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Kaufmann, daß Wach«,geliefert. Um diesen Gewinn wurde er > von Andern sehr beneidet, und deswegen angeklagt, daß er das Wachs verfälscht hätte. Dieß, behauptete man. sei) augenscheinlich an dem Geknistern der Kerzen bemerkbar gewesen als man sie in der Kirche angezündet hatte. Francesco mochte seine Unschuld verlhxrdigen,^ wie er, wollte ,, so wurde er doch zu einer Geldstrafe von, hiindert Dukaten, und dcm Vcrluste des Wachses vcr- urtheilt, das über achtzehn hundert Pfund betrug. Der arme Mann gcrieth darüber ganz in Verzweiflung, als von ungefähr, und zwar gerade einen Tag zu-- vor, ehe das Urthcil vollzogen werden.sollte, Arlotto nach Florenz kam. Er flieg in dem Hause des Francesco, der sein guter Freund war, ab, und da er ihn so betrübt sah, ließ er sich die ganze Sache erzählen. Sobald er vollkommen untcrrich'ct war, ging er zu den Bürgermeistern, die er genau kannte. Diese nahmen ihn sehr sreundlich auf, und fragte», was er von ihnen verlange? Sic waren bereit, ihn alle Gelälligteiten zu erweisen, die in ihrem Vermögen fländen. „Davon bi» ich überzeugt, sagte Arlotto, und deswegen bin ich auch in vollen» Vertrauen gekommen, daß Sie mir eine billige Gewogenheit nicht abschlagen werden. Sic haben, wie ich höre, den ehrlichen Manetto ver- urtheilt, weil er das Wachs bei Villa- rnarina's Begräbniß verfälscht haben soll; allein so etwas läßt sich von, dem Manne in dcrThat gar nicht denken. Er wohnt nun fünfzig Jahre in Ihrer Stadt, nie hat man dergleichen von ihm gehört, und niemals ist er noch irgend eines Vergehens wegen vor der Obrigkeit erschienen. Das sind, glaube» Sie mir, bloße Verleumdungen, die ihm der Neid nachsagt. Und wenn auch das Wachs knisterte, so geschah das nicht deswegen, weil es verfälscht war, sondern aus einer ganz andern Ursache, die mir wohl bekannt ist."
-- „Und was könnte das für eine Ursa- che sepn?" fragten die Bürgermeister.— „Die will ich ihnen im Vertrauen entdecken. Messer Bcrnardo war der größte Sccheld unsrer Zeit, das weiß die ganze Welt. Gleichwohl hatte er viel Neider und Feinde, und bei seinem Tode war niemand gegenwärtig, der sich betrübte. Seine Vetter hatten seinen Tod lange gewünscht, um zu seinem Vermögen zn ge- langen; feine Soldaten auch, um ein neues Oberhaupt zu erhalten, das nicht alles so genau nähme. Weine Frau, seine andere Verwandten und Freunde, die ^ihn beweint haben würden^ waren nicht gegenwärtig, sondern in Catalonicn. Da nun kein Mensch da war, der eme Thräne vergoß, so fleng das Wachs an, von Mitleid über seine Verdienste gerührt, zu knistern und zu spritzeln, um dadurch seinen Schmerz und seine Betrübniß über den Tod eines so großen Helden an den Tag zu legen. Das war's, und Francesco hat dadei weder Bosheit noch Betrug bewiesen. Erkundige» Sic sich nur genauer nach-den Umständen, so werden Sie finden, daß dieses die wahre Ursache deS Kmstcrns gewesen ist." — Dieser Scherz vermochte so viel, daß Francesco loSgc. sprechen, und ihm sein Wachs bei Heller und P>cn»ig bezahlt wurde.
Et» sehr wohl gekleideter junger Mensch schwatzte sehr unanfländige Dinge. „Reden Sic doch, junger Herr, sagte Ar« lotto zu ihm, wie sich's zu Ihren schönen Kleidern schickt, oder tragen Sic Kleider, die sich zu Ihren Reden schicken."
AIS Arlotto einst an einem Sonntage Abends von Carsantino zurück kam. kehrte er zu Ponte a Sicvo ganz ermüdet, und durch und durch naß, ein: denn es hatte eben heftig geregnet. Er stieg ab, und ging zum Feuer, wo sich aus einmal mehr als dreißig Bauern versammelten, die sich hier im Wirthshause, wie cs an Feiertagen gewöhnlich war, des Trinken»