ttFfcludin, ra Gott die Wahrheit ist, uni» es ' gicbt keine große noch kleine Lüge, alle Lüge ist ein Ungeheuer, das die Seele tödtct, die steh ihr ergicbr! Dieß Alles fühlte Minnelind dun­kel, auch wohl auf Augenblicke klar, doch ste war bestrickt von Bolco's glühender Leidenschaft, unbekannt mit der Welk, jung und einsam» Bolco's Herz war im Grunde «»verderbt, er wachte sorgfältig über sich selbst, und vermied jedes unbclauschte. einsame Bcisammeusepn, um den Ruf dcr Geliebten nicht zu gefährden, und ihre zarte Unschuld nicht zu verletzen. Gertraud, die Zofe MinueHtldciis, barste sic nie verlassen; ste war ihr ganz ergeben und beide Liebenden hatten kein Gehcimniß für sie.

Der Sommer begann zu scheiden, der Bu­chen zartes Grün wurde ernster, tiefblauer wölbte sich über die Wipfel dcr herbstliche Himmel, und beruhigter wallten die bläulichkcn Muhen des vielgewnndencn Mainstrvms durch ihre entzü­ckenden Ufer hin. Wie miniukhig star cs in Bolco's Zelle, welche die Hand dcr Liebe ge- fchmückek! Durch die bunte Schcibenumkrän-' zuug des obcrn Randes dcr schön abgerundeten Fenster leuchtete von Oste», Süden und Westen die Landschaft herein, dahingegen nach der Nord­seite die tiefgtüne Waldung die Zelle umficng, aus deren Dunkel das Gnadenbild, weißleuch­tend, neben der klaren Silbe»fluch, die hier dem Fels entquoll, unendlich lieblich hervorfchaute und von de» Fenstern der Zclke Bolco's aus ge­sehen werden konnte, in deren Innern, die sinn­reichste Zierlichkeit herrschte; sie war ein Tcm- >tel und ein Tempel grünte und blühte ringsum­her! Li» kirres weißes Täubchen lebte in der Dlumruwclt, die Minnelinüeiis Sorge hier auf- blllhc» ließ; alle kindlichen Freuden schöner Natur mid unschuldvoli.cr Liede waltete» hier, und es war Bvlco zu Muche, als sey die Welt dicht um ihn her abgeschlosien im tiefen Grün, und als wären die prangenden Gefilde, die blau­en Gebirge, die Slädtlcin und Dörfer und die stolzen Ritterburgen am Ufer nur ein Bild zur Lust und Augenweide geschaffen, stets ihm un­bekannt und fernblcibend, wie die Gestirne der Nacht.

(Fortsetzung in der Beilage.)

Die Feuerprobe.

Mit dem Kopf auf beiden Händen, ruhen-, lag ein Rekrut, fest schlafend, in der Wachstube. Seine Kammeraden, die ihm allzeit zum Besten hatten, legten ihm ein Stückchen brennenden Schwamm auf die Hans und eUteu zur Wache hinaus.

um durchs Fenster sich an dem Schreck zu weiden, womit dcr Schlafende durch den Brand auf der Haut erwachen >wür- de. Mit schneidenden Grimassen erhob sich alsbald dcr Schläfer, und als er den brennenden Schwamm auf dcr Hand schmerzlich gewahr wurde, rief er, unter Verzehrung aller Muskeln, drohend aus: O ihr verdammten Spitzbuben! wartet nur, das Feuer hier soll liegen bleiben, bis dcr Sergeant von der Ablösung kommt!"

L o g o g r y p h.

Dem Wetterglaie bin ich zu vergleichen, DaS mit der Stunde wachst und wieder fällt;

Durch mich kann der Staat Las Glück erreichen.

Wenn er auf dem Produkt mich hoch er­halt.

Ich bin alt, mich schuf der Handel;

Doch meinem Schöpfer, seit lausend Jahr) War ich, durch langen Zeitcnwandel,

Wie jetzt, noch nie so undankbar.

Nimm mir das Haupt, und ende meine Klagen,

Und mich reist die wärm're Himmelszone. Freund, schon dein Geschmack wird dir es sagrn,^

Daß ich fern, in schonren Landern wohne. Man liebet mich, denn ich nähre.

Wenn gleich als ein Fremdling hierzu Land, Und bei Tisch noch, welche große Ehre! Es reicht nach mir die erste Hand.

Jetzt auch mein Haupt herab und vom Glücke stumm.

Aus dem Süden in das kalte Norden, Schnell tausch,: ich die theurc Heimath um. Dort, wo sich des Forschers Plane morden. Und die Masse, Felsen gleich, sich thürmr. Dort, mein Freund, wenn sonst auch nir­gends mehr.

In ienem endlos weiten Meer,

Mn ich ewig vor dem Tod geschirmt.

Hiezu eine Beilage.