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Lass er auf die Erschaffung, de» WeibeS mehr Werth legte, als auf jene deS ManneS. 5) Der Mann wurde aus einer Hand voll Lehmen gebildet, dieser aber wurde in Gottes Hand gelautert. Ans dein so ge­läuterten, vervollkommten, gereinigten und mit Leben begabten Stoff hat Gott erst das Weib geschaffen, und zwar aus ei- nem Bein, welches ein stärkerer Stoff ist» ein Umstand» der alle konfundiren muß, die das Weib für gebrechlicher halten als den Mann. Aus den Beinen des Man­nes hat Gott sich eine Nippe -) ausge­wählt, die Rippe ist aber über dem Her­zen , welches uns lehrt,daß das Weib, das daraus entsprungen ist, nicht nur eine ausschließliche Macht über des Mannes Herz ausübcn, sondern daß ihr auch der Vorzug über den Sprößling der Erde, den aus unreinem Stt>ff Erzeugten , ge­bühren mäße.

Einen vierten richtigen Beweis dieses Vorzugs glaubt der Verfasser selbst in. Len Namen, welche Gott gab, zu finden. Der Mann wurde Adam (welches Erde heißt), das Weib Eva (welches so viel als Leben bedeutet) genannt. Nun aber ist das Leben edler als die Erde, welche ohne Leben ist,, folglich ist auch das Weib edler als der Mann. 5) In der Schön­heit des Weibes findet, unser Chevalier auch ein vorzügliches Kennzeichen dieses Vorzugs. Er spricht, obwohl Gott den Mann nach seinem Ebenbilde geschaffen, so habe er doch das Weib weit schöner als den Mann und folglich schöner als sich selbst geschaffen. Daher kommt es, daß die größten Männer, daß die Könige selbst, vor denen alle Menschen kniecn, vor Frauen ihre Knie beugen, als Beispiele werden Samson, David» Salomon

*) Daher noch heut zu TagRippe" eln PLL- Vikar für die iiebenswürdigsten der Frauen. **) Samson der Starke wurde zum Sklaven, David der Fromme/ zznn Sünder,, und Sa-­

angeführt. Der Besitz einer schönen Frau ist demnach allem vorzuziehen, und man kann sich, wenn man nicht zu viel Ehr- geitz besitzt, damit begnügen, von schönen Frauen gekrönt-) zu werden.

lomvn der Weise, zum Narren gemacht alles durch Weiber ^ wenigstens ein star­ker Beweis von Macht.

*) (ststst) Gott sey bei uns! !

Ein Gastwirth in einer deutschen Resi­denz kündigte zum Geburtstag, des Fürsten eine Illumination an, und bemerkte da­bei, daß an diesem Abend Alles bei ihm transparent sexm würde. Als sich meh­rere Gaste über das dünne Bier, den ge­wässerten Wein und die fast durchstchti- gx» Brode und Fleischschnitte beklagten. Versetzte derselbe ganz kaltblütig:ich hab'S ja angekündigt Alles transparente

Edler Wettstreit.

Ein Herr von Mannteufel hörte ein­mal den Superintendenten Wettengel pre­digen,, und wurde durch dessen Predigt zu folgendem Verse begeistert:

Wenn wir auf Erden Engel hatten. So wollt' ich wohl mit ihnen wetten r Wer schöner Gottes Lob erhebt.

Sie oder Du? deß' Wort belebt! Darauf antwortete ihm der Prediger:

O wäre jeder Mann ein Teufel Dem Namen nach-, wie D u cs bist. So war' auch jeder ohne Zweifel Ein guter Engel und ein Christ. Mannteufel- endigte das Spiel durch dis Erwiederung: ^

Wollt' ich das Wortspiel weiter treiben^ Würd^mir zuletzt nur Schande bleiben x Drum will ich mich i» meiner Schwach­heit beugen.

Denn, wo ein Engel spricht, da muff der Teufel schweigen.