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der «schaffenburz vorüber, es folgte den Krüm­mungen de« Stroms bis FraMmt, der Main in voller Majestät dahin wallt und stol­zer die Thürme des uralten Domes in seinem Spiegel aufnimmt. Noch immer hatte Bolco keine Gelegenheit gefunden, Minnelindcn Kunde von sich zu senden, auch hier wurde sein Hoffen vereitelt. Doch vermeynte er vergebens, hier sey das Ziel seiner Fahrt. Am andern Lag gicng eS weiter dev Main hinunter, dann den Rhein nach der MLung Mainz, deren uralte Bastionen die FrrMWWr aufnahmen. Nach kurzer Rast fand Ver-MeiÄrr Wagen und PseHte bereit, und schlug diWhcerstraße nach Paris An, welches er zu keinem Aufenthalt erwählte, hoffend, die Zerstreuungen dieser großen Staddmnd die Ent­fernung würde Bolco von seiner Acbe heilen.

Hie g-ckze Reise über war es Bolco zu Sinn, alS^gicngc er in seine Gruft. Wie mild die Mfte wehten, wie grün die Ufer noch prangten, .erie frisch und freudig die Lust der Weinlese zu 'den Reisenden herüber schallte, ihm war Alles ' bde, Alles schmerzlich, die Welt verdüstert. Wie hatte er, so lange das flüchtige Schiff auf der Fläche des Mains verweilte, mit inbrünstigem Sehnen noch die grünen Höh'n und leuchtenden Zinnen der Burg in das Auge gefaßt, wo Min­nelinde, ach! in Todcsschmerzen weilte. Jetzt aber, so fern von ihr, so abgeschieden, von dem fremden Volk umgeben, dessen Sitte und Weise dem reine» Jüngling mißfiel, wie furchtbar war ihm zu Muthe:

Heimgekehrt war inbeß Benno mit Röschen und den betrübten Ihrigen. Nach langem Flehn des liebenden Mädchens vergab der Vater dem Jüngling sein Vergehen, und seine Hochzeitfeier war, wenn auch getrübt durch Erinnerungen des überstandenen Leides, doch beseligt durch das glücklich erlangte Ziel. Wohl hätte Benno der trostlosen Minnelinde die sicherste Auskunft über Bolco's Verschwinden geben können, allein er wag? es nicht, allzulebendig' in ihm war das Gefühl des Unrechts, das er früher gegen den Freiherrn begangen, er wollt' es nicht durch ein neues Vergehen noch erhöhen und schwieg, ob er schon wußte. daß Minnelinde vor Kummer erkrankt war. Röschen aber konnte es nicht über das Herz bringen, die geliebte Herrin so leidend zu wiiscn, und ihr nicht der Qualen geheimniß« vollste und herbste, die Ungewißheit zu entneh­men. Sie fand Mittel, Minnelindcn zu nahen; Alles sagte sic ihr, was sie wußte, nicht nur das Eine, daß Bolc's Eltern mit ihm bis nach der entfernten Hauptstadt Frankreichs gezogen, denn dieß war Jedermann ein Geheimniß geblieben. So wie nur Minnelinde erfahren, daß Bolco nicht freiwillig ihr entflohen, (was sie auch nie sich hatte denken können, es war »a nicht mög«

«ch-; so wie sie mkr wußte, !ihm sey kein Leid geschehen, so drang wieder ein Strahl des Lro- steS in ihre Seele, sie hoffte wieder und genas; Alles mußte Röschen ihr sagen, und ihr schau­dert« vor dem Uebermaas der Leiden, welche di« Unschuldige betroffen hatten; noch oft, gestand ihr Röschen, führte» schwere Träume die Bil­der der überstandencn Bedrängnisse vor sie zu­rück, zu entsetzlicher Qual; und ihre sonst so blühenden Mange« blieben bleich seit dem Tage der Gefahr, denn der Tod war dicht an ihrem Herzen vorbeigegangcn.

(Fortsetzung folgt.)

Plan zu einer Bildungsschule für Kaufleute.

Denkübungen, keine; weil man mehr auf das Handeln, als auf das Denken , sieht.

Sprachübungen, keine; weil Entspre­chen den Kaufleuten oft Schaden bringt.^

Religion, so viel als möglich; damit?' sie einst Gläubiger werden.

Moral, keine; weil bei Kaufleuten Un­schuldigkeit nicht gut möglich ist.

Mathematik, etwas; denn sie müssen jeden Winkel kennen.

Botanik, etwas; denn sie müssen so psisiig sehn, das Gras wachsen zu hören.

Poesie, etwas; um ihren Stoff gehö- rig zu behandeln.

Declamation, bloS das AuSrufungS. wesen.

Der Weiberhandel geht in England ziemlich gut. Ein Schühflicker zu Barent verkaufte neulich seine ganz junge Frau an den Meistbeitenden und löste dafür 5V2 Schilling und ein Quart Ale oder englisches Bier.

Auflösung der LogogrpphS in Nr». 95. Preis. Re fr. Eis.

Hiezu eine Bei luge.