ja! ehemaien. wie noch in einer christlichen Gemeinde auch christlicher Sinn herrschte, wie die weichen Herzens-Adern der Menschen noch nicht zusammen ge- schrumpst waren, wie noch — das war aber schon von alten — uralten Zeiten her, der christliche Bruder den christlichen Bruder in seiner Roth mit voller Liebe umfaßte, und des Bruders Noth zu sei- Ner eigenen machte — da mag euer Amt noch erprieslich gewesen sepn. Aber in den jetzigen Zeiten, in welche» die Herzen der Menschen kalt, und die Finger welche geben sollen, steif worden sind, in welchen man, ehe man in die Kirche geht, die abgeschätzten Kreutzer und die Pfennige müh- sam zusammen sucht, um sie als ein Werk der gepriesenen Menschenliebe auf den Altar des Herrn zu legen — da solltet Ihr, wie es schon hie und da geschehen ist.
Noch schlimmer ist cS aber, daß Ihr den Gottesdienst stört.
Das Wort des Predigers soll eindrin- gen in das Herz, wenn cS Früchte tragen soll. ^ .
Der Geist der Zuhörer, soll sich erheben zu dem, der das Weltall in seiner Hand trägt, und in eben dem Augenblick kommt Ihr mit euren« Geklingel, und nun «nuß der Geist von seiner Höhe herunter- steigen, und einen Pfennig aufsucheu.
Ist eS nicht besser für die Armen gesorgt, wenn die Beiträge für sie, von Zeit zu Zeit in den Häusern gefummelt werden?
Ha! rief der Klingelbeutel; dacht ich cS doch schon lange, daß die politischen Schneider-Meister — die alles Alte, jung haben «vollen, aber bei ihren neuen Jacken und Röcken öfters die^ Acrmel ver- gcßen, auch an mich kommen werden!
Charade.
Mein Erstes ist nicht wenig; mein Zweites ist nicht schwer. Mein Ganzes läßt Dich hoffen, — doch traue nicht zu sehr! —
Auflösung deS Näthsels in Nro. 1O2.
Gewölk.
Berichtigung.
In dem Avertissement, Güter-Derkauf deS Joh. Georg Keppler von Enzthal be- treffend, ließ 14 Morgen Aeckcr rc. statt' 40 Morgen.