hen; er behielt also das Weiberhemde und setzte mit dem Mönche seine Reise fort. Unterdessen brach die Nacht ein: ihr Bestimmungsort war noch weit entlegen ; sie mußten sich also entschließen, tn einem Dorfe zu übernachten, wie gien- gen ins WirthshauS, wo man sie zwar aufnahm, aber ihnen bloS ein Bette geben konnte, da die Andern schon besetzt waren. Dieß machte ihnen keine Sorge, sie hielten eine frohe Mahlzeit mit einander und da sie sehr müde waren, so legten sie sich bald zu Bette und schliefen sogleich ein.
Gegen eilf Uhr des Nachts gieng die Wirthin, wie sie es gewohnt war, in alle Zimmer, um nachzusehn, ob nichts mehr fehle und alles in Ordnung seh. Sie kam auch zu unsern Wanderern, die schon lange schliefen. Der junge, rothbackige Bursche lag mit ausgebreiteten Armen, offenem Halse, einem Weiberhemde und einem Schnupftuche um den Kopf neben dem feisten Franziskaner, mit dem er einen auffallenden Kontrast bildete. Bei seinem Wciberhemde und seinem Mäd- chengesichte glaubte die Wirthin, er sep wirklich ein Mädchen, da» der gottlose Franziskaner verführt habe. Sie gerieth darüber in heftigen Zorn, weckte den Franziskaner auf, machte ihm über seinen schändlichen Lebenswandel bittere Vorwürfe und Sie, Mamsell! fuhr sie den jungen Menschen an, den Augenblick aus dem Bette heraus, oder ich lasse Sie heraus peitschen! Schämst du dich nicht, daß du dich von einem' so liederlichen Gesellen verführen läßt. Pfui! In die Erde solltest du vor Schaam sinken.
Die beiden Reisenden machten ihre Einwendungen, aber alles half nichts. Sie hörte sie nicht, sondern lärmte und tobte fort. Immer erbitterter wurde sie, der junge Mensch mußte endlich aus dem Bette heraus, und sein Nachtlager in der Stube hinter dem Öfen Aufschlägen; des
andern Morgens sah die Wirthin ihre Irrung ein, und sie wurde deshalb höhnisch verlacht.
Die unheilbare Wunde.
Der Lord Bembow hatte sich^ durch seinen Heldenmuth und seine Geistesgegenwart von dem niedrigen Stande eines Schiffsjungen bis zu der Würde eines Admirals emporgeschwungen. In der zweiten Seeschlacht, welcher er beiwohnte, war er noch ein bloßer Matrose. Sine Kanonenkugel nahm seinem neben ihm stehenden Kameraden ein Bein weg. „Kamerad, rief ihm dieser zu, du siehst, ich habe nur ein Bein; du hast deren noch zwei, — trage mich zum ChirurguS." Bembow, ohne sich lange zu besinnen, lud ihn auf seine Schultern, und trug ihn über da» Verdeck nach der Kammer des Chirurgen. Unterwegs aber nahm eine Kanonenkugel dem Verwundeten auch den Kopf. In dem furchtbaren Getöse der Schlacht merkte dieß Bembow nicht, und setzte seinen Weg ruhig fort. Als er) mit diesem verstümmelten Kameraden bei^, dem Wundärzte ankam, rief er ihm zu: „Hier dring' ich Arbeit." — „Aber waS in aller Welt soll ich mit einem Men-^ schen, dem der Kopf abgeschossen ist?" fragte dieser. Bembow sah sich um, und sagte mit einem unwilligen Tone. „Ei der Teufel! der Schurke sagte mir ja nur von einem Beine, das ihm die Kanonenkugel weggenommen hätte."
Excusabler Eigensinn.
Um nicht dem Dasepn feine« Kopf«
Den Hauptbeweis zu nehmen.
Kann Runx zum Abschnitt seines Zopf- < Durchaus sich nicht bequemen.