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Allerlei'
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Du weißt nlcht was dir gut ist.
Scho» vor 60 Jahren hatte ein Schullehrer einen gar muthwilligen Knaben zu unterrichten und, da das Kind eine Waise war, auch zu erziehen. Es ging beinahe kein Tag vorbei, an dem der Knabe ohne Strafe blieb. Das that nicht nur dem Knaben, sondern auch dessen Mutter gar wehe. — Nun kam die Zeit, daß der junge Mensch aus der Schule entlassen wurde. Mit großer Besorgniß wurde er bald darauf einem Schmied, der ein Harker. Mann war, in die Lehre gegeben. Da giengs denn wieder gewaltig über den frechen Jungen her. Die Mutter wußte sich fast nicht zu fassen, denn es jammerte sie den Knaben, der gar oft mit den empfindlichsten Züchtigungen heimgesucht wurden und sie sagte oft: das ist. doch nicht gut, daß das Kind so oft gestraft wird! Allein das war doch gut. — Der Sohn kam endlich zum Besinnen, und hielt sich so, daß keine Veranlassung mehr zu körperlichen Züchtigungen eintrat. Nachdem seine Lehrjahre vorbei waren, gierig er auf die Wanderschaft. Ueberall, wo er arbeitete, hatte man ihn seines siiiten und gesetzten Betragens wegen gern. Besonders gicng cs ihm zu Frankfurt an der Oder gar gut. Als er von da wieder weiter ziehen wollte, so sprach ihm sein Meister zu, er sollte »roch langer bleiben. Er blieb und kam bald darauf in die Bekanntschaft mit der Tochter des Schmieds von dein Regiment des Herzogs Leopold vonBraun- fchweig, des edcln Fürsten, der aus Menschlichkeit sein Leben in der Oder verlohr. Nachdem ihn jener Schmied geprüft hatte, gab er ihm seine Tochter zur Ehe, und half, daß er an seine Stelle Regimcnts- schmid wurde. Bald darauf zog das Regiment nach Pohlen. Hier zeichnete sich der junge Placid (so hieß er) auf inan- cherlci Weise aus, ward als Wachtmeister
ins Regiment ausgenommen, focht tapfer und: lwurde nach wenigen Jahren nicht nur Rittmeister, sondern Besitzer eines ade- lichcn Gutes.— Oft sagte er dann: „Es war doch gut, daß man mich mit Strenge
erzog
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Eincr den^die-Natur in Duodez auf die Welt setzte, wurde krank, und der Arzt verordnete ihm täglich eine große Flasche mit Tisann zu trinken.
Warum ist die Flasche beinahe noch Voll ? fragte der Arzt beim Abendbesuch.
Wie »vollen Sie — antwortete der Kranke, daß ich eine Maas Tisirnn trinken soll ? ich halte ja nur einen -schoppen.
Das Grab.
Dort in den friedlichen Thalern Wo die Cop resse sich wiegt Wo bei den fürstlichen Mahlern Asche des Bettelmanns liegt.
Wo die Vollendung errungen Und die Begierde besiegt;
Schmerzen und Kummer bezwungen Thorheit sich nimmer bekriegt.
Dort in den Gräbern verhallet Klage! dein schmelzender Ton .— Höre Vollender! cs schallet Jubel hernieder Vom Thron!
Trocknet die Thronen der Trauer Menschen, von denen er schied! Singet der ewigen Dauer Dankbar ein festliches Lied!
Auflösung des Lvgogrpphs in Nro. z6. Verlangen, erlangen. Erlangen.