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_ dem Friede. Sautter, Tü­cher, ein todtgebornes Kind.

24. Andr. Schweickart, Todten- gräber« alt 75 I. an Altersschwäche.

C 0 p u. l i r t e:

Den 6 . Mai Konrad Braun, Tücher von Walddorf, mit Christiane Günther von hier.

Allerlei.

(Zum Trost und zur Nachricht für alle gute Christen, die an Fasttagen gerne Bra­ten essen, ohne in Gefahr zu kommen, deshalb selbst dereinst in der Hölle bra­ten zu müssen.) Eine französische Prinzes­sin (Mad. Dictorin) liebte die Leckerbis­sen, hielt cs aber doch für die größte al­ler Sünden, in Fastenzeiten Fleischspei­sen zu genießen. Eine Art Waffervogel war ihre Lieblingsspeise, sie fragte nun einen frommen Bischof um Nath und bat ihn zu entscheiden, ob dieser Vogel eine magere Fasten- oder fette Fleischspeise sep. Der fromme Mann nahm die ernste Miene eines strengen Richters an, der in letzter Instanz eine sehr schwierige ver­wickelte Sache zu entscheiden hat. End­lich sprach er: daß, nachdem man einen solchen'Vogel habe abkochen lassen, man ihn auf einen ganz kalten silbernen Tel­ler legen und mit einer Gabel stechen müsse, so daß die Brühe daran herablaufe, wenn nach einigen Minuten diese Brühe gerönne, so sey der Vogel fett, wenn sie aber fiüßig bleibe, so seh er mager, und könne ohne Gefahr der Sünde auch in den Fasten verzehrt werden. Die Opera­tion wurde sogleich vorgenommen und zur großen Freude der Prinzessin gerann die Brühe nicht. Dieser Wasservogel wurde sofort von den Jesuiten und der ganzen Geistlichkeit Frankreichs zur Fleisch-Fasten­speise decretirt.

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Zwei Aerzte sprachen in Gegenwart

des Königs Friedrich von Neapel über die Mittel, wodurch man das Gesicht am be­sten erhalten könnte. Einer hielt den Geruch des Fenchels für sehr heilsam, der Andere den beständigen Anblick der grü­nen Farbe. Der Dichter Sannazar sagte endlich:Ich, meiner Seits, glaube, daß nichts das Gesicht mehr schärft, als Neid, denn ein Neidischer sieht in der Regel alle Dinge größer, als sie sind."

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Der Schauspieler Kunst hat kürzlich erklärt, daß er Jeden verklagen würde, der das Gerücht aussprengte, er habe sich von seiner lieben Frau scheiden lassen. Da­gegen erklärt jetzt seine Frau, die berühmte Schauspielerin Schröder, daß die Schei­dung von ihrem Manne bereits im Wer­ke , und daß an eine Wiedervereinigung mit ihm nie zu denken sey.

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Vor mchrern Jahren hatte ein Pfar­rer in England eine sonderbare Copula- tion. An einem Tag kamen vier Ehe­paare, um sich trauen zu lassen, Key wel­chen sich folgende lächerliche Umstände zu­trugen. Das erste Paar hatte den Trau­ring vergessen und mußte sich einen in der Kirche borgen. Bch dem zweiten Paar hatte die Braut den Finger verloren, an welchem man gewöhnlich den Trauring steckt. Bey der dritten Trauung schrie ein Mann aus vollen Halse: er wolle ge­richtlich beweisen, daß die Braut schon ei­nen Mann habe. Bey der vierten sagte eine Freundin» der Braut dem Pfarrer: er möchte so Viel als möglich eilen, weil die Braut in Kindesnöthen scy.

Auflösung des Logogryphs in Nro. 44. E i s l e b e n, wo Or. Luther geboren ist.